Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

STADT/270: Kahlschlag am Gendarmenmarkt. Protest gegen Fällung von 140 vitaler Kugelahorne (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 5. August 2010

Kahlschlag am Gendarmenmarkt

- BUND lehnt Fällungen aus gestalterischen Gründen ab
- Verein der Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes begrüßen BUND-Stellungnahme


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnt die geplanten Fällungen von 140 vitalen Kugelahornen am Gendarmenmarkt ab. Der Umfang der Maßnahme steht in keinem Verhältnis zu den gesetzten Zielen. Statt einer Verbesserung wird eine Verschlechterung der Aufenthaltsqualität eintreten. In einer naturschutzfachlichen Stellungnahme wird diese Widersinnigkeit belegt. Die Stellungnahme wird unterstützt vom Verein der Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes.

Das Kugelahornraster trägt entscheidend zur hohen Beliebtheit des Platzes bei. Es wirkt sich positiv auf das Stadtklima aus und hält auch den Verkehrslärm vom Platz fern. Die Bäume sind Lebensraum für Vögel und bieten Touristen wie Anwohnern einen angenehmen Platz zum Verweilen. Die gerade mal vier Meter hohen Kugelahorne verdecken keine Sichtachsen. Von einer "bedrückenden räumlichen Atmosphäre" oder "beengten Situation", wie von der Senatsverwaltung kolportiert wird, kann keine Rede sein.

Der BUND unterbreitet Bezirksstadtrat Ephraim Gothe auch konkrete Vorschläge zu einer ökologisch sinnvollen Neugestaltung des Platzes: Die Versorgungsleitungen lassen sich abseits der Grünflächen verlegen. Die Stufen an der Nordseite können mit Rampen barrierefrei überwunden werden. Die Stufen waren als bewusste Abgrenzung zur stark befahrenen Französischen Straße gedacht. Die Besucher des Gendarmenmarktes sollten vom Verkehr getrennt werden.

Bezirksstadtrat Ephraim Gothe hat zwar zugesichert, dass der Platz nach der Umgestaltung so grün sein wird wie vorher. "Wie das allerdings geschehen soll, bleibt bisher ein Geheimnis", so Christian Hönig, BUND-Fachreferent für Baumschutz. "Wenn der Bezirk daran festhält, wegen zwei kleiner Treppenstufen extra 140 Bäume zu roden, wird das nicht ohne merkbaren Protest vonstatten gehen."

Die BUND-Stellungnahme finden Sie unter www.BUND-Berlin.de oder www.baeume-fuer-berlin.de


*


Quelle:
Presseinformation Info 26/Berlin, 5. August 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2010