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TIPS/096: In Brennholzvorräten können noch Fledermäuse schlafen! (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 13. März 2009 / Artenschutz: Fledermäuse

Fledermaus im Holzstapel

In Brennholzvorräten können noch Fledermäuse schlafen!


Der kalte Winter hat in vielen Haushalten die Brennholzvorräte stark schrumpfen lassen. Doch so ein Holzstapel am Haus ist häufig auch Winterquartier für verschiedene Tierarten - so zum Beispiel für Fledermäuse. In den letzten Wochen meldeten sich daher immer wieder besorgte Naturfreunde beim NABU, die eine Fledermaus im Winterschlaf zwischen den gestapelten Scheiten entdeckt hatten. "Vor allem die seltenen und wie auch die übrigen Fledermausarten streng geschützten Rauhautfledermäuse nutzen gerne Brennholzstapel als vermeintlich sicheren Unterschlupf. Meist sind es nur einzelne Tiere, es wurden aber auch schon größere Schlafgemeinschaften gefunden", berichtet Dr. Andreas Kiefer vom NABU Rheinland-Pfalz. Die winzigen Tiere sind gerade einmal 6 Zentimeter lang, haben eine Spannweite von 25 Zentimetern und wiegen höchstens 15 Gramm. Sie passen also bequem in eine Streichholzschachtel.

Doch was soll man mit so einem Fund tun? "Ist die Fledermaus unverletzt, lässt man sie am besten an Ort und Stelle und deckt sie vorsichtig wieder ab, ohne sie zu verletzen. Man sollte jedoch gewährleisten, dass sie das Quartier im Frühjahr ohne Hilfe wieder verlassen kann," erklärt Kiefer, "das Abdeckmaterial also lose mit Zwischenraum zum Rausfliegen schichten".

Auf gar keinen Fall darf man die Fledermaus in die Wohnung bringen. Die Wärme weckt sie aus dem Winterschlaf und das endet meist tödlich. Denn ihre Nahrung aus Insekten ist im Winter rar. Das Tier wäre also dem Hungertod geweiht.

Ist die Fledermaus verletzt oder lässt sich das Quartier auch mit bestem Willen nicht erhalten, muss jedoch Expertenrat eingeholt werden. Unter http://www.fledermausschutz-rlp.de/ finden sich zahlreiche Ansprechpartner aus ganz Rheinland-Pfalz.

Für alle, die nach dem Fund einer Fledermaus um die Sauberkeit und Sicherheit ihres Hauses sorgen, gibt es abschließend Entwarnung: "Die Tiere nutzen nur die vorhandenen Spalten, Schäden sind also ausgeschlossen. Auch der Fledermauskot ist harmlos, trocken und enthält keine aggressiven Bestandteile, ist also bestens als natürlicher Dünger geeignet."

Wer mehr über Fledermäuse und ihren Schutz erfahren will, kann sich gegen Einsendung von 6 Briefmarken zu 55 Cent die 24-seitige NABU-Farbbroschüre "Fledermäuse-Flugkünstler der Nacht" bestellen: NABU Rheinland-Pfalz, Postfach 1647, 55006 Mainz


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Quelle:
Pressemitteilung, 13.03.2009
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
NABU Rheinland-Pfalz - Pressestelle
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Tel.: 06131/1 40 39-0, Fax: 06131/1 40 39-28
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. März 2009