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VERBAND/313: Kanal in die Lausitz... Sächsisches Umweltministerium abschaffen (BUND SN)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Landesverband Sachsen e.V. - 08. Februar 2009

BUND fordert Abschaffung des Sächsischen Umweltministeriums

Umweltminister Frank Kupfer will Kanal von Riesa in die Lausitz


Jetzt soll doch tatsächlich in einer kostspieligen Studie geprüft werden, ob Wasser aus der Elbe den Bestand der Seenlandschaft in der Lausitz dauerhaft sichern kann. Angeblich hätten Klimaforscher, so der MDR Sachsen, verlauten lassen, dass aufgrund des Klimawandels in Zukunft mit trockneren Zeiten vor allem in der Lausitz zu rechnen sei.

Eine Idee kann nicht unsinnig genug sein, Umweltminister Frank Kupfer fällt auf jeden Blödsinn rein, so der Kommentar von Hans-Udo Weiland, Landesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland in Sachsen. Den vereinigten Wetterfröschen von ARD und ZDF gelingt es nur höchst selten, zutreffende Wetterprognosen für die vor uns liegenden drei Tage zu stellen, ein bezogen auf die Entwicklung des Weltklimas vergleichsweise triviales Problem. Die sächsische Landesregierung dagegen mit ihrem Umwelt-Dilettanten Kupfer an der Spitze glaubt allen Ernstes, von Riesa aus einen 40 Kilometer langen Kanal in die Lausitz graben zu müssen, um ab 2015 die Lausitzer Seenplatte mit Jährlich 80 - 85 Millionen Kubikmetern Frischwasser aus der Elbe versorgen zu können. Woher weiß denn Herr Kupfer, wie viel Wasser die Elbe im Jahr 2015 noch führt. Woher weiß er, welche ökologischen Folgen ein solches Projekt für die Auenlandschaften und Ökosysteme der Elbe hat? Woher nimmt er die Sicherheit, dass nicht klimatisch verursachte Hochwasserkatastrophen unsere Zukunft in Mitteleuropa bestimmen werden? Da er als gelernter Fernmeldetechniker von jeglichem ökologischen Fachwissen unbelastet ist, kann er sich über solche Fragen auch keine Gedanken machen. Also wird unreflektiert nachgeplappert, was Lobbyisten der LMBV und der Technischen Uni Cottbus aus fragwürdigen Gründen vorschlagen.

Wir haben nicht genug Geld für Lehrer, Schulen und Krankenschwestern, das Personal in der kommunalen Natur- und Umweltschutzverwaltung wird immer weiter reduziert. Es gibt keine ausreichende Lebensmittelkontrolle und Gewerbeaufsicht, aber Politiker wie Minister Kupfer schmeißen das Geld für sinnlose Studien mit vollen Händen zum Fenster raus. Die größte umweltpolitische Wohltat im Freistaat Sachsen wäre laut Weiland die Abschaffung des Sächsischen Ministeriums für Umwelt und Landwirtschaft. Mit den so eingesparten Mitteln könnten die Aufgaben den anerkannten Umweltverbänden übertragen werden. Die Folge wäre ein wirkungsvoller Schutz unserer Lebensgrundlagen zum Wohl aller, incl. der Wirtschaft, der Bauern und der Natur.


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Quelle:
Presseinformation, 08.02.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND LV Sachsen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2009