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VERBAND/493: Friends of the Earth Asia Pacific (BUNDmagazin)


BUNDmagazin - 2/2012
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - BUND
Friends of the Earth Germany

INTERNATIONAL
Friends of the Earth
Bedrohte Vielfalt

von Antje von Broock



Wie ist unser Netzwerk »Friends of the Earth« weltweit aufgestellt? Was sind die drängendsten kontinentalen Probleme? Und was haben wir damit zu tun? Die asiatisch-pazifische Region gehört zu den politisch, sprachlich, kulturell, religiös, geographisch und biologisch vielfältigsten der Welt. Das zeigt sich auch in der Zusammensetzung der Friends of the Earth Asia Pacific (FoE APAC).
Die dreizehn Mitglieder von FoE APAC verteilen sich von Palästina im Mittleren Osten bis zum süd-pazifischen Neuseeland. Reiche Länder wie Australien, Japan und Südkorea gehören genauso dazu wie Osttimor, das zu den ärmsten Staaten der Welt zählt. Föderative Bündnisse aus Umwelt- und Menschenrechtsgruppen wie »Walhi« (Indonesien) mit 483 Untergliederungen und über einer Million Mitglieder sind ebenso Teil des Netzwerks wie der klassische Mitgliederverband »Korean Federation of Environmental Movement« mit 85.000 Mitgliedern und 47 lokalen Gruppen. Der britische Auswanderer Graham Searle gründete FoE Neuseeland bereits 1975, während FoE Südkorea erst seit 1993 besteht.
Die Partner aus Bangladesch, Nepal, Sri Lanka, Malaysia, den Philippinen und Papua-Neuguinea arbeiten vor allem als juristische Berater für lokale Gemeinschaften und zivilgesellschaftliche Gruppen, die mit Umweltstraftaten konfrontiert sind.

Für Wälder und Wasser

Um dem illegalen Holzeinschlag wirkungsvoll zu begegnen, haben die Freunde der Erde Australiens, Indonesiens, Japans, Malaysias und Papua-Neuguineas die Ursachen der Rodungen analysiert - Holznutzung, Palmöl- und Jatrophaplantagen - und wollen nun über schlagkräftige Gegenstrategien beraten.
»Pengon« (Palästina) setzt sich speziell mit dem Problem der großen Wasserknappheit und -verschmutzung in der Region auseinander. »Sahabath Alam Malaysia«, »Centre for Environmental Justice« (Sri Lanka) und »Walhi« wehren sich gegen konkrete Absichten, die Wasserversorgung zu privatisieren.
Als Reaktion auf den Reaktorunfall in Fukushima/Japan startete FoE APAC auf seiner letzten Mitgliederversammlung im Juni 2011 die gemeinsame Kampagne »Nuclear free Asia, Nuclear free world«.

Schwieriges Umfeld

Obschon die meisten Gruppen in einem demokratischen Umfeld agieren, ist ihre politische Situation nicht immer einfach. Osttimor ist eine noch junge, von Unruhen geschüttelte Demokratie. Die Arbeit in Palästina wird durch die israelische Besetzung des Westjordanlandes erschwert. In vielen Ländern werden Umweltaktivisten unterdrückt und müssen um ihre Menschenrechte fürchten, vor allem auf den Philippinen, in Indonesien und Papua-Neuguinea.
Dennoch lassen sich unsere Verbündeten der asiatisch-pazifischen Region nicht davon abhalten, für den Schutz der Natur und einer lebensfreundlichen Umwelt zu kämpfen und sich für die Rechte indigener und lokaler Gemeinschaften einzusetzen.

Antje von Broock betreut die internationale Umweltpolitik des BUND.

Möchten Sie mehr über die internationale Arbeit des BUND erfahren?
Kontakt: antje.vonbroock[at]bund.net

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Quelle:
BUNDmagazin 2/2012, Seite 38
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Friends of the Earth Germany
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel. 030/27586-457, Fax. 030/27586-440
Email: redaktion@bund.net
Internet: www.bund.net
 
Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift
des BUND und erscheint viermal im Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juli 2012