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VIELFALT/119: EU-Kommission sucht Nachweise für den ökonomischen Wert der Biodiversität (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 05.03.2009

Kommission sucht Nachweise für den ökonomischen Wert der Biodiversität (TEEB II)


Bis zum 31.03. können Interessensvertreter der EU-Kommission Beweise der ökonomischen Konsequenzen des Biodiversitätsverlustes liefern. Die Konsultation der EU-Kommission läuft im Rahmen der zweiten Phase der Studie "Ökonomie von Ökosystemen und der Biodiversität" (TEEB II). Es werden Indizien in Form von wissenschaftlichen Papieren, Berichten und Studien, Wertermittlungsstudien oder Beispielen für die Umsetzung von Politiken gesucht. Angesprochen fühlen sollten sich Stakeholder aller Art von Wissenschaftlern in spezialisierten Forschungsinstituten über Experten aus Regierungsinstitutionen bis hin zu NGO-Vertretern.

Die Natur stellt den Menschen lebensnotwendige Güter und Leistungen wie Nahrung, Wasser, Klimaregulation oder Kohlenstoffspeicherung zur Verfügung - und das alles gratis. Diese "ökosystemaren Dienstleistungen" der Natur sind jedoch in ihrer ökonomischen Dimension bisher stark unterschätzt worden und wurden in konventionellen ökonomischen Berechnungen regelmäßig ausgeblendet. Um den ökonomischen Wert der natürlichen Dienstleistungen und die wirtschaftlichen Konsequenzen des Verlustes der biologischen Vielfalt endlich wahrheitsgemäß erfassen zu können, initiierte die deutsche Bundesregierung gemeinsam mit der Kommission und mit Unterstützung der G8 und den fünf wichtigsten Schwellenländern eine Studie zur "Ökonomie von Ökosystemen und der Biodiversität" (TEEB) als Teil der sogenannten Potsdam-Initiative für Biodiversität.

Ein erster Zwischenbericht (TEEB I), welcher auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) im Mai 2008 vorgelegt wurde, zeigte bereits deutlich, dass allein die 100.000 Schutzgebiete der Erde die Menschen mit Ökosystemdienstleistungen im Wert von etwa 5 Billionen US-Dollar pro Jahr versorgen.

Nun sollen in der TEEB II-Phase diese ersten Zwischenergebnisse noch weiter präzisiert werden und genauer untersucht werden, wie die ökonomischen Modelle optimiert werden können um den Beitrag der Natur adäquat abzubilden.

Alle Beiträge sollten in elektronischer Form an die folgende E-Mail-Adresse gesendet werden: ENV-TEEB-CALL-D0@ec.europa.eu

oder in speziell vorstrukturierte Online-Fragebögen eingetragen werden, die auf der TEEB II-Homepage der EU-Kommission zu finden sind. [sb]


Links:
TEEB I-Homepage der EU-Kommission
http://ec.europa.eu/environment/nature/biodiversity/economics/
TEEB II-Homepage der EU-Kommission
http://ec.europa.eu/environment/nature/call_evidence.htm

Index: Europäische Kommission, Biodiversität


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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 07/09, 05.03.2009
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 05.03.2009
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2009