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VERKEHR/777: EU-Umweltausschuss beschließt zu schwache CO2-Grenzwerte für Transporter (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 28. September 2010 - Umwelt/Verkehr/EU

NABU: EU-Umweltausschuss beschließt zu schwache CO2-Grenzwerte für Transporter

Miller: Klimaschutz wird unnötig auf die lange Bank geschoben


Brüssel/Berlin - Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments (ENVI) hat heute in einer Abstimmung den geplanten Gesetzentwurf zur Kraftstoffeffizienz für neue Transporter deutlich abgeschwächt. Das Langfristziel für den CO2-Ausstoß bis 2020 wurde auf 140 Gramm CO2 pro Kilometer abgesenkt. Nach vorherigen Plänen sollten die EU-Grenzwerte deutlich unter dem nun beschlossenen Wert liegen.

Dazu erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Diese Abstimmung ist ein schlechtes Signal für die Klimaschutzbemühungen der EU und für Millionen Unternehmer. Die Entwicklung bei Pkw und Transportern zeigt, dass die Technik bereits jetzt in der Lage ist, mit deutlich weniger Kraftstoff auszukommen. Mit den heute beschlossenen CO2-Vorgaben für leichte Nutzfahrzeuge nimmt die EU unnötig Druck aus dem Kessel und schiebt den Klimaschutz wieder einmal auf die lange Bank." Der NABU fordere für 2020 eine Begrenzung des CO2-Ausstoßes von durchschnittlich 125 Gramm pro Kilometer für leichte Nutzfahrzeuge.

Darüber hinaus konnte sich der Umweltausschuss nicht auf die Einführung eines so genannten Tempobegrenzers einigen. Das Gerät sollte die Höchstgeschwindigkeit eines Transporters auf 120 Kilometer pro Stunde begrenzen. "Allein schon der Tempobegrenzer könnte den Verbrauch bei Transportern um acht Prozent senken und viele Menschenleben retten. Den Bürgern der EU und den Käufern der Transporter wird damit unverständlicherweise eine wirkungsvolle und kostengünstige Technik vorenthalten", so NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.

Der NABU fordert das gesamte EU-Parlament auf, die Versäumnisse des Umweltausschusses zu korrigieren und bei den Klimaschutz-Auflagen für Transporter deutlich nachzubessern.


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Quelle:
NABU Pressedienst, 28.09.2010
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. September 2010