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WALD/196: Waldschäden - Bundesministerium veröffentlicht aktuelle Zahlen (BMEL)


Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft - 26. Februar 2020

Waldschäden: Bundesministerium veröffentlicht aktuelle Zahlen

800 Millionen zusätzliche Hilfen für Waldbesitzer stehen über die GAK bereit - Bundesländer sind zuständig für die Umsetzung


Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat aktuelle Zahlen zu den Waldschäden veröffentlicht, die seit Beginn des Jahres 2018 in Deutschland entstanden sind - durch Stürme, die extreme Dürre, Waldbrände und den Borkenkäferbefall. Auf Grundlage der Daten für die vergangenen beiden Jahre sowie der zu erwartenden Schäden für das laufende Jahr geht das Ministerium von einem Schadholzanfall von 160 Millionen Kubikmeter und einer Fläche von 245.000 Hektar aus, die wiederbewaldet werden müssen. Bei der vergangenen Erhebung im Spätsommer 2019 beliefen sich die zusammengetragenen Daten und Schätzungen aus den Ländern auf 105 Millionen Kubikmeter Schadholz und 180.000 Hektar. Regionale Schwerpunkte der Schäden liegen vor allem in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen.

Auf Initiative von Bundeswaldministerin Julia Klöckner stehen für die kommenden vier Jahre allein in der "Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) 480 Millionen Euro zusätzliche Bundesmittel für den Wald bereit - mit Co-Finanzierung der Länder sind es knapp 800 Millionen Euro. Mit dem Geld unterstützt werden soll der Abtransport von Schadholz, Wiederaufforstungen und die Fortführung des Umbaus zu klimaangepassten Mischwäldern. Die Ministerin hatte vergangenen September zu einem Nationalen Waldgipfel eingeladen, um wichtige Anpassungen im Förderbereich der GAK zusammen mit Verbänden, Wissenschaftlern und Experten aus der Praxis zu diskutieren. Diese wurden im Dezember verabschiedet.

Die Umsetzung der entsprechenden Förderrichtlinien ist nun Sache der Länder. Mit ihren Bewilligungs- und Kontrollbehörden müssen sie dafür Sorge tragen, dass die Mittel zügig bei den betroffenen Waldbesitzern ankommen.

Das Bundesministerium hat zudem die Notifizierung der Hilfen bei der Europäischen Kommission auf den Weg gebracht. Das ist ein notwendiger Schritt, damit betroffene Waldeigentümer auch größere Fördersummen in Anspruch nehmen können.

Tabellen

Die aktuellen Schadzahlen im Ländervergleich:

Schadflächen [Ha] 
erkannt und erwartet
Länder
Nicht-Staatswald
Staatswald
Summe
BImA (Bund)
-
4.800
4.800
BB
4.630
2.170
6.800
BE
-
25
25
BW
13.400
4.600
18.000
BY
15.300
831
16.131
HB
-
-
-
HE
13.100
13.000
26.100
HH
-
50
50
MV
200
475
675
NI
15.770
10.512
26.282
NW
58.000
10.000
68.000
RP
13.200
3.500
16.700
SH
645
65
710
SL
476
285
761
SN
5.746
4.200
9.946
ST
13.176
7.112
20.288
TH
15.250
14.500
29.750
Deutschland
168.893
76.125
245.018
Schadholzmenge in Kubikmetern 
2018
erkannt
Länder
Nadelholz
Laubholz
Jahressumme
BImA (Bund)
326.772
24.426
351.198
BB
1.104.000
96.000
1.200.000
BE
-
-
-
BW
4.000.000
600.000
4.600.000
BY
6.200.000
300.000
6.500.000
HB
-
-
-
HE
5.000.000
450.000
5.450.000
HH
-
-
-
MV
271.000
109.000
380.000
NI
4.202.298
872.504
5.074.802
NW
3.100.000
250.000
3.350.000
RP
1.340.000
31.000
1.371.000
SH
93.047
40.192
133.239
SL
98.849
25.124
123.973
SN
3.167.897
120.682
3.288.579
ST
1.828.100
136.276
1.964.376
TH
1.885.300
44.700
1.930.000
Deutschland
32.617.263
3.099.904
35.717.167
2019
erkannt
Länder
Nadelholz
Laubholz
Jahressumme
BImA (Bund)
506.331
22.554
528.885
BB
1.277.000
94.000
1.371.000
BE
300
200
500
BW
5.300.000
1.000.000
6.300.000
BY
10.800.000
597.000
11.397.000
HB
-
-
-
HE
7.900.000
790.000
8.690.000
HH
10.000
1.500
11.500
MV
400.000
150.000
550.000
NI
4.420.968
293.579
4.714.547
NW
15.500.000
600.000
16.100.000
RP
3.500.000
200.000
3.700.000
SH
114.582
31.629
146.211
SL
167.613
9.830
177.443
SN
3.310.000
126.000
3.436.000
ST
6.953.000
851.000
7.804.000
TH
3.569.500
1.168.200
4.737.700
Deutschland
63.729.294
5.935.492
69.664.786
erwartet
2020
Länder
Nadelholz
Laubholz
Jahressumme
BImA (Bund)
300.000
22.000
322.000
BB
2.000.000
1.100.000
3.100.000
BE
100
100
200
BW
4.200.000
700.000
4.900.000
BY
8.100.000
500.000
8.600.000
HB
-
-
-
HE
5.200.000
520.000
5.720.000
HH
10.000
1.500
11.500
MV
400.000
200.000
600.000
NI
3.078.855
254.966
3.333.821
NW
15.000.000
600.000
15.600.000
RP
3.000.000
100.000
3.100.000
SH
76.400
37.000
113.400
SL
146.250
11.700
157.950
SN
2.100.000
100.000
2.200.000
ST
2.520.000
292.500
2.812.500
TH
3.000.000
1.500.000
4.500.000
Deutschland
49.131.605
5.939.766
55.071.371
2018, 2019 und 2020 
Länder
Summe
BB
5.671.000
BE
700
BImA
1.202.083
BW
15.800.000
BY
26.497.000
HB
-
HE
19.860.000
HH
23.000
MV
1.530.000
NI
13.123.170
NW
35.050.000
RP
8.171.000
SH
392.850
SL
459.366
SN
8.924.579
ST
12.580.876
TH
11.167.700
Deutschland
160.453.324
Hintergrund

Die Schadenszahlen sind das Ergebnis der bei den Ländern erfragten Schätzungen Anfang 2020. Angesichts der Dynamik der Schadensentwicklung werden die Angaben möglicherweise im Verlauf des Jahres angepasst werden müssen. Großen Einfluss auf die Schadentwicklung wird die Witterung der nächsten Monate haben. Das Bundeswaldministerium arbeitet seit längerem an der nachhaltigen Weiterentwicklung der Wälder. Ein langfristiger, aber erfolgreicher Prozess. Bereits die Bundeswaldinventur von 2012 - diese Erhebung gibt es alle zehn Jahre - belegt, dass unsere Wälder insgesamt vorratsreicher, älter, naturnäher und gemischter geworden sind. Die nächste Waldinventur hat Bundesministerin Klöckner bereits in Auftrag gegeben.

*

Quelle:
Pressemitteilung 40/20, 26.02.2020
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Referat MK1, Pressestelle
Hausanschrift: Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
Postanschrift: 11055 Berlin
Telefon: 030/18 529-3170, Fax: 030/18 529-3179
E-Mail: pressestelle@bmel.bund.de
Internet: www.bmel.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2020

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