Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INDUSTRIE

ATOM/1191: Tschernobyl-Jahrestag - ROBIN WOOD bekräftigt Forderung nach sofortigem Ausstieg (ROBIN WOOD)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung - Hamburg, den 25. April 2012

Fehlstart in der Endlagersuche

ROBIN WOOD mobilisiert für den 28. April zur Großdemo in Gorleben



Zum morgigen Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl bekräftigt ROBIN WOOD seine Forderung nach einem sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Die unter Ausschluss der Öffentlichkeit laufenden Gespräche von PolitikerInnen aus Bund und Ländern für ein Endlagersuchgesetz stellen aus Sicht von ROBIN WOOD einen kompletten Fehlstart dar. Für einen glaubwürdigen Neustart wäre es notwendig, zunächst die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und daraus Konsequenzen zu ziehen. Dazu zählt insbesondere der Ausschluss des ungeeigneten Endlager-Standortes Gorleben aus dem Verfahren. Gemeinsam mit zahlreichen Anti-Atom-Initiativen ruft ROBIN WOOD für den kommenden Samstag, den 28. April, zur Großdemonstration in Gorleben auf.

Politik und Energiekonzerne müssen endlich eingestehen, dass alle Versuche, Atommüll sicher zu lagern, auf ganzer Linie gescheitert sind. Die Bilanz des bisherigen Umgangs mit Atommüll, der überall verteilt in der Republik unter inakzeptablen Bedingungen angeblich nur vorübergehend "zwischengelagert" wird, ist verheerend. Die atomaren Lager Asse und Morsleben sind einsturzgefährdet. Im Schacht Konrad soll Atommüll für viele zigtausend Jahre gelagert werden, obwohl es starke Zweifel an der Langzeitsicherheit gibt. Auch in den Lagerhallen in Gorleben, Ahaus, Lubmin und Jülich lagert hochradioaktiver Müll. Weitere zwölf Zwischenlager an AKW-Standorten sind in den vergangenen Jahren neu entstanden - ein Beleg dafür, dass niemand weiß, wohin mit dem Müll. Inzwischen verrosten im AKW Brunsbüttel sogar Atommüllfässer. Ähnliche Fässer gibt es im AKW Krümmel. In welchem Zustand sie sind, weiß niemand, weil wegen der hohen Strahlung keine Prüfung möglich ist. Auch in England und Russland lagern radioaktive Abfälle aus Deutschland, die in den nächsten Jahren zurückgeholt werden müssen.

"Der Atommüll wird hin und her gekarrt und an zig Orten provisorisch gelagert, weil es keinen sicheren Ort dafür gibt. Wer einen Neustart in der Endlagersuche will und angeblich einen gesellschaftlichen Konsens anstrebt, der muss aufhören, Atommüll zu erzeugen und eingestehen, dass Gorleben als Endlager-Standort nicht in Frage kommt", sagt ROBIN WOOD-Energiereferent Dirk Seifert. "Bislang hat die Politik aus den Fehlern der Vergangenheit nicht im Ansatz etwas gelernt. Das zeigt sich schon daran, dass ausgewiesene Atomlobbyisten wie der Ex-Vattenfall-Manager Bruno Thomauske weiterhin Gorleben als Standort ?schön-gutachten? dürfen. Das so genannte vorläufige Sicherheitsgutachten Gorleben muss sofort abgebrochen werden."

Neun Atomkraftwerke sind zurzeit noch in Betrieb, die letzten sechs sollen erst bis 2021/22 abgeschaltet sein. Doch selbst 2022 ist in Deutschland mit der Atomenergie noch lange nicht Schluss: Die Uranfabriken in Gronau (NRW) und Lingen (Niedersachsen) dürfen ohne jede Befristung auch weiterhin Uranbrennstoff herstellen und damit weltweit AKWs beliefern. In der Uranfabrik Gronau entstehen täglich große Mengen Strahlenmüll: pro Tonne angereichertes Uran etwa vier bis sieben Tonnen abgereichertes Uran. "Entsorgung"? Ungelöst! Deshalb wird zurzeit in Gronau sogar noch ein neues "Zwischenlager" für 60.000 Tonnen Uranmüll errichtet.

Es ist unverantwortlich, weiterhin Atommüll zu produzieren. Alle Atomanlagen gehören sofort stillgelegt. Unter dem Motto: "Uranfabrik Gronau abschalten, sonst steigen wir euch aufs Dach" geht ROBIN WOOD vom 8. bis zum 12. Mai auf Aktionstour durch NRW. Außerdem hat ROBIN WOOD einen Online-Protest für die Abschaltung der Uranfabrik in Gronau gestartet.

Alle Infos unter: www.robinwood.de/uran

*

Quelle:
Pressemitteilung, 25.04.2012
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
Internet: http://www.robinwood.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. April 2012