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BERGBAU/125: Vorbild Ruhrgebiet - Chinesische Delegation besucht ehemalige Bergbaustandorte (idw)


Technische Fachhochschule Georg Agricola - 29.09.2009

Vorbild Ruhrgebiet:

Chinesische Wissenschaftler, Bergbaudirektoren und Stadtplaner besuchen ehemalige Bergbaustandorte


Aus kontaminierten Brachflächen und verfallenden Zechenbauwerken neue Orte zum Leben und Arbeiten zu machen: Das ist in kaum einer anderen Industrieregion so gut gelungen wie im Ruhrgebiet. Die erfolgreiche Rekultivierung und Umnutzung alter Bergbaustandorte verdankt sich dem eng abgestimmten Zusammenspiel von Bergbaubetreibern, staatlichen Institutionen und der Wissenschaft. An diesem Vorbild will sich die Bergbauregion im ostchinesischen Xuzhou orientieren. Eine hochrangige Delegation aus dieser Region war im September zu Gast an der Technischen Fachhochschule (TFH) Georg Agricola in Bochum und bei der RAG Montan Immobilien GmbH in Essen.

Die staatliche Bergbauhochschule China University of Mining and Technology (CUMT) und die TFH Georg Agricola kooperieren bereits seit einigen Jahren. Unter anderem ist TFH-Professor Dr. Frank Otto am Forschungsprojekt "Masterplan für Bergsenkungsgebiete in Xuzhou" beteiligt. Der Leiter des Projekts, Professor Dr. Jiang Chang von der CUMT, ließ sich nun auf Einladung der RAG Montan Immobilien gemeinsam mit wichtigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung der Region Xuzhou vor Ort die wesentlichen Erfolgsfaktoren für die Wiedernutzbarmachung der gigantischen Zechen- und Kokereiareale im Ruhrgebiet erläutern. Eine Exkursion führte die Delegation auf das Zollverein Gelände sowie zum Zukunftsstandort Zeche Ewald in Herten, zwei Entwicklungsprojekten auf Flächen der RAG. Die RAG Montan Immobilien blickt als das Immobilien-Kompetenz-Center des RAG Konzerns auf über 30 Jahre Erfahrung in der Reaktivierung industriell vorgenutzter Flächen zurück und hat zahlreiche Projekten auf ehemaligen Bergbaustandorten realisiert - von Gewerbeparks, Dienstleistungs-, Technologie- und Logistikzentren bis hin zu lebendigen Stadtquartieren.

"Neben den ingenieurtechnischen Voraussetzungen, die wir speziell in der Geotechnik über viele Jahre entwickelt haben, sind für die Rekultivierung der Bergbaustandorte auch rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen entscheidend. Wir haben in Deutschland ein sehr durchdachtes Bergrecht, das die Bergwerksbetreiber dazu verpflichtet, auch über das Ende der eigenen Produktion hinaus zu planen. Und wir haben mit dem RAG Konzern ein Betreiberunternehmen, dass seine finanzielle und gesellschaftliche Verantwortung ernst nimmt." erläutert Professor Otto.

Neben der TFH Georg Agricola ist auch die RAG Montan Immobilien, die innerhalb des RAG Konzerns für das Management der Immobilien und Liegenschaften zuständig ist, an der Kooperation mit der Region Xuzhou beteiligt. Gernot Pahlen von der RAG Montan Immobilien begleitete als Gastgeber die chinesische Delegation und ermöglichte intensive Einblicke in die Entwicklung der Standorte Zollverein und Zeche Ewald.

Der Austausch zwischen TFH und CUMT, Ruhrgebiet und Xuzhou soll noch in diesem Jahr durch den Besuch einer deutschen Delegation in China weiter fortgesetzt werden. Ziel des Projekts ist es, die Region Xuzhou in Sachen nachhaltiger Umweltschutz, Stadtplanung und Industrieansiedelung ähnlich erfolgreich zu entwickeln wie das westliche Vorbild. Oder, mit den Worten Professor Changs: "Wir möchten gerne das Ruhrgebiet Chinas werden."


Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/image100830
Professor Chang (vorne re.), Gernot Pahlen (vorne, 4.v.re.) und Prof. Otto (vorne, 5.v.re.)
mit der chinesischen Delegation vor dem Deutschen Bergbau-Museum in Bochum

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news336045

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution689


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Fachhochschule Georg Agricola, Stephan Düppe, 29.09.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2009