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ENERGIE/1358: Mehr Biogas ins Erdgasnetz - Lohnt sich die Einspeisung? (aid)


aid-PresseInfo Nr. 9/10 vom 3. März 2010

Mehr Biogas ins Erdgasnetz

Lohnt sich die Einspeisung?


(aid) - Ein großer Vorteil der Biogaseinspeisung ins Erdgasnetz liegt in der zeitlichen und räumlichen Entkoppelung von Angebot und Nachfrage. Wenn jedoch 40 bis 50 Prozent Wärmenutzung möglich sind, dann ist die Direktverstromung der bessere Weg, so die klare Aussage von Dipl-Ing. Wolfgang Urban vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in seinem Vortrag anlässlich der 19. Jahrestagung des Fachverbands Biogas in Leipzig. Aus ökonomischer und ökologischer Sicht sei der Einsatz von Biogas am effizientesten in wärmegeführten KWK- (Kraft-Wärme-Kopplung) Anlagen und erst danach als Kraftstoff.

Frank Scholwin vom Deutschen Biomasse Forschungszentrum in Leipzig wies in seinen Ausführungen darauf hin, dass die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan inzwischen Stand der Technik sei. Nach seiner Meinung ist die Gaseinspeisung ein Thema der Zukunft. Derzeit, Stand Februar 2010, sind 32 Einspeiseanlagen in Betrieb. Beide Experten waren sich einig, dass nur sehr große Anlagen wirtschaftlich arbeiten könnten. Als Schwellenwert wurde 500 Newton Kubikmeter pro Stunde Rohgas genannt, was einer Anlagengröße von ca. 1 MWel (1 Megawatt elektrisch = 1.000.000 Watt) entspricht. Übereinstimmung gab es auch darin, dass die derzeitigen rechtlichen Regelungen zur Biomethaneinspeisung ins Netz, das Energiewirtschaftsgesetz, die Gasnetzzugangsverordnung und die Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) ausreichend seien. Abweichend davon forderte unter anderem Hans-Josef Fell, MdB Die Grünen, in einer Podiumsdiskussion ein Biogas Einspeise Gesetz. Das wird auch vom Fachverband Biogas unterstützt, so dessen Präsident Josef Pellmeyer.

aid, Dr. Volker Bräutigam

Weitere Informationen:
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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 9/10 vom 3. März 2010
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2010