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ERNÄHRUNG/100: Achtung! Gen-Milch bei Nestlé und Milupa (Greenpeace)


Greenpeace - Presseerklärung vom 20. Februar 2010

Achtung! Gen-Milch bei Nestlé und Milupa
Greenpeace-Aktivisten kennzeichnen bundesweit Babymilch-Produkte

20.02.2010, veröffentlicht von Beate Steffens


Gegen Gen-Milch der Hersteller Nestlé und Milupa protestieren Greenpeace-Aktivisten heute bundesweit in 39 Städten. In über 100 Supermärkten und Drogerien wird Babymilchpulver zudem mit Aufklebern gekennzeichnet. Die Aufkleber warnen: "Umweltgefahr - Für dieses Produkt bekommen Milchkühe Gentechnik-Futter." Greenpeace fordert Nestlé und Milupa auf, aus der Gen-Milch-Produktion auszusteigen.

"Der Anbau von genmanipulierten Futterpflanzen gefährdet die Artenvielfalt und erhöht den Pestizid-Einsatz in der Landwirtschaft", sagt Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace. "Mit dem Kauf von Gen-Milch unterstützen Verbraucher die Verbreitung der riskanten Gentechnologie. Gentechnikfreie Milch trägt hingegen dazu bei, Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen."

Neuer Kinder- und Babymilch-Ratgeber von Greenpeace

Am vergangenen Donnerstag hatte die Umweltorganisation den neuen Ratgeber Milch für Kinder - Einkaufsratgeber für den Genuss ohne Gentechnik veröffentlicht. Der Ratgeber gibt eine aktuelle Übersicht zum Einsatz von Gen-Pflanzen für Schulmilch und Babymilchprodukte. Bioprodukte werden immer ohne Gentechnik im Tierfutter hergestellt. Auch einige konventionelle Babymilchhersteller wie Hipp und Humana verarbeiten bereits Milch ohne Gen-Futter-Einsatz.

Mit 65 Prozent Marktanteil haben Nestlé und Danone (Milupa) den höchsten Absatz von Babymilchpulver in Deutschland. Gegenüber Greenpeace erklärten die beiden Lebensmittelkonzerne, dass Gen- Pflanzen in der Milchviehfütterung Standard sei. Eine Umstellung sei nicht in Planung.

"Durch die fehlende Kennzeichnungs-Pflicht für Milch, Eier und Fleisch, die mit Gen-Pflanzen erzeugt wurden, ist vielen Verbrauchern nicht bewusst, dass sie mit Nestlé,- und Danone-Produkten Gen-Milch kaufen", sagt Hissting. "Mit den Warn-Hinweisen unterstützen wir heute den Wunsch der meisten deutschen Verbraucher nach einer besseren Information über die Herkunft ihrer Lebensmittel."

Gen-Pflanzen bringen die Natur aus der Balance

Der Großteil der weltweit angebauten Gen-Pflanzen wie Gen-Mais und Gen- Soja landet in den Futtertrögen von Schweinen, Kühen und Hühnern. Greenpeace setzt sich gegen die ökologisch riskante Grüne Gentechnik ein. Gen-Pflanzen gefährden die Umwelt und eine gentechnikfreie, nachhaltige Landwirtschaft. Sie können sich unkontrolliert ausbreiten und bedrohen die Artenvielfalt. Besonders in Südamerika werden Urwälder für Gen-Soja gerodet und immer mehr gesundheitsgefährdende Agrargifte eingesetzt. Im neuen Ratgeber weist Greenpeace auch darauf hin, dass die Forschung derzeit in Gen-Milch kein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher erkennt.


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Quelle:
Presseerklärung, 20.02.2010
Herausgeber: Greenpeace e.V., Pressestelle
Große Elbstraße 39, 22767 Hamburg
Tel. 040/306 18-0, Fax 040/30618-160
E-Mail: presse@greenpeace.de
Internet: www.greenpeace.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Februar 2010