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EUROPA/228: "Brennstoffzellen und Wasserstoff" - 140 Mio. EUR für Spitzenforschungsprojekte (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 2. Juli 2009

Wasserstoffbusse, saubere Kraftwerke und umweltfreundlichere Laptops:

140 Mio. EUR für Spitzenforschungsprojekte im Rahmen der Gemeinsamen Technologieinitiative "Brennstoffzellen und Wasserstoff"


Wasserstoffbusse, saubere Kraftwerke und umweltfreundlichere Laptops: 140 Mio. EUR für Spitzenforschungsprojekte im Rahmen der Gemeinsamen Technologieinitiative "Brennstoff­zellen und Wasserstoff"

Heute wurde die zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Forschungsvorhaben im Rahmen der Gemeinsamen Technologieinitiative "Brennstoffzellen und Wasserstoff" veröffentlicht. Europa verfolgt damit konsequent seine Strategie weiter, die darauf abzielt, das Potenzial von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien zu nutzen und den Übergang zu einem umweltfreundlicheren Energiesystem zu vollziehen. Für diese zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen stehen etwa 140 Mio. EUR zur Verfügung. 71,3 Mio. EUR werden von der Kommission und die übrigen Mittel in Form von Sachleistungen von den industriellen Partnern bereitgestellt. Die 29 Projektthemen wurden im Hinblick auf das Ziel ausgewählt, Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien zwei bis fünf Jahre früher auf den Markt zu bringen, als dies ohne diese Fördermittel der Fall wäre. Ausgewählte Forscherteams werden für das gesamte Anwendungsspektrum dieser Energietechnologien, von Kraftfahrzeugen bis hin zu Großkraftwerken, etwaige Engpässe ermitteln und die gesamte Lieferkette von der Wasserstoffproduktion bis zur Demonstration der Marktreife der Anwendungen untersuchen. Wird hier ein Durchbruch in der Forschung erzielt, könnten in größerem Umfang wasserstoffbetriebene Busse und Fahrzeuge eingesetzt werden. Die Projekte sollen die Wasserstoffspeicherung weiter voranbringen, einen Beitrag zur Erhöhung der Lebensdauer, der Leistung und der Kosteneffektivität von Brennstoffzellen leisten und umweltfreundliche Anwendungen wie Kraftwerke oder Laptops zur Marktreife führen. Es handelt sich um die zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, die von der EU-weiten öffentlich-privaten Partnerschaft veröffentlicht wird. Das Gesamtbudget beläuft sich auf etwa 1 Mrd. Euro, die bis 2014 investiert werden sollen.

Der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potocnik begrüßt die neue Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen:

"Die heute von der Gemeinsamen Technologieinitiative "Brennstoffzellen und Wasserstoff" auf den Weg gebrachte Maßnahme macht deutlich, dass die Europäische Kommission und die europäische Industrie fest entschlossen sind, bahnbrechende Technologien zu entwickeln, die es Europa erlauben, im Bereich der grünen Technologien die Führungsrolle zu übernehmen. Die wertvolle Partnerschaft in diesem Bereich wie auch künftige Partnerschaften im Rahmen des SET-Plans werden der EU dabei behilflich sein, ihre ehrgeizigen Energie- und Umweltziele schneller und zu geringeren Kosten zu verwirklichen. Die Investitionen, die wir heute tätigen, sind der Garant für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum in der EU von morgen."

Auch der Vorsitzende des Verwaltungsrates des Gemeinsamen Unternehmens, Gijs van Breda Vriesman, begrüßt die zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen:

"Die Industrie strebt seit langem eine derartige Partnerschaft an. Wir müssen die Kräfte bündeln, um die technischen und wirtschaftlichen Hindernisse für die Markteinführung dieser Technologien zu überwinden, die ein gewaltiges Potenzial zur Bewältigung der Probleme des Klimawandels und der Abhängigkeit von Energieimporten bergen. Es ist erfreulich zu sehen, dass die von den Partnern unternommenen langjährigen Anstrengungen beginnen, Früchte zu tragen. Wir haben unsere Forschungsagenda sorgfältig ausgearbeitet und erhalten positives Feedback aus der Industrie und der Forschungsgemeinde. Und zeitlich liegen wir gut im Rennen, um jetzt die Chance zu ergreifen und Europa die Technologieführerschaft in diesem Bereich zu sichern."


Hindernisse für die Markteinführung beseitigen

Brennstoffzellen als effiziente Umwandlungstechnologie und Wasserstoff als sauberer Energieträger können bei verschiedenen Endanwendungen zum Einsatz kommen, angefangen bei Personenkraftwagen und anderen Fahrzeugen bis hin zur stationären Stromerzeugung in Kraftwerken und Privathäusern oder zu tragbaren Anwendungen wie Laptops.

Die im Rahmen der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen vorgesehenen 29 Themen greifen die zentralen Fragen auf, die in Angriff genommen werden müssen, um einen Durchbruch am Markt zu erreichen. Die Themen untergliedern sich in fünf Anwendungsbereiche: Transport- und Versorgungsinfrastruktur; Produktion und Verteilung von Wasserstoff; stationäre Stromerzeugung; frühe Märkte, z. B. tragbare Anwendungen oder kleine Nutzfahrzeuge; beim fünften Bereich geht es um Querschnittsthemen, die mit Blick auf die für die Marktschaffung erforderliche Forschung relevant sind, wie etwa die Festlegung eines Rahmens für die Lebenszyklusbewertung, Schulungen für Regulierungsstellen und Unterstützungsmaßnahmen für KMU. Die verschiedenen Bereiche ergänzen einander, so dass die Forschungsergebnisse in vielen Fällen für unterschiedlichste Anwendungen von Nutzen sein werden.


Nächste Schritte

Schlusstermin für die Einreichung von Vorschlägen ist der 15. Oktober 2009. Die ausgewählten Projekte werden im März 2010 bekannt gegeben. Anschließend werden die Verträge ausgehandelt.


Hintergrund

Die Gemeinsame Technologieinitiative "Brennstoffzellen und Wasserstoff" wurde am 14. Oktober 2008 ins Leben gerufen. Das Hauptziel besteht darin, die Entwicklung von Brennstoffzellen und Wasserstofftechnologien in Europa zu beschleunigen, um ihrer Markteinführung im Zeitraum zwischen 2010 und 2020 den Weg zu ebnen. Mitglieder der Initiative sind derzeit die Europäische Kommission, 64 Unternehmen - multinationale Konzerne wie auch kleine und mittlere Unternehmen -, vertreten durch die "European Industry Grouping for the FCH JTI" (NEW IG), sowie 54 Hochschulen und Forschungseinrichtungen, vertreten durch den Forschungsverbund N.ERGHY. Beteiligt sind damit insgesamt 2000 im Bereich Brennstoffzellen und Wasserstoff tätige Forscher.


Weitere Informationen:
http://ec.europa.eu/research/fch
Informationen zur Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen:
http://cordis.europa.eu/fp7/dc/index.cfm?fuseaction=UserSite.CooperationDetailsCallPage&call_id=225
Siehe auch: IP/08/1498
Informationen zum SET-Plan:
http://europa.eu/legislation_summaries/energy/european_energy_policy/l27079_en.htm

© Europäische Gemeinschaften, 1995-2008


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Quelle:
Pressemitteilung IP/09/1076, 02.07.2009
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2009