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VERPACKUNG/226: Ausweg aus Mehrwegkrise - Steuer auf Getränkeverpackungen (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 3/10
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

Steuer auf Getränkeverpackungen
NABU-Vorschlag für Ausweg aus Mehrwegkrise


Die Lage ist dramatisch. Bei vielen Discountern gibt es nur mehr umweltschädliche Einwegbehälter aus Plastik und Blech zu kaufen. Mittlerweile ist nicht einmal mehr jede zweite Flasche eine Mehrwegflasche. Weil der Bierverkauf mit seiner Mehrwegdominanz eine Ausnahme darstellt, sieht die Lage bei den Erfrischungsgetränken noch dramatischer aus. Die Umweltpolitik sucht nach einer Lösung, damit wieder 80 Prozent aller verkauften Getränkeverpackungen ökologisch vorteilhaft sind - ganz so wie gesetzlich festgelegt. Mit dem Einwegpfand ist ein Weg aus der Vermüllung der Landschaft mit Dosen gefunden worden, ein Ausweg aus dem immer weiter sinkenden Anteil umweltfreundlicher Flaschen aber nicht.

Daher präsentierte der NABU bereits im vergangenen Jahr einen Vorschlag für eine zusätzliche Steuer auf Getränkeverpackungen. Diese soll von Materialart und -menge abhängig sein und bevorteilt auf marktwirtschaftliche Art und Weise die guten unter den Behältern. Die Lenkungswirkung umweltorientierter Steuern ist bewiesen, wie Analysen zur Ökosteuer gezeigt haben. Die Getränkeverpackungssteuer wäre ein eindeutiges Signal für Abfüller und Verbraucher: Sie belohnt den ökologischen Konsum und stärkt die Abfallvermeidung.

Der NABU appelliert an Verbraucher, beim Getränkekauf auf Mehrwegflaschen aus Glas oder PET zu achten. Auch Getränkekartons sind PET-Einwegflaschen vorzuziehen. Orientierung gibt die Höhe des Pfandbetrags. Die Behälter mit 25 Cent Pfand sind umweltschädliche Einmal-Flaschen und wandern sofort in die Verwertung, wohingegen die mit 8 und 15 Cent Pfand zunächst bis zu fünfzig Mal wiederbefüllt werden, bevor sie ins Recycling wandern. (bon)


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Quelle:
Naturschutz heute - Heft 3/10
(Text in der Internet-Fassung)
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des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. August 2010