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ARTENRAUB/141: Tödlich... Kein Schutz für seltene Schnabelwale vor Lärm (OceanCare)


OceanCare

Kein Schutz für seltene Schnabelwale vor Lärm



Tanger, Marokko, 8. November 2013: Am Schlusstag verabschiedete die 5. Vertragsstaatenkonferenz des Abkommens zum Schutz der Wale und Delphine im Mittelmeer und Schwarzen Meer zwei Entscheidungen über die Auswirkungen anthropogenen Lärms auf die Meeressäuger, die besonders stark auf ihren Gehörsinn angewiesen sind. Während die Ergebnisse von Mitgliedstaaten als Fortschritt interpretiert werden, sehen die beiden bei der Konferenz vertretenen NGOs OceanCare und Natural Resources Defense Council (NRDC) darin eine große versäumte Gelegenheit. So bleiben diese einzigartigen Tiere in der Region unzureichend geschützt.

Cuvier-Schnabelwal, an der Wasseroberfläche schwimmend - Foto: © nature picturelibrary

Foto: © nature picturelibrary

Die 5. Vertragsstaatenkonferenz von ACCOBAMS wird formal am Freitag, 8. November 2013, mit der Annahme des Berichtes der Konferenz (gegen 17.00 Uhr Ortszeit) beendet. Zu diesem Zeitpunkt erhalten die Beschlüsse Gültigkeit.

Im Vorfeld der Konferenz präsentierte der Wissenschaftsausschuss des Abkommens eine Empfehlung für den Cuvier-Schnabelwal, der gegenüber anthropogenem Lärm besonders empfindlich ist. Mehrere Massenstrandungen dieser Art wurden mit Marineübungen in Zusammenhang gebracht. Daher wurden besonders bedeutende Gebiete im Mittelmeer identifiziert und empfohlen, Pufferzonen von 50 nautischen Meilen um diese einzurichten, in denen keine Marineübungen stattfinden sollten. Diese Empfehlung des Wissenschaftsausschusses wurde aber von den Vertragsstaaten verworfen, so dass keine konkreten Schutzmaßnahmen für diese Gebiete beschlossen wurden.

"Die Faktenlage ist klar: Militärische Sonarsysteme schaden diesen seltenen Walen im Mittelmeer. Je länger wir warten, die auf der Hand liegenden Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu schützen, desto stärker wird diese Spezies in Mitleidenschaft gezogen", sagt Michael Jasny, Direktor des Marine Mammal Protection Project von NRDC.

"Mit den Kanarischen Inseln, die 2004 ein Moratorium für den Einsatz von militärischen Sonarsystemen in einem Umkreis von 50 nautischen Meilen verhängten, haben wir ein konkretes Beispiel für die Effektivität dieser Maßnahme, denn seither gab es hier keine atypischen Massenstrandungen von Schnabelwalen mehr. Es ist enttäuschend, wie einige Regierungen einfach ihre Augen gegenüber dringend erforderlichen Schutzmaßnahmen verschließen", sagt Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare.

Nur drei Monate nach der vorherigen Vertragsstaatenkonferenz im November 2010 strandeten zwei Schnabelwale als Folge intensiven Lärms und später im Jahr 2011 starben 12 weitere Schnabelwale während Marineübungen und seismischen Explorationen. Die Strandungen sind dabei womöglich nur die Spitze des Eisbergs, denn viele verletzte oder getötete Tiere stranden nicht und werden daher nicht wahrgenommen. Angesichts der Entscheidungen der aktuellen Konferenz fragen sich die Naturschützer, was es noch braucht, um aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

Auf der positiven Seite begrüßen NRDC und OceanCare die Absicht der Vertragsstaaten, künftig zumindest Umweltverträglichkeitsprüfungen UVP für Aktivitäten mit intensiven Lärmemissionen durchführen zu wollen. Das entspricht auch einem Text, der kürzlich vom Europäischen Parlament für die Novellierung der UVP-Richtlinie vorgeschlagen wurde und nun noch die Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten benötigt.

"Wir erwarten, dass die Staaten, die diese Entscheidung bei der ACCOBAMS-Konferenz mitgetragen haben, diese Linie weiterführen. Damit haben sie eine Gelegenheit, einen ersten Schritt zu setzen, um die Versäumnisse dieser Konferenzwoche zu korrigieren", so Nicolas Entrup, Konsulent für NRDC und OceanCare.

Quelle: OceanCare News vom 08.11.2013(*)

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Kurzüberblick
Der Cuvier-Schnabelwal - Extremtaucher und Tiefseefan

Lange kreisförmigen Narben auf der Haut sind ein Markenzeichen der Cuvier-Schnabelwale. Die dunkelgrauen bis hellbraunen Wale haben einen langen, kräftigen Körper und einen kleinen Kopf. Die Schnauze ist kurz und weist eine nach oben gebogene Mundlinie auf. Cuvier-Schnabelwale, die ihren Namen ihrem Entdecker, dem Naturforscher Georges Cuvier verdanken, wachsen auf bis zu 7 Meter Länge und können zwei bis drei Tonnen wiegen.

Die Tiere halten sich bevorzugt in einer Wassertiefe von bis zu 1000 Metern auf. Allerdings entfernen sie sich bei einzelnen Tauchgängen auch schon mal bis zu zwei Kilometer von der Meeresoberfläche, um an ihre Lieblingsnahrung, Tiefsee-Tintenfische, zu gelangen. Der Cuvier-Schnabelwal kann dabei eine Stunde ohne Luft zu holen unter Wasser bleiben und zählt zu den Rekordtauchern unter den Meeressäugern. Die scheuen Tiere, die häufig in Gruppen von zwei bis drei Tieren leben, meiden Schiffe und bleiben immer nur kurz an der Wasseroberfläche.

Unser Wissen über Nahrung, Alter, Gruppengrößen etc. dieser Walart haben wir durch traurige Ereignisse gesammelt. Immer wieder stranden Cuvier-Schnabelwale in Mittelmeerstaaten wie Malta, Kroatien, Frankreich, Griechenland, Spanien und der Türkei.

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Artenportrait des Cuvier-Schnabelwals im Mittelmeer

Wissenschaftliche Artbezeichnung
Ziphius cavirostris (G. Cuvier 1823)

Merkmale
Schnabelwale haben einen langen, kräftigen Körper und einen kleinen Kopf. Die Schnauze ist kurz und weist eine nach oben gebogene Mundlinie auf. Bei ausgewachsenen Männchen sind an der Spitze des Unterkiefers zwei konische Zähne sichtbar. Ihre Körperfarbe variiert individuell zwischen dunkelgrau und hellbraun. Der Kopf eines ausgewachsenen Männchens kann auch komplett weiß sein. Die Haut von adulten Cuvier-Schnabelwalen, insbesondere der männlichen Tiere, ist oft mit langen kreisförmigen Narben bedeckt. Länge bei Geburt: 2-3m; adulte Tiere erreichen 5,5-7m. Geburtsgewicht ca. 250kg, adulte Tiere wiegen 2-3 Tonnen.

Verbreitung & Bestand
Cuvier-Schnabelwale leben in den westlichen und östlichen Meeresbecken des Mittelmeerraums. Das Wissen um die räumliche Verbreitung der Art ist vorwiegend aus Strandungen abgeleitet. Strandungen wurden in Albanien, Kroatien, Ägypten, Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Malta, Spanien und der Türkei beobachtet. Relativ verbreitet ist die Art im Alborán-Meer und den übrigen spanischen Meeresgebieten im Mittelmeer, im Ligurischen Meer, im zentralen Tyrrhenischen Meer, in der südlichen Adria und im Hellenischen Graben. Kenntnisse über Populationsgröße und -struktur des Cuvier-Schnabelwals existieren bisher nur für zwei kleine Gebiete, nämlich den Golf von Genua und das nördliche Alborán-Meer. Zur Populationsentwicklung dieser Walart im Mittelmeer gibt es bislang keine Informationen.

Ökologie & Verhalten
Cuvier-Schnabelwale leben küstenfern und bevorzugen Gebiete mit tief abfallendem Unterwassergelände und Unterwassercanyons.
Die Lebenserwartung von Schnabelwalen wird auf ca. 60 Jahre geschätzt. Die durchschnittliche Gruppengröße dieser Spezies im Mittelmeer liegt bei 2-3 Tieren, nur im westlichen Ligurischen Meer ist sie mit 4 Tieren etwas höher. Cuvier-Schnabelwale ernähren sich als tief tauchende Art vorwiegend von TiefseeTintenfischen, seltener von Fisch. Diese Walart meidet Schiffe.

Status
Die Mittelmeer-Subpopulation des Cuvier-Schnabelwals ist in der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN in der Kategorie "ungenügende Datengrundlage" gelistet.

Gefährdung
Obwohl die Wissensgrundlagen zur Biologie, Verbreitung und Abundanz dieser Walart bisher noch große Lücken aufweisen, sind die Faktoren, die das Überleben des Cuvier-Schnabelwals im Mittelmeer bedrohen, bekannt. Wissenschaftliche Studien identifizierten Unterwasserlärm durch Militärsonare und seismische Exploration mit Airguns als Hauptgefährdung. Diese anthropogenen Lärmquellen haben wiederholt zu Strandungen und zum Tod von Cuvier-Schnabelwalen geführt. Die Schnabelwale sind zudem durch den Beifang in Treibnetzen und die marine Plastikverschmutzung gefährdet.

Listung in internationalen und regionalen Schutzabkommen
CITES Anhang II
Berner Konvention Anhang I
Protokoll BSG/Biologische Vielfalt, Barcelona-Konvention, Anhang II


Quellen
Cañadas, A. 2012. Ziphius cavirostris (Mediterranean subpopulation). In: IUCN 2013. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2013.1. www.iucnredlist.org. abgefragt am 30. Oktober 2013.
IUCN (2012). Marine Mammals and Sea Turtles of the Mediterranean and Black Seas. Gland, Switzerland and Malaga, Spain: IUCN.
Notarbartolo di Sciara G., Birkun A., Jr. 2010. Conserving whales, dolphins and porpoises in the Mediterranean and Black Seas: an ACCOBAMS status report, 2010. ACCOBAMS, Monaco.

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Der Lärm wird vom Menschen erzeugt

Wissenschaftler weisen seit Jahren darauf hin, dass gerade der vom Mensch verursachte Lärm in den Meeren gravierende Auswirkungen auf Orientierung, Verhalten, Kommunikation, Fortpflanzung und Futtersuche von Meerestieren hat.

Es gibt eindeutige Belege über den Zusammenhang von atypischen Strandungen und atypischem Verhalten von Walen und anderen Meerestieren und seismographischen oder militärischen Aktivitäten in den Meeren. Ozeanographische und geophysikalische Untersuchungen sind neben dem klassischen Schiffsverkehr eine Hauptursache dafür, dass Meerestiere taub werden, wichtige Nahrungsgebiete aufgeben müssen, ein geschwächtes Immunsystem aufweisen und mit Verletzungen wie Blutergüssen im Gehirn tot am Strand gefunden werden. Schuld daran sind Druckluftkanonen, Sogenannte Airguns, die bei der Suche nach Öl- und Gasvorkommen "eingesetzt werden. Eine Airgun stellt Messungen an, indem sie Schall mit hohem Druck in Abständen von ca. zehn Sekunden auf den Meeresboden schießt. Das zurückschallende Echo wird aufgezeichnet und ausgewertet, so entstehen Landkarten über die Bodenbeschaffenheit und etwaige Öl- oder Gasvorräte. Diese Messungen verursachen über Monate hinweg einen hohen Lärmpegel von bis zu 250 dB. Eine weitere Ursache für atypische Strandungen und Verhalten von Meerestieren stellen aktive militärische Sonare dar. Diese senden akustische Impulse im Tieffrequenzbereich auf bestimmte Bereiche am Meeresboden. Sie dienen der Überwachung und Aufspürung von Gegenständen und werden auch zu Trainingszwecken eingesetzt. Von insgesamt 54 dokumentierten Strandungen von Cuvier-Schnabelwalen weltweit seit 1950 traten knapp 50 Prozent im Mittelmeer auf. Sie korrelieren stark mit dem Auftreten von militärischen Sonarmanövern und seismischen Explorationen.

Die seismographischen und militärischen Aktivitäten verwirren die sensiblen Meerestiere derart, dass ihr Tauch- und Schwimmverhalten gestört wird, sie aggressives Verhalten zeigen, ihr Nahrungs- und Kommunikationsverhalten gestört wird oder sie aufgrund von Verletzungen an inneren Organen, wie am Gehirn, sogar sterben.


Erkenntnisse neuer Studien
Atypische Massenstrandungen und Todesfälle von Schnabelwalen im Gebiet des Abkommens, die sich zeitlich mit Marinemanövern decken:
  • Golf von Genua, Italien (1963); Marineübung: 15 Schnabelwale
  • Korsika, Frankreich (1974); Marineübung: 3 Schnabelwale, 1 Streifendelfin
  • Valencia, Spanien (1996); Marineübung: 2 Schnabelwale
  • Golf von Kyparissia, Griechenland (1996); SACLANTCEN, Tests von Tieffrequenz- und Mittelfrequenz-Sonarsystemen: 21 Schnabelwale
  • Ionisches Meer, Griechenland (1997); NATO-Marineübung: 9 Schnabelwale
  • Ionisches Meer, Griechenland (2000); NATO-Marineübung: 1 Schnabelwal (Lebendstrandung)
  • Oran, Algerien (2001); Marineübung: 2 Schnabelwale
  • Almería, Spanien (2006); NATO-Marineübung: 4 Schnabelwale
  • Fontane Bianche, Sizilien, Italien (Feb. 2011); NATO-Marineübung: 2 Schnabelwale
  • Ionisches Meer, Griechenland/Italien (Dez. 2011); italienische Marineübung und seismische Explorationen: 11 Schnabelwale.

Auswirkungen auf Populationsniveau

Die Studie von Claridge zeigt deutliche Hinweise auf (schädliche) Auswirkungen von Marine-Sonarsystemen auf Schnabelwal-Populationen:

  • verminderte Häufigkeit und geringere Geburtszahlen von Blainville-Schnabelwalen in einem Marine-Übungsgebiet in den Bahamas, verglichen mit einem 170 km entfernten Gebiet; steigende temporäre Emigration unmittelbar nach einem Schnabelwal-Strandungsereignis infolge der einmaligen Durchfahrt von 5 Marineschiffen, die Sonar einsetzten (2000);
  • insgesamt ist damit die Geburtenrate im von der Marine betroffenen Gebiet herabgesetzt, was ein naheliegender Grund für die verminderte Häufigkeit der Art ist.

Claridge, D.E. 2013. Population ecology of Blainville's beaked whales (Mesoplodon densirostris). Ph.D. Thesis, University of St. Andrew's, Fife, Scotland.


Verhaltensänderungen bei Cuvier-Schnabelwalen als Reaktion auf aktives Sonar

Beobachtungen der Reaktionen von Cuvier-Schnabelwalen auf aktive Mittelfrequenz-Sonarsignale weisen auf dramatische Änderungen bereits bei niedrigen Pegeln hin (RLs; 89-127 dB re 1 µPa). Die Tiere stoppten ihr normales Schwimm-, Nahrungssuche- und Vokalisationsverhalten, entfernten sich rasch und stumm und erhöhten sowohl ihre Tauchdauer als auch ihre Zeit ohne Nahrungsaufnahme - eine Reaktion, die 3-4 Stunden lang anhielt. Die Autoren nehmen an, dass dieses Verhalten die Gefahr für Strandungen und Symptome der Taucherkrankheit steigert, die energetischen Kosten erhöht und die Nahrungssuche beeinträchtigt. Besonders bemerkenswert sind hier die niedrigen Schallpegel, bei denen bereits eine solch dramatische Reaktion der Cuvier-Schnabelwale erfolgt.

DeRuiter, S.L., et al. (2013): First direct measurements of behavioural responses by Cuvier's beaked whales to mid-frequency active sonar. Biol. Lett 9: 20130223.
http://dx.doi.org/10.1098/rsbl.2013.0223


Effizienter Schutz versus politische und wirtschaftliche Interessen

Im Jahr 2010 beauftragten die Mittelmeer-Anrainerstaaten den Wissenschaftsausschuss des Walschutzabkommens in der Region (ACCOBAMS) mit der Erarbeitung von Informationen über die sogenannten Hot-Spots des Vorkommens von Cuvier-Schnabelwalen, sowie konkreten Schutzempfehlungen.

Das Gremium kam dem Auftrag nach und entwickelte umfassende Empfehlungen, darunter die Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVPs), die Einrichtung von Bufferzonen um Kernzonen der Hot-Spots von Cuvier-Schnabelwalen und den Verzicht gewisser Aktivitäten in gewissen Regionen. Auch eine Karte wurde erstellt, die zahlreiche Gebiete aufweist, in denen Cuvier-Schnabelwale vorkommen. Es sei angemerkt, dass neuste Erkenntnisse das Vorkommen von Cuvier-Schnabelwalen auch in der südlichen Adria belegen.

An der 5. Vertragsstaatenkonferenz des Abkommens zum Schutz der Wale und Delfine im Mittelmeer und Schwarzen Meer (ACCOBAMS) wurde der Vorschlag für verbesserte Schutzmaßnahmen vorgelegt. Die meisten Punkte, inklusive besondere Schutzvorkehrungen in den Kerngebieten, wurden zurückgewiesen. Positiv standen die Regierungen nur der künftigen Durchführung von UVPs gegenüber. Doch auch dies wäre bereits ein Fortschritt gegenüber der aktuellen Praxis.


Alternativtechnologien

In den USA haben in den vergangenen Monaten die Behörden der Ölindustrie bereits einige Auflagen erteilt, darunter z.B. die Entwicklung alternativer leiserer Technologien und deren Einsatz. Hierzu liegen bereits zahlreiche Modelle vor, die nun jedoch rasch Anwendung finden müssen. Einer dieser Technologien ist z. B. "marine vibroseis" (siehe Anhang). In Europa zögern Entscheidungsträger weiterhin und wenden kaum bis keine Maßnahmen an, um die Auswirkungen seismischer Untersuchungen und anderer Lärmquellen einzuschränken und die Meeresfauna zu schützen.


Silent Oceans
Die Meeresschutzorganisation OceanCare und 18 weitere NGOs haben 2013 die internationale Kampagne Silent Oceans lanciert. Auf www.silentoceans.org klären sie die Öffentlichkeit auf über die tödlichen Folgen von Unterwasserlärm für Wale, Delphine sowie andere Meerestiere. Sie zeigen Lösungswege auf im Umgang mit Lärm und mobilisieren Menschen als Online-Aktivisten: um weltweit Druck zu machen - damit in den Ozeanen wieder Ruhe einkehrt.

Über OceanCare
Seit 1989 setzt sich OceanCare weltweit für die Meeressäuger und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Seit 2004 ist OceanCare Partnerorganisation des Abkommens der Mittelmeer-Anrainerstaaten zum Schutz der Wale und Delphine (ACCOBAMS). Im Juli 2011 erhielt die Organisation von den Vereinten Nationen den UN-Sonderberaterstatus zugesprochen. Unter Federführung von OceanCare startete 2013 die weltweite Online-Kampagne "Silent Oceans" zum Schutz der Meerestiere vor Unterwasserlärm.
www.oceancare.org / www.silentoceans.org

Über NRDC
NRDC ist eine grosse amerikanische Naturschutzorganisation, deren Wissenschafter, Juristen und Umweltexperten sich dem Schutz der Volksgesundheit und der Umwelt verschrieben haben. Gegründet wurde die Organisation 1970 und hat heute 1,3 Millionen Mitglieder und Netzaktivisten, die auf nationaler und internationale Ebene u.a. an Themen wie Energie, Schutz wilder Tiere und dem Schutz der Ozeane arbeiten. Seit zwei Jahrzehnten bemüht sich der NDRC auch an forderster Front in internationalen Foren wie der International Maritime Organization und der Bonner Konvention zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten um eine Reduktion der Lärmbelsastung in den Ozanen.
www.nrdc.org

Quellen:

Claridge, D.E. 2013. Population ecology of Blainville's beaked whales (Mesoplodon densirostris). Ph.D. Thesis, University of St. Andrew's, Fife, Scotland.

DeRuiter, S.L., et al. (2013): First direct measurements of behavioural responses by Cuvier's beaked whales to mid-frequency active sonar. Biol. Lett 9: 20130223.
http://dx.doi.org/10.1098/rsbl.2013.0223

http://www.accobams.org
www.oceancare.org.
http://www.wissenschaft.de/home/-/journalcontent/56/12054/1022012/


(*) URL: http://www.oceancare.org/de/news/?65/keinschutzfurselteneschnabelwalevorextrememlarm

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Quelle:
Verein OceanCare
Oberdorfstr. 16
Postfach 372
Ch-8820 Wädenswil
Tel.: +41 (0) 44 780 66 88
Fax: +41 (0) 44 780 66 08
E-Mail: info[at]oceancare.org
Internet: www.oceancare.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Januar 2014