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CHEMIE/002: Verhandlungen über globale Quecksilberkonvention ohne konkretes Ergebnis (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Montag, 31. Januar 2011 / Chemie & Nanotechnologie

Verhandlungen über globale Quecksilberkonvention ohne konkretes Ergebnis


Das zweite von fünf geplanten Treffen einer internationalen Verhandlergruppe über eine weltweit gültige Quecksilberkonventionen ist ohne konkretes Ergebnis zuende gegangen. Doch ein globales Verbot des Schwermetalls ist damit nicht vom Tisch.

Bis 2013 soll auf internationaler Ebene ein Übereinkommen über Quecksilber erarbeitet werden. VertreterInnen der Staaten haben sich für Verhandlungen darüber letzte Woche (24.-28. Januar) in Chiba in Japan getroffen. Das International Negotiation Committee (INC) hat das Mandat, über alle Quecksilberemissionsquellen und den gesamten Produktzyklus zu debattieren, von der Erzeugung bis zur Entsorgung, Kennzeichnung und Finanzfragen. Hauptursache für Quecksilberemissionen in der Luft ist die ungefilterte Verbrennung von Kohle.

Die schwedische Regierung, die sich für ein weltweites Verbot von Quecksilber einsetzt, äußerte sich in einer Pressemitteilung verhalten - es gebe noch viel zu tun, um ein globales Verbot durchzusetzen, aber Schweden wolle weiter daran arbeiten. Auch Umweltverbände setzen sich für ein Globalverbot ein. Die bisher debattierten Vorschläge seien in einigen Bereichen "extrem schwach", beispielsweise bei der Kontrolle von Quecksilberemissionen bei bereits existierenden Anlagen. Besonders Indigene müssten unter der Vergiftung ihrer Umwelt und den Nahrungsmitteln leiden.

Das Anti-Quecksilber-Bündnis Zero Mercury, das Europäische Umweltbüro und weitere Verbände forderten außerdem das Ende des Quecksilberabbaus beziehungsweise einen stark eingeschränkten und kontrollierten Abbau für bestimmte Zwecke sowie den Einsatz der besten verfügbaren Technik zur Reduzierung von Quecksilberemissionen - in Fabriken, Goldminen und anderen Anwendungen. Des Weiteren müsse die Entsorgung gesichert werden; dafür müsse die Staatengemeinschaft auch ausreichend finanzielle Mittel bereitstellen.

Der Umweltzweig der Vereinten Nationen UNEP soll bis zum nächsten Treffen im November in Afrika einen Entwurf vorlegen. Die letzte Verhandlungsrunde ist für Anfang 2013 in der Schweiz geplant. [jg]


UNEP-Seite zu den Verhandlungsergebnissen
http://www.unep.org/hazardoussubstances/MercuryNot/MercuryNegotiations/tabid/3320/language/en-US/Default.aspx

Pressemitteilung von Umwelt- und Gesundheitsverbänden
http://www.eeb.org/EEB/?LinkServID=B82C631C-D44B-4F6A-5FECFAE1F7999D3A&showMeta=0


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Quelle:
EU-News, 31.01.2011
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2011