626 sehr besorgniserregende Stoffe sollten dringend verboten oder durch ungefährlichere Substanzen ersetzt werden. Das fordert die Umweltorganisation ChemSec, die heute eine überarbeitete Liste mit gefährlichen Chemikalien veröffentlicht haben. Diese sollten im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH verboten werden.

Die sogenannten SIN-Liste (englisch sowohl die Abkürzung für "substitute it now" [jetzt ersetzen!] als auch das Wort für Sünde) ist eine Art Schattenliste der Nichtregierungsorganisationen, denen der Prozess in der EU zu langsam vonstatten geht. Auf der offiziellen Kandidatenliste für sehr besorgniserregende Stoffe (SVHC), die nach einem langwierigen Prozess in den REACH-Anhang XIV aufgenommen werden könnten, stehen bisher 138 Chemikalien. Auch in dem kürzlich veröffentlichten Fahrplan für den Umgang mit SVHCs bis 2020, schätzte die EU-Kommission die Zahl der aufgenommenen Substanzen im schlechtesten Fall auf 440 (EU-News 13.02.2013).[1]

Die beteiligten Umweltverbände haben seit der letzten Neuauflage der SIN-Liste in relativ kurzer Zwit 249 Substanzen ausfindig gemacht, die den Kriterien entsprechen, die in REACH definiert sind. SVHCs sind Stoffe, die krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend (CMR) sind beziehungsweise besonders gefährlich für die Umwelt, weil sie langlebig (persistent) oder giftig (toxisch) sind oder sich in Organismen anreichern (Bioakkumulation).

Die 2008 erstmals veröffentlichte SIN-Liste enthält inzwischen 554 CMR-Stoffe, 20 Substanzen sind nachweislich persistent, bioakkumulativ oder toxisch und 52 weitere Stoffe, die ähnlich besorgniserregende Eigenschaften aufweisen. ChemSec ist die Abkürzung für International Chemical Secretariat, eine in Schweden ansässige Nichtregierungsorganisation, die sich für eine Welt ohne giftige Chemikalien einsetzt. [jg]