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ERNÄHRUNG/006: Honduras - Moringa-Bäume als Hoffnungsträger (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 9. Mai 2012

Honduras: Moringa-Bäume als Hoffnungsträger



Tegucigalpa, 9. Mai (IPS) - In Honduras ist der ursprünglich aus Indien stammende Moringa-Baum auf dem Vormarsch. Mit der weltweit als Multitalent geschätzten Spezies 'Moringa oleifera' sollen gleich zwei Schlachten gewonnen werden: der Kampf gegen die Bodenerosion und gegen den Hunger.

Die Umweltorganisation 'BioPlanet' unterstützt derzeit ein Wiederaufforstungsprojekt an den Ufern des Nacaome-Stausees im südlichen Departement Valle. Dort werden 400 Moringa-Setzlinge als Teil eines Pilotprojektes im Süden des Landes gegen Landverödung und Unterernährung ausgebracht. Das honduranische Landwirtschaftsministerium hat bereits Interesse an einer ähnlichen Initiative in den Armutsgebieten im Westen des Landes bekundet.

Wie der BioPlanet-Vertreter Jack Haime erklärte, ist der Moringa-Baum äußerst genügsam, was Bodenqualität und Wasserbedarf angeht. So kommt er bereits mit 500 Millimeter Niederschlag im Jahr aus. Zudem kann er einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten und bei steigender Nachfrage nach den essbaren Blättern, Blüten, Früchten und Wurzeln zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der von Armut geplagten Regionen beitragen.

Wissenschaftler haben entdeckt, dass 100 Gramm Blätter viermal mehr Kalzium enthalten als Milch, viermal mehr Vitamin A als Karotten und siebenmal mehr Vitamin C als Orangen. Sein Kaliumgehalt entspricht dem von drei Bananen. Sein Eisengehalt ist dreimal größer als der von Spinat. Nahrungsmittelexperten räumen dem Moringa-Baum deshalb gute Chancen ein, Unterernährung und Hunger zu besiegen.

Außerdem lassen sich die Samen des Wunderbaums gerade in ländlichen Gebieten, in denen sauberes Trinkwasser Mangelware ist, als Wasserfilter einsetzen. Experten zufolge entfernen sie rund 98 Prozent der Mikroben und andere Verunreinigungen aus dem Wasser. (Ende/IPS/kb/2012)


Links:
http://www.bioplanetinternational.org/
http://www.tierramerica.info/nota.php?lang=esp&idnews=4254&olt=576

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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 9. Mai 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2012