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KATASTROPHEN/035: Folgen von Fukushima - Der Meeresgrund vor Fukushima wird zubetoniert (Strahlentelex)


Strahlentelex mit Elektrosmog Report, Nr. 604-605/26. Jahrgang, 1. März 2012

Folgen von Fukushima

Der Meeresgrund vor Fukushima wird zubetoniert



Der Meeresgrund vor dem Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi soll mit einer 60 Zentimeter dicken und 73.000 Quadratmeter großen Betonschicht überdeckt werden. Das teilte die Betreibergesellschaft Tokyo Electric Power Company (Tepco) der nach dem Erdbeben vom 11. März 2011 havarierten japanischen Atomkraftwerke am 22. Februar 2012 in Tokyo mit. Damit solle die weitere Verseuchung des Pazifischen Ozeans eingedämmt werden, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Bei Messungen in der Bucht vor Fukushima seinen "relativ hohe Konzentrationen radioaktiver Stoffe im Meeresboden" festgestellt worden, hieß es. In den Wochen und Monaten nach dem Beginn der Atomkatastrophe waren große Mengen radioaktiv belasteten Kühlwassers in den Pazifik eingeleitet worden.

Mit den Arbeiten, die drei bis vier Monate dauern sollen, sei noch am selben Tag begonnen worden, teilte Tepco mit. Die Betonplatte werde in den nächsten 50 Jahren verhindern, daß der besonders stark belastete Meeresboden weiter verteilt wird, hofft die Betreiberfirma.

Die weitere radioaktive Belastung des Pazifiks wird damit jedoch nicht gestoppt. Die havarierten Atomreaktoren geben weiterhin radioaktive Stoffe in die Umgebung ab und große Mengen radioaktiv belasteten Kühlwassers befinden sich in den Reaktorruinen. Nachdem die Temperaturen in einem der Reaktoren wieder angestiegen waren, hat Tepco wieder deutlich mehr Wasser zur Kühlung verwenden müssen, so daß die Aufbereitungsanlage zur teilweisen Dekontaminierung des Wassers an ihre Grenzen stieß.

Die Auswirkungen des radioaktiv verseuchten Wassers reichen weit über den Bereich vor den Atomkraftwerken von Fukushima Dai-ichi hinaus. Seetang und Fische aus den Gewässern vor Fukushima und den benachbarten Präfekturen weisen regelmäßig erhöhte radioaktive Belastungen auf.

Die Ankündigung, den Meeresboden vor den Atomreaktoren von Fukushima Dai-ichi zuzubetonieren, ist Teil einer PR-Offensive Tepcos vor dem Jahrestag der Katastrophe am 11. März. Wie berichtet wurde, durfte in der 4. Februarwoche 2012 erstmals eine Gruppe Journalisten per Bus Teile der Anlage besichtigen. Sie durften den Berichten zufolge auf einem Hügel auf der Südseite des Reaktors 4 aussteigen und sich das zerstörte Reaktorgehäuse anschauen. Die Strahlung habe dort 50 Mikrosievert pro Stunde betragen. Normal wären dagegen Ortsdosisleistungen kleiner als 0,1 Mikrosievert pro Stunde gewesen.

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Quelle:
Strahlentelex mit Elektrosmog Report 3/2012, Seite 5
Herausgeber und Verlag: Thomas Dersee, Strahlentelex
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2012