Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → INTERNATIONALES


ÖKOSYSTEME/114: Welttag der Feuchtgebiete - die Ramsar-Gebiete in Peru (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Welttag der Feuchtgebiete: die Ramsar-Gebiete in Peru


(Lima, 1. Februar 2020, Andina) - Seit 1997 wird jedes Jahr am 2. Februar der Welttag der Feuchtgebiete begangen. In Peru befinden sich derzeit 13 sogenannte Ramsar-Gebiete mit internationaler Bedeutung für den Naturschutz. Auf einer Fläche von 6.784.041 Hektar befinden sich wichtige Wasservorräte sowie Ökosysteme mit großer biologischer Vielfalt hinsichtlich Flora und Fauna. Eine nachhaltige Nutzung der Gebiete durch die angrenzenden Siedlungen ist angestrebt. Hier ein kurzer Einblick in die Biodiversität der Schutzflächen:


Manglares de San Pedro de Vice

Die Mangrove (manglares) von San Pedro, auch genannt Manglares de Vice, ist eine kleine Mangroven-Ökoregion an der Mündung des Flusses Piura im Nordosten des Distrikts Vice zehn Kilometer von der Provinz Sechura entfernt. Sie gehört zum Westlichen Netzwerk zum Schutz von Watvögeln RHRAP (red hemisférica de reservas para aves playeras). Charakteristisch für das Mündungsgebiet, das am 12. Juni offiziell zur Ramsar-Fläche erklärt wurde, ist die Mangrove (eine salztolerante Baumart, die in der Lage ist, im instabilen Sediment in unmittelbarer Ufernähe zu wurzeln). Mangrovenwälder bieten den perfekten Lebensraum für eine Vielzahl von Vögeln und wirbellosen Tieren und sorgen für ein reichhaltiges Ökosystem.


Feuchtgebiet Lucre-Huacarpay

In der Ausgrabungsstätte Pikillaqta im Distrikt Lucre in der Provinz Quispicanchi auf einer Höhe von 3.020 Metern befinden sich vier permanente und eine temporäre Lagune, die durch sumpfige Flächen miteinander verbunden sind. Die vielfältige Vegetation wird von dichtem, für das trockene Tal typischem Buschwerk dominiert. Die Wasserpflanzen bieten Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Wildtierarten und Zugvögel. Aufgrund der hydrologischen und ökologischen Prozesse ist das Feuchtgebiet Lucre-Huacarpay von besonderer Wichtigkeit. Dank seiner einzigartigen geografischen Bedingungen ist es der ideale Lebensraum für viele Fischarten, Reptilien, Säugetiere und Vögel und bietet Schutz und Nahrung für endemische peruanische Vogelarten. Hier leben der Rotgesicht-Canastero, die Weißhalssylphe und der Garleppschlüpfer, die durch die Reduzierung ihrer Lebensräume, das Vordringen der Menschen sowie intensive landwirtschaftliche Aktivitäten zwischen Juli und September vom Aussterben bedroht sind. Lucre-Huacarpay gehört aufgrund seiner Natur und Kultur, aber auch aufgrund seines sozioökonomischen Potentials zu den bedeutendsten Feuchtgebieten im Südosten Perus. Am 23.9.2006 wurde Lucre-Huacarpay zur Ramsar-Fläche erklärt. Nach dem Kulturgutschutzgesetz gilt die Ausgrabungsstätte Pikillaqta als nationales Kulturerbe.


Feuchtgebiet-Komplex am Fluss Pastaza

Der Feuchtgebiet-Komplex im Department Loreto, bestehend aus angeschwemmten Vulkansedimenten aus Ecuador, wurde am 5. Juni 2002 in die Liste der Ramsar-Gebiete aufgenommen. Er besteht aus permanenten und temporären Lagunen. An Land wachsen Palmen; im Wasser leben zahlreiche Fischarten. Die übrigen zehn peruanischen Feuchtgebiete sind auf neun geschützte Flächen verteilt, die von der Nationalagentur für den Schutz und die Erhaltung der Naturgebiete Sernanp (Servicio Nacional de Áreas Naturales Protegidas por el Estado) betreut werden. Diese sind: Reserva Nacional de Paracas, Reserva Nacional Pacaya Samiria, Santuario Nacional Lagunas de Mejía, Reserva Nacional del Titicaca, Reserva Nacional de Junín, Santuario Nacional Los Manglares de Tumbes, Refugio de Vida Silvestre Los Pantanos de Villa, Reserva Nacional de Salinas y Aguada Blanca und Santuario Nacional Tabaconas Namballe.


URL des Artikels:
https://www.npla.de/thema/allgemein/welttag-der-feuchtgebiete-die-ramsar-gebiete-in-peru/


Der Text ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

*

Quelle:
poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen
Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V.
Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin
Telefon: 030/789 913 61
E-Mail: poonal@npla.de
Internet: http://www.npla.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2020

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang