Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

WALD/076: Zuckerrohr in Uganda - Rettet den Mabira-Regenwald (Regenwald Report)


Regenwald Report Nr. 4/11 - www.regenwald.org

Rettet den Mabira-Regenwald

Ugandas Präsident Museveni will einen der größten Naturschätze seines Landes für Zuckerrohr-Plantagen opfern. Obwohl der artenreiche Wald seit 1932 unter Schutz steht und die Regierung damit gegen die eigene Verfassung verstößt. Noch kann der Plan verhindert werden


"Wir lassen es nicht zu, dass der Mabira-Wald für Plantagen zerstört wird. Zuckerrohr kann überall wachsen, der Wald nur dort, wo es von der Natur vorgesehen wurde", empört sich Moses Waisswa. Der Händler aus Kampala sagt damit genau das, was jeder in Uganda denkt.

Die Regierung plant, 7.100 Hektar Waldfläche an ein privates Unternehmen zu verkaufen. Für die Plantagen müsste der artenreiche Regenwald großflächig abgeholzt werden. Und wieder einmal würden Hunderte bedrohter Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum verlieren.

Präsident Museveni begründet das Vorhaben mit einer vermeintlichen Zucker-Knappheit. Einige Provinzen hatten ihm längst Alternativflächen für den Zuckerrohranbau vorgeschlagen, um den Wald zu bewahren. Alle Angebote lehnte der Präsident ab, obwohl er mit dem Verkauf des Waldes gegen die Verfassung verstößt. Dort steht, dass geschützte Naturreservate nicht der Regierung gehören, sondern nur von ihr im Auftrag der Bevölkerung verwaltet werden. Sie dürfen nicht für kommerzielle Zwecke veräußert werden.

Immer weiter frisst sich die industriell betriebene Landwirtschaft in Ugandas Wälder hinein - sie sind dadurch in den letzten Jahren um 1,5 Millionen auf 3,5 Millionen Hektar geschrumpft.

Und die traditionelle Landwirtschaft bricht immer mehr zusammen. Eine fatale Entwicklung, denn das Sterben kleinbäuerlicher Strukturen gehört zu den Hauptgründen für den Hunger auf der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt der Welthunger-Index 2011.

Die Bevölkerung lehnt die geplante Privatisierung von Wäldern ab und fordert, alternative Anbauflächen für die Zuckerrohrplantagen zu suchen. Unterstützen Sie die Menschen in Uganda bei der Rettung des Mabira-Waldes - und schreiben Sie an den Botschafter.


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

Noch ist ihr Lebensraum intakt: Rotschwanzmeerkatze und Blaukehlagame


http://www.regenwald.org/regenwaldreport/2011/344/rettet-den-mabira-regenwaldkampfer


*


Quelle:
Regenwald Report Nr. 4/11 - www.regenwald.org, S. 11
Herausgeber: Reinhard Behrend (v.i.S.d.P.)
Redaktion: Andrea Hülsmeyer, Guadalupe Rodriguez, Klaus Schenk, David
Vollrath, Christiane Zander
Rettet den Regenwald e.V. / Rainforest Rescue
Jupiterweg 15, 22391 Hamburg
Telefon: 040 410 38 04, Fax: 040 450 01 44
E-Mail: info@regenwald.org
Internet: www.regenwald.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Dezember 2011