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WIRTSCHAFT/002: Green Growth - UNEP und EU in neuer strategischer Kooperation (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 24. Februar 2011 / Politik & Recht

Green Growth: UNEP und EU in neuer strategischer Kooperation


Eine neue strategische Vereinbarung haben EU-Umweltkommissar Janez Potocnik und UNEP-Chef Achim Steiner während des Globalen Umweltministerforums getroffen. Das multilaterale Abkommen beinhaltet Finanzzusagen über 50 Millionen Euro für etwa 60 Projekte.

Bis 2013 will die EU-Kommission das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) aus Mitteln der "Thematischen Strategie für Umweltschutz und nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen einschliesslich Energie" unterstützen. Die in dieser Strategie enthaltenen Ziele und die in der Europa-2020-Strategie verankerten Ideen eines intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstums sollen damit gefördert werden. Wofür genau das Geld fließen soll, wird in den nächsten Monaten besprochen. Darüber hinaus wollen die EU-Kommission und UNEP den kenianischen Mau-Wald schützen und dafür Gelder bereitstellen. Im Mau-Wald entspringen zwölf Flüsse.

Die strategische Vereinbarung fand im Rahmen des 26. globalen Umweltministerforums vom 21.-24 Februar in Nairobi statt. Das diesjährige Treffen steht ganz unter dem Motto "Green Economy". In einer Rede stellte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik unter anderem fünf Thesen vor, die seiner Meinung nach alle bisherigen Ansätze für eine umweltfreundliche Wirtschaft - sei es der von UNEP, der der OECD, der G8 oder der G20 - aufweisen.

Erstens sei eine Strategie für "Grünes Wirtschaften" nur einer von vielen Wegen und werde das breitere Ziel einer nachhaltigen Entwicklung nicht ersetzen können; es sei allerdings wichtig, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Zweitens müsse eine Strategie für "Grünes Wirtschaften" Wachstum und Arbeitsplätze bringen, um Armut zu bekämpfen; allerdings brauche man dafür Zeit, natürliche und finanzielle Ressourcen - und die Probleme in der Übergangsphase müssten aktiv angegangen werden. Drittens müsse eine derartige Strategie das Naturkapital ins Zentrum stellen und die Ökosystemdienstleistungen entsprechend wertschätzen. Viertens könne die Förderung der Green Economy nicht nur Aufgabe der Umweltressorts auf verschiedenen Ebenen sein: die Verantwortung läge auch bei der Wirtschaft selbst und dort müssten Aktivitäten starten. Fünftens könne es kein globales Modell geben, sondern nur nationale und regionale Ausgestaltungen der Strategie - was nicht heiße, dass es keinen Raum für internationale Kooperationen gebe.

Als Beispiel für die EU-Politik in Sachen "Grünes Wirtschaften" nannte Potocnik die Europa-2020-Strategie und deren Ziel, die Ökonomie kohlenstoff-ärmer und ressourceneffizienter zu machen. Global sollte die Weltgemeinschaft den UN-Gipfel für Nachhaltige Entwicklung, der nächstes Jahr in Brasilien stattfinden soll (Rio+20), für die Verabschiedung eines Rahmens für Ressourcenpolitik nutzen. [jg]


Offizielle UNEP Seite zum Treffen
http://www.unep.org/gc/gc26/

Vereinbarung zwischen EU und UNEP
http://www.unbrussels.org/images/pdf/2011/EC-UNEP-joint-statement-23Feb2011.pdf


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Quelle:
EU-News, 24.02.2011
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. März 2011