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WASSER/195: Afrika - 'Wasser muss zum Schwerpunkt der Entwicklungsagenda werden' (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 22. Januar 2015

Afrika: 'Wasser muss zum Schwerpunkt der Entwicklungsagenda werden'

von Miriam Gathigah


Bild: © Miriam Gathigah/IPS

Auf der Konferenz in Saragossa Mitte Januar forderten Teilnehmer, die Bedeutung von Wasser als Entwicklungsmotor stärker als bisher zu betonen
Bild: © Miriam Gathigah/IPS

Saragossa, Spanien, 22. Januar (IPS) - Afrika hat für seine Bemühungen im Rahmen der UN-Millenniumsentwicklungsagenda, mehr Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen, viel Lob geerntet. Doch Experten zufolge wird es höchste Zeit, das Problem des Wassermangels in den Vordergrund zu rücken.

Wie Thomas Chiramba, Frischwasserexperte beim UN-Umweltprogramm (UNEP) in Kenia, gegenüber IPS erklärte, wird der wirtschaftliche Aufschwung ausbleiben, solange Afrika die Wasserknappheit nicht in den Kontext der nachhaltigen Entwicklung stellt. Bisher sei es vor allem darum gegangen, mehr Menschen den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. "Doch das reicht nicht."

Der Kontinent leide auch weiterhin unter einem gravierenden Mangel an Wasser, der sich im Zuge des Klimawandels weiter verschärfen werde - mit negativen Folgen für Wachstum und Gesundheit, warnte Chiramba. Er forderte die afrikanischen Staaten auf, sich ehrgeizigere nationale und internationale Wasserziele zu setzen. "Immerhin kommt Wasser in den Bereichen Landwirtschaft und Energie eine Schlüsselrolle zu. Beide Sektoren sind wichtig, um Wirtschaftswachstum und Entwicklung zu beschleunigen."

Chiramba hatte unlängst an einer Konferenz zum Thema 'Wasser und nachhaltige Entwicklung: Von der Vision zur Umsetzung' in Saragossa teilgenommen. Das Treffen war gut besucht: Mehr als 300 Vertreter von Politik, Wirtschaft, UN-Organisationen und Zivilgesellschaften hatten sich vom 15. bis 17. Januar in der spanischen Stadt eingefunden, um über die Bedeutung von Wasser als Wachstumsmotor zu diskutieren.

Wie die Umweltexpertin Nataliya Nikiforova betonte, werden die neuen Nachhaltigkeitsziele (SDGs), die ab 2016 an die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) anschließen werden, der Bedeutung von Wasser als Entwicklungsmotor gerecht werden. Werde die kostbare Ressource fair und effektiv verwaltet, könne sie die Resilienz sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Systeme im Licht rapider und unerwarteter Veränderungen stärken.

In diesem Jahr läuft auch die Internationale Aktionsdekade 'Wasser für Leben 2005-2015' aus, die die internationale Gemeinschaft an die Einhaltung ihrer Zusagen erinnern sollte, damit die wasserbezogenen MDG-Unterziele bis Ende 2015 erreicht werden können. Das Ende der Dekade markiert zudem den Anfang neuer Wasserkampagnen, die Chiramba zufolge die Bedeutung von Wasser für die Entwicklung stärker als bisher verdeutlichen werden. (Ende/IPS/kb/2015)


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http://www.ipsnews.net/2015/01/africa-must-prioritise-water-in-its-development-agenda/

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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2015


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