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INITIATIVE/149: UN-Klimaverhandlungen - Protest gegen Kohlepolitik der Bundesregierung (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 5. Juni 2010

BUND und Attac protestieren bei Klimaverhandlungen in Bonn gegen Kohlepolitik der Bundesregierung


Bonn: Aktivisten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac haben heute vor dem Konferenzzentrum der UN-Klimaverhandlungen in Bonn gegen die Energiepolitik der Bundesregierung protestiert. Demonstranten stoppten am Hotel "Maritim" einen mit Kohle beladenen LKW, den Darsteller mit Angela-Merkel- und Norbert Röttgen-Masken steuerten. Auf einem Transparent stand "Kohle blockieren - CO2 reduzieren - Klimagerechtigkeit jetzt!". Attac und der BUND werfen der Bundesregierung vor, dass sie zwar international vorgebe, sich für stärkeren Klimaschutz zu engagieren, in Deutschland jedoch weiter auf die klimafeindliche Kohleverstromung setze.

Tina Löffelsend, BUND-Klimaexpertin: "Zwischen den Sonntagsreden auf der Bühne internationaler Konferenzen und dem Handeln der Bundesregierung klafft eine Riesenlücke." Das von Merkel und Röttgen stets wiederholte Ziel, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius begrenzen zu wollen, bedeute für Deutschland eine notwendige Verringerung der Treibhausgase um 95 Prozent bis zur Mitte des Jahrhunderts. "Die deutschen Klimaziele werden mit den 22 geplanten neuen Kohlekraftwerken zur Makulatur. Merkel und Röttgen müssen ihr Klima-Theater endlich beenden und konsequent auf erneuerbare Energien setzen."

Simon Straub von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Energie, Klima, Umwelt: "Das Festhalten der Bundesregierung an der Kohlekraft zeigt, dass sie vor allem die Profitinteressen der großen Energiekonzerne vertritt. Klimagerechtigkeit bedeutet unter anderem, dass Deutschland seine CO2-Emissionen auf den ihm global zustehenden Anteil reduzieren muss. Und das geht nur ohne neue Kohlekraftwerke." Voraussetzung für eine echte Energiewende in Deutschland und global gerechten Klimaschutz sei die Entmachtung der großen Stromkonzerne und eine demokratische Kontrolle des Energiesektors.


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Quelle:
BUND-Pressedienst, 05.06.2010
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2010