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EUROPA/197: Fachtagung "Zukunftsforum 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik" (MLR-BW)


Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum - Baden-Württemberg
Pressemitteilung vom 29.09.2010

Fachtagung "Zukunftsforum 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik"

Minister Rudolf Köberle MdL: "Zweite Säule fördert nachhaltige Entwicklung des Ländlichen Raums"

Weniger Bürokratie gefordert


29.09.2010 "In der neuen EU-Planungsperiode ab 2014 muss die Finanzierung der Agrarpolitik durch die Europäische Union im bisherigen Umfang fortgesetzt werden. Wir brauchen auch in Zukunft eine solide Basis für die ländliche Entwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg. Nur so kann unsere heimische Landwirtschaft die hohen Produktionsstandards halten und auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleiben", betonte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Mittwoch (29. September 2010) in Stuttgart-Bad Cannstatt bei einer Fachtagung zur künftigen Ausgestaltung der zweiten Säule der gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union.

Der Minister bekräftigte, dass die zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik wie kein anderer Politikbereich der EU die nachhaltige Entwicklung des Ländlichen Raums fördere und Motor für dessen Zukunftsfähigkeit sei. In der zweiten Säule seien die Förderung von Investitionen in die ländliche Entwicklung sowie die Ausgleichszahlungen für Umweltleistungen der Land- und Forstwirtschaft festgeschrieben. Das Förderspektrum der zweiten Säule sei breit und grundsätzlich flexibel angelegt und ermögliche daher eine regionalspezifische Programmgestaltung mit einer hohen Wirksamkeit.

Der Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum 2007 bis 2013 (MEPL II) sei in Baden-Württemberg das zentrale Umsetzungsinstrument für alle Maßnahmen aus der zweiten Säule. "Wir haben damit ein wichtiges Instrument für die integrierte Agrar- und Strukturpolitik geschaffen, das nachhaltig Erfolg zeigt", so Köberle. Baden-Württemberg erhalte in der laufenden Förderperiode 2007 bis 2013 von der Europäischen Union 676 Millionen Euro, die mit Mitteln des Landes und des Bundes kofinanziert werden. Die 15 Förderprogramme für die ländliche Entwicklung, die im MEPL zusammengefasst sind, setzten gezielte Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft, die Verbesserung des Umwelt-, Gewässer- und Klimaschutzes sowie zum Erhalt der Biologischen Vielfalt. Außerdem würden Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität im Ländlichen Raum und LEADER-Gebiete gefördert.

"Wir wollen, dass die Landwirtschaft auch weiterhin das wirtschaftliche Rückgrat im Ländlichen Raum ist. In Baden-Württemberg hängt jeder zehnte Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Landwirtschaft ab. Die Förderung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe ist deshalb eng mit der Entwicklung des Ländlichen Raums verzahnt", sagte der Minister. Darüber hinaus erfülle die Landwirtschaft viele gesellschaftliche Aufgaben. Dazu gehörten neben der Versorgung mit Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen auch der Schutz und die Verbesserung von öffentlichen Gütern wie Boden, Luft und Wasser. Ebenso sei die Land- und Forstwirtschaft für den Erhalt der Biodiversität und den Klimaschutz unverzichtbar. "Die steigenden Ansprüche an die Arbeitsweise der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe müssen auch honoriert werden, wenn am Markt keine auskömmliche Entlohnung erreicht werden kann", so Köberle.

Eine weitere Bürokratisierung der künftigen EU-Agrarpolitik müsse daher vermieden und der Abbau des Regelungsdickichts vorangetrieben werden. "Wir brauchen nicht noch mehr Kontrollen und Vorschriften. Wir brauchen effiziente Regelungen, denn der Aufwand für die Landwirte muss im Verhältnis zum finanziellen Ausgleich stehen", unterstrich der Landwirtschaftsminister.

Weitere Informationen zum Thema 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de abrufbar.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 270, 29.09.2010
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum -
Baden-Württemberg
Kernerplatz 10, 70182 Stuttgart
Telefon: 0711/126-0, Fax: 0711/126-2255
E-Mail: Poststelle@mlr.bwl.de
Internet: www.mlr.baden-wuerttemberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Oktober 2010