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EUROPA/216: EU-Agrarreform - Kein Stopp für Maiswüsten (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 12. Oktober 2011

EU-Agrarreform: Kein Stopp für Maiswüsten


Mit der EU-Agrarreform können den scheinbar endlosen Maiswüsten vor allen in den nördlichen Regionen Schleswig-Holsteins leider kaum Grenzen gesetzt werden. Weiterhin dürfen bis zu 70 Prozent der Anbauflächen aus Mais bestehen.

"Die Regeln für die Landwirte zur Fruchtfolgegestaltung und beim Grünlandschutz sind inneffektiv und damit inakzeptabel", kommentiert Landesgeschäftsführerin Dr. Ina Walenda die neuen Vorgaben der EU. "Landwirtschaftsministerin Rumpf muß auf der nächsten Agrarministerkonferenz dringend Nachbesserungen gegen die Vermaisung der Landschaft einfordern".

Für ökologische Vorrangflächen wie Knicks, Feldgehölze, Gewässerrandstreifen oder Kleingewässer müssen Landwirte, die Subventionen von der EU bekommen wollen, ab 2014 mindestens 7 Prozent ihrer Betriebsfläche vorhalten. Dies bewertet der BUND als positiv. "Ökologische Vorrangflächen von mindestens 7 Prozent sind eine zentrale Maßnahme für mehr Naturschutz, wenngleich mindestens 10 Prozent notwendig wären", so Walenda. "Insbesondere in ausgeräumten Landschaften sind Knicks, Feldgehölze und Kleingewässer ein echter Gewinn für den Erhalt der Artenvielfalt und das Landschaftsbild."

Zwar begrüßt der BUND Schleswig-Holstein den Paradigmenwechsel in der EU-Agrarpolitik, weil erstmals Subventionen für die Landwirtschaft an die Einhaltung von Umweltmindeststandards geknüpft werden sollen. Die dringend erforderliche "Agrarwende" wird mit den neuen Reformvorschlägen allerdings nicht eingeleitet. Dafür wäre eine radikale Abkehr von der bisherigen Subventionierung notwendig.

Auch mit dieser EU-Agrarreform wird es nach Ansicht des BUND Schleswig-Holstein bedauerlicherweise keine umweltgerechte Landnutzung geben.


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Quelle:
Presseinformation Nr. 30, 12.10.2011
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Oktober 2011