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FISCHEREI/163: Entscheidende Sitzung der Kommission zum Erhalt der Atlantik-Thunfischbestände (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 6. November 2009

Fischerei: Entscheidende Sitzung der Internationalen Kommission zur Erhaltung der Thunfischbestände im Atlantik (ICCAT)


Morgen wird die Jahrestagung der Internationalen Kommission zur Erhaltung der Thunfischbestände im Atlantik (ICCAT) in Recife, Brasilien, eröffnet. Schlüsselthemen für die EU sind dabei die Erholung der Bestände an Rotem Thun, insbesondere durch Reduzierung der zulässigen Gesamtfangmenge (TAC) und der Fangkapazität, durch eine verbesserte Einhaltung der ICCAT-Vorschriften sowie durch Annahme der richtigen, auf wissenschaftlichen Gutachten basierenden Maßnahmen für alle Fischbestände. Die EU will dafür sorgen, dass neben Rotem Thun auch den übrigen gefährdeten Beständen gebührende Aufmerksamkeit gewidmet wird und geeignete Erhaltungsmaßnahmen beschlossen werden, um die Nachhaltigkeit der jeweiligen Fischereien zu gewährleisten.

Der Rat hat der Kommission ein solides Mandat für die Verhandlungen erteilt, die sie im Namen der EU auf der diesjährigen ICCAT-Tagung führen wird. EU-Kommissar Joe Borg, zuständig für maritime Angelegenheiten und Fischerei, erklärte hierzu:

"Obwohl die europäischen Fischer erhebliche Anstrengungen unternommen haben und wesentliche Fortschritte zu verzeichnen sind, bedarf es in Anbetracht der Bestandslage bei Rotem Thun weiterer Bemühungen. In diesem Jahr muss die ICCAT entschlossen durchgreifen. Die wissenschaftlichen Empfehlungen für Roten Thun und alle übrigen gefährdeten Fischbestände müssen strikt eingehalten werden. Wir müssen die zulässigen Gesamtfangmengen entsprechend reduzieren und für das Problem der Überkapazitäten eine wirksame Lösung finden. Wir müssen einige schwierige Entscheidungen treffen. Das ist der Preis, den wir dafür zahlen, dass die betreffenden Fischbestände auch für künftige Generationen erhalten werden. Die EU spielt in dieser Fischerei eine wichtige Rolle und wird sich ihrer Verantwortung stellen."

Für die östlichen Bestände an Rotem Thun hat die ICCAT im vergangenen Jahr in Marrakesch einen auf 15 Jahre angelegten Bestandserholungsplan verabschiedet, der unter anderem kürzere Fangzeiten, ein Programm zur Reduzierung der Fangkapazität und ein Kontrollmaßnahmenpaket bisher ungekannten Ausmaßes umfasst. Das jüngste Gutachten des wissenschaftlichen Ausschusses der ICCAT bestätigt jedoch, dass die zulässigen Gesamtfangmengen reduziert werden müssen. Hinzu kommt, dass die Pläne von ICCAT-Staaten zur Steuerung der Fangkapazität der nächsten ICCAT-Sitzung zur Genehmigung vorgelegt werden müssen, wie dies im Bestandserholungsplan von Marrakesch vorgesehen ist. Auch die Folgemaßnahmen der Sondersitzung des ICCAT-Einhaltungsausschusses, die im März 2009 in Barcelona stattgefunden hat, wird in Recife auf der Tagesordnung stehen. Für andere bedeutsame Fischbestände, darunter Großaugenthun, Schwertfisch im Atlantik und im Mittelmeer sowie Weißen Thun im Nordatlantik sollen mehrjährige Bewirtschaftungspläne überprüft bzw. erstellt werden. Einige Pläne, etwa der für Schwertfisch im Nordatlantik, haben sich bewährt. In Anbetracht der neuesten wissenschaftlichen Informationen bedarf es jedoch weiterer Anpassungen. Die Überprüfung der Einhaltung der ICCAT-Vorschriften sollte mit derselben Gründlichkeit erfolgen wie bei Rotem Thun.

Im Einklang mit ihrem Aktionsplan zur Erhaltung und Bewirtschaftung der Haibestände wird die EU für ehrgeizige Maßnahmen zum Schutz von Haien eintreten. In diesem Jahr wird sie insbesondere Maßnahmenvorschläge zum Schutz von Heringshai und Drescherhai vorlegen.

Die diesjährige ICCAT-Tagung beginnt am 7. und endet am 15. November. Die ICCAT ist eine zwischenstaatliche Fischereiorganisation zum Schutz von Thunfisch und verwandten Arten im Atlantik und den angrenzenden Meeren. Sie wurde im Jahr 1966 gegründet und zählt derzeit 51 Vertragsparteien. Weitere Informationen unter www.iccat.int

© Europäische Gemeinschaften, 1995-2009


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Quelle:
Pressemitteilung IP/09/1683, 09.11.2009
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. November 2009