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MELDUNG/352: Generalversammlung des Forums Nachhaltiges Palmöl (BMEL)


Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft - 17. Oktober 2018

Generalversammlung des Forums Nachhaltiges Palmöl

Parlamentarischer Staatssekretär Michael Stübgen: "Ziel ist 100 Prozent nachhaltig erzeugtes Palmöl"


Anlässlich der Generalversammlung des Forums Nachhaltiges Palmöl (FONAP) und der Veröffentlichung der Studie "Der Palmölmarkt in Deutschland 2017" von Meo Carbon Solutions im Auftrag des FONAP heute in Berlin, erklärt der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Michael Stübgen:

"Wir setzen uns hierzulande, aber auch auf EU-Ebene dafür ein, dass agrarische Rohstoffe wie Palmöl nachhaltig erzeugt werden. Unser Bedarf an dem wertvollen Pflanzenöl darf nicht dazu führen, dass kostbare Naturwaldflächen abgeholzt werden, Brandrodungen verheerende Waldbrände auslösen oder Landrechte indigener und anderer Bevölkerungsgruppen verletzt werden. Als Abnehmer tragen Unternehmen, Politik sowie Verbraucherinnen und Verbraucher Verantwortung für die Art der Gewinnung des Rohstoffes. Das Bundeslandwirtschaftsministerium setzt als Mittel zur Umsetzung dieser Verantwortung auf Multi-Stakeholder-Initiativen und freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie, nur nachhaltig zertifizierte Rohstoffe einzusetzen. Außerdem wollen wir gemeinsam mit der EU einen Aktionsplan gegen Entwaldung voranbringen.

Mit dem Forum Nachhaltiges Palmöl gibt es in Deutschland seit 2013 eine Plattform mit Leuchtturmcharakter, die maßgeblich zum Anstieg des Anteils an zertifiziertem Palmöl in unserem Land beigetragen hat. Bis zur Erreichung des Ziels, also der ausschließliche Nutzung von nachhaltig zertifiziertem Palmöl bis zum Jahr 2020, sind wir allerdings noch ein gutes Stück entfernt. Die Zahlen der Meo-Studie zeigen deutlich: In einigen Branchen wie z. B. der Futtermittel- und Chemieindustrie liegt der Zertifizierungsanteil von 26 beziehungsweise 27 Prozent noch weit hinter den Erwartungen zurück. Hier erwarten wir ein schnelles Umsteuern. Am Anteil von 85 Prozent in der Lebensmittelbranche erkennt man: Trotz hohem Preisdruck sind Veränderungen zugunsten von Nachhaltigkeit möglich. Das Angebot an zertifiziertem Palmöl übersteigt nach wie vor die Nachfrage. Die Produzenten haben also die Möglichkeit, nachhaltiges Palmöl zu kaufen!

Im August 2018 hat das Bundeslandwirtschaftsministerium für das Forum eine dritte Förderphase bis Ende 2021 in Höhe von 1,5 Millionen Euro bewilligt. Damit erhält das Forum neue Schlagkraft. So kann es sich neuen Themenfeldern, wie z. B. der Erarbeitung von Empfehlungen für Unternehmen zur Vermeidung von menschenrechtlichen Risiken in der Palmöl-Lieferkette widmen. Wir wollen aber auch den Dialog mit Produzentenländern wie z. B. Indonesien weiter ausbauen.

Um seine Ziele noch wirkungsvoller und schneller erreichen zu können, benötigt das FONAP mehr Mitglieder. Ich appelliere deshalb an alle Unternehmen - unabhängig von Größe, Industriezweig und Zertifizierungsgrad: Werdet Mitglied im FONAP! Nur gemeinsam werden wir es schaffen, das Ziel von 100 Prozent zertifiziertem Palmöl in Deutschland bis 2020 zu erreichen."

Hintergrund:
Das seit 2013 existierende Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) ist ein Zusammenschluss von derzeit 54 Unternehmen, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen, die sich dafür einsetzen, den Anteil nachhaltig erzeugten Palmöls in Deutschland bis zum Jahr 2020 auf 100 Prozent zu steigern und gleichzeitig existierende Standards und Zertifizierungen zu verbessern.


Mit der Förderung des FONAP knüpft das Bundeslandwirtschaftsministerium an den Koalitionsvertrag an. Darin haben sich die Regierungsparteien dazu bekannt, Initiativen für nachhaltige, entwaldungsfreie Lieferketten von Agrarrohstoffen (z. B. Palmöl, Kakao und Soja) zu unterstützen sowie den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (www.bmel.de/nap) konsequent umzusetzen.


Die Studie "Der Palmölmarkt in Deutschland 2017" der Firma Meo Carbon Solutions im Auftrag des BMEL ist unter
https://www.forumpalmoel.org/unser-service/download#studien abrufbar.

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Quelle:
Presseerklärung Nr. 153 vom 17.10.2018
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Referat MK1, Pressestelle
Hausanschrift: Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
Postanschrift: 11055 Berlin
Telefon: 030/18 529-3170, Fax: 030/18 529-3179
E-Mail: pressestelle@bmel.bund.de
Internet: www.bmel.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2018

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