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SCHÄDLING/039: Maiswurzelbohrer "letzter Warnschuß", ausufernden Maisanbau einzudämmen (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 17. August 2010

Erstmals Maiswurzelbohrer in NRW

BUND: Fruchtfolgen statt Chemiekeule - Maisanbau eindämmen


Düsseldorf, 17.08.2010 - Der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht das erstmalige Auftreten des Maiswurzelbohrers in NRW als "letzten Warnschuss", den ausufernden Maisanbau einzudämmen und Fruchtfolgen einzuhalten. "Wer viele Jahre in Folge auf denselben Flächen immer wieder Mais anbaut, deckt dem Maiswurzelbohrer erst richtig den Tisch", so Friedrich Ostendorff, Mitglied im Landesvorstand des BUND NRW. Allein in den Jahren 2005 bis 2010 ist nach BUND-Berechnungen die Maisanbaufläche in NRW um 22 Prozent gewachsen, bundesweit gar um 33 Prozent. Hauptursache sei die gestiegene Nachfrage durch Biogasanlagen.

Da der Maiswurzelbohrer nach Europa eingeschleppt wurde und hier keine natürlichen Feinde hat, ist aus Sicht des BUND die nachhaltigste Form der Bekämpfung eine Fruchtfolgenwirtschaft mit dreijährigem Verzicht auf Maisanbau. Dem Käfer und dessen Larven wird damit die Nahrung entzogen, zumal die Larven nicht zu anderen Äckern wandern können. Der BUND warnt davor, jetzt in alte Muster zu verfallen und nun noch stärker die "Chemiekeule herauszuholen". So hat die oft angepriesene Behandlung von Maissaatgut mit chlotianidinhaltiger Beize zur Abwehr von Larven im Jahre 2008 in Baden-Württemberg ein massives Bienensterben ausgelöst.

Der BUND sieht nun das NRW-Landwirtschaftsministerium in der Pflicht, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und einen Maßnahmeplan für die NRW-Landwirtschaft zu entwickeln, wie das Auftreten des Maiswurzelbohrers durch pflanzenbauliche Maßnahmen und Anbauplanung umweltverträglich eingedämmt werden kann.


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Quelle:
Presseinformation, 17. August 2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. August 2010