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VERBAND/212: Falsch verstandener Naturschutz kommt Enteignung gleich (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. November 2014

Falsch verstandener Naturschutz kommt Enteignung gleich

Rukwied auf dem Kreisbauerntag der Grafschaft Bentheim



"Wenn falsch verstandener Naturschutz dazu führt, dass Kulturlandschaften zerstört und Landwirte praktisch enteignet werden, dann stimmt etwas im politischen System nicht." Das stellte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem Kreisbauerntag im niedersächsischen Nordhorn fest. "Eine großflächige Wiedervernässung von Äckern, Weiden und Wiesen auf Moorstandorten macht die Arbeit von Generationen zunichte und kostet Deutschland Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Eine Vielzahl landwirtschaftlicher Betriebe würde ihre Existenz verlieren." Hintergrund sind die in Niedersachsen geplanten Änderungen des Landesraumordnungsprogramms mit Vorgaben zum Moorschutz. Dabei werden die Wiedervernässung von Mooren und der Aufkauf von Moorböden durch das Land erwogen. Massiv betroffen wären rund 1.000 niedersächsische Bauernfamilien, mit 105.000 Hektar Moorböden, 25.000 Hektar davon plant das Land mit EU-Geldern aufzukaufen.

"Allein den Milchbauern in Niedersachsen ginge dadurch eine Wertschöpfung in Höhe von jährlich rund 150 Mio. Euro verloren", stellte Rukwied mit Hinweis von Berechnungen des Niedersächsischen Landvolkes fest. Dabei sei die für die Landwirtschaft nutzbare Fläche schon heute knapp, Bodenpreise würden ansteigen. Auch die Entwicklung von ländlichen Gemeinden, Dörfern und Höfen würde massiv beeinträchtigt. Die Wiedervernässung von Flächen bringe keinen wirklichen Nutzen bei der CO2-Festlegung, führe aber an anderer Stelle zu Landnutzungsänderungen. "Wir haben kein Verständnis für klimapolitische Milchmädchenrechnungen. Ein Beitrag zum Klimaschutz kann über andere Maßnahmen kostengünstiger und effizienter erreicht werden als über solche unverhältnismäßigen und willkürlichen Eingriffe in das Eigentum", erklärte der Bauernpräsident.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. November 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2014