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EUROPA/052: Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie - 20 Jahre EU-Naturschutz reichen noch nicht (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Dienstag, 22. Mai 2012 / Naturschutz & Biodiversität

20 Jahre EU-Naturschutz reichen noch nicht



Seit Mai 1992 tragen die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) und LIFE, das Finanzierungsprogramm der EU für die Umwelt dazu bei, die Artenvielfalt zu erhalten. EU-Umweltkommissar Potocnik lobte das bestehende Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000, Umweltverbände kritisieren Geld- und Personalmangel bei der Umsetzung.

Nach Angaben der EU-Kommission gehören aktuell fast 18 Prozent der Landfläche der Europäischen Union zum Natura-2000-Netz geschützter Gebiete. In Deutschland waren es im vergangenen Jahr laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) knapp 14 Prozent der Landfläche.

"Wir haben in den vergangenen 20 Jahren große Fortschritte erzielt. Die Natur ist aber weiterhin auf unsere Hilfe angewiesen und wird uns unseren Einsatz mit ihren lebenswichtigen Ökosystemdienstleistungen um ein Vielfaches lohnen", sagte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik anlässlich des 20jährigen Jubiläums der EU-Naturschutzinstrumente am 21. Mai.

Das Natura-2000-Netz geschützter Gebiete wurde mit der FFH-Richtlinie geschaffen, damit Arten und Lebensräume sich erholen können. Für eine wirksame Sicherung der biologischen Vielfalt ist es aus Sicht des des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) notwendig, dass zwischen dem "losen Stückwerk kleinerer und mittlerer Schutzgebiete" Verbundsysteme entstehen, die sich zu einem Biotopnetz erweitern. Erst dann könne von einem Erfolg für Blaukehlchen und Eisvogel, für Biber und Wolf, für Hochmoore und Buchenwälder die Rede sein. In Deutschland sei nicht der rechtliche Rahmen das Problem, um den Natur- und Artenschutz glaubhaft umzusetzen, sondern Personalmangel in den Naturschutzbehörden, monierte der BUND.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) forderte die Bundesregierung auf, sich bei den EU-Haushaltsverhandlungen für eine ausreichende Finanzierung des Natura-2000-Netzwerkes einzusetzen. Mit kleinen Umschichtungen aus den EU-Agrar- und Strukturfonds sowie einer Aufstockung des LIFE-Förderprogrammes könnte ein großer Effekt erzielt werden, hieß es beim NABU. [mbu]

EU-Kommission zu Biodiversität
http://ec.europa.eu/environment/nature/index_en.htm
BUND zu 20 Jahre Natura 2000
http://www.bund.net/index.php?id=716
NABU zu 20 Jahre Natura 2000
http://www.nabu.de/presse/pressemitteilungen/index.php?popup=true&show=4961&db=presseservice

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Quelle:
EU-News, 22.05.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Mai 2012