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FEUER/052: Schäden durch Waldbrände 2009 bereits höher als 2008 (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 10. August 2009

Schäden durch Waldbrände 2009 bereits höher als 2008


Schätzungen des Europäischen Waldbrandinformationssystems (EFFIS) zufolge sind in der EU 2009 bereits 200.000 Hektar Land gegenüber insgesamt 180 000 Hektar 2008 den Flammen zum Opfer gefallen. EFFIS überwacht fortlaufend die Waldbrandgefahr, die derzeit nach wie vor hoch ist, und hat gerade einen umfassenden Bericht über die Gefahrenlage und die Folgen der Waldbrände in Europa im Jahr 2008 ("Forest Fires in Europe 2008") herausgegeben.

EFFIS verwendet Satellitenbilder zur Generierung täglich aktualisierter Landkarten von Gebieten, die auf einer Fläche von mindestens 40 Hektar durch Waldbrände zerstört wurden. Die Fläche der kartographisch erfassten Brände entspricht im Durchschnitt 75% der gesamten verbrannten Fläche, die auch Brände von weniger als 40 Hektar einschließt. Die 2009 in der EU bislang kartographisch erfasste Brandfläche beträgt 150.076 Hektar - dies entspricht einer geschätzten Brandfläche von insgesamt etwa 200.000 Hektar.

Spanien und Italien waren in diesem Jahr wegen der extremen Wetterbedingungen in der zweiten Julihälfte am stärksten betroffen, aber auch in Frankreich sowie in geringerem Maße in Griechenland und Portugal kam es zu erheblichen Schäden. Zu mehreren ungewöhnlichen Brandepisoden kam es im März in Portugal und in Nordwestspanien, wo - begünstigt durch trockenes Wetter und starke Winde - eine Fläche von schätzungsweise 25.000 Hektar verbrannte.

In den nächsten Tagen wird die Brandgefahr in vielen Mittelmeergebieten weiter sehr hoch sein. Lokal begrenzt kann es zu extremen Bedingungen kommen, aktuellen Prognosen zufolge wird die Gefahrenlage jedoch nicht die Alarmstufen von Ende Juli erreichen.


Waldbrandschäden 2008 auf niedrigstem Niveau überhaupt

Mit gemeldeten 158.621 Hektar insgesamt gegenüber einem jährlichen Durchschnitt von 483.896 Hektar waren die Brandflächen und die gechätzten Schäden im Jahr 2008 in Südeuropa die niedrigsten, die seit 1980 zu verzeichnen waren. Durch die günstigen Wetterbedingungen im vergangenen Jahr war die Brandgefahr im Mittelmeerraum geringer. Einige wenige Ausnahmen gab es im Südosten, wo Dürre und einige wenige Fälle extremer Brandgefahr am 18. Juni auf Zypern zu einem Brand auf einer Fläche von 1.362 Hektar führten. In Griechenland (überwiegend auf Rhodos) standen in der zweiten Julihälfte ca. 15.000 Hektar und in der ersten Augustwoche in der Türkei annähernd 20.000 Hektar in Flammen.

In anderen Teilen Europas gab es mit einer Fläche von 22.000 Hektar gegenüber einer durchschnittlichen Fläche von 30.000 Hektar bei Waldbränden weniger Schäden als im Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre. Nur in den skandinavischen Ländern gab es einzelne extreme Fälle infolge der ungewöhnlichen Dürre und hohen Temperaturen in der ersten Junihälfte (bei einem 13 Tage andauernden Feuer in Schweden verbrannten 1.170 Hektar Wald; in Norwegen wurden bei dem größten Brand der letzten 50 Jahren mehr als 2.700 Hektar zerstört).

Der heute veröffentlichte Bericht "Forest Fires in Europe 2008" (http://effis.jrc.ec.europa.eu/reports/fire-reports) ist der 9. Bericht in Folge und wurde mit der Unterstützung der Waldbrand- und Katastrophenschutzdienste der Mitgliedstaaten und der europäischen Länder, die sich am EFFIS beteiligen, erstellt.

EFFIS wurde von der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) und der Generaldirektion Umwelt (GD ENV) der Europäischen Union geschaffen. Es gibt täglich Brandwarnmeldungen heraus und nimmt Schadensbewertungen vor. Dadurch unterstützt es Waldbrandbekämpfungsdienste und andere in dem Bereich tätige Organisationen.

Weitere Informationen:
EFFIS: http://effis.jrc.ec.europa.eu

Die Karten und wichtige Daten über Ort und Umfang einzelner Brände sowie die Brandgefahr können über
http://effis.jrc.ec.europa.eu/current-situation abgerufen werden.

© Europäische Gemeinschaften, 1995-2008


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Quelle:
Pressemitteilung IP/09/1229, 10.08.2009
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. August 2009