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FORSCHUNG/277: Symposium zur Landbiosphäre "TERRABITES" vom 09.-11.02. am KlimaCampus Hamburg (idw)


Max-Planck-Institut für Meteorologie - 04.02.2010

Symposium zur Landbiosphäre: "TERRABITES" vom 09. - 11.02.2010 am KlimaCampus Hamburg


Klimawandel und Landnutzung beeinflussen in zunehmendem Maße die terrestrische Biosphäre - immerhin sind mittlerweile 1/4 bis 1/3 der Landoberfläche aktiv durch den Menschen verändert. Gleichzeitig wirken Änderungen in der terrestrischen Biosphäre auf das Klima zurück. Um die europäische Forschungssituation zur Untersuchung der dabei ablaufenden Prozesse zu verbessern, wurde 2009 unter dem Vorsitz von Dr. Christian Reick, Leiter der Gruppe "Globale Vegetationsmodellierung" am Max-Planck-Institut für Meteorologie, das Forschungsnetzwerk TERRABITES ("The Terrestrial Biosphere in the Earth System") gegründet. Vom 9. bis 11. Februar 2010 lädt TERRABITES zu seinem Eröffnungssymposium an den KlimaCampus in Hamburg ein.

Mehr als 160 Wissenschaftler, größtenteils von europäischen Forschungseinrichtungen, werden an drei Symposiums-Tagen und in 90 wissenschaftlichen Beiträgen Ergebnisse rund um die Landbiosphäre austauschen, aber ebenso offene Fragen und zukünftige Forschungsperspektiven diskutieren.

Die terrestrische Biosphäre bezeichnet den Teil des Erdsystems, der alle Landökosysteme, inklusive der weltweiten Böden umfasst. Sie liefert dem Menschen Nahrung, Material für Kleidung und Behausung. Zunehmend stärker greift der Mensch aber in die terrestrische Biosphäre ein: direkt durch Landwirtschaft, Holzgewinnung und Urbanisierung, sowie indirekt über die von ihm verursachten Klimaänderungen. Rückkopplungen sind die Folge, die je nach Art und Ort der Landnutzung den globalen Wandel des Klimas noch beschleunigen oder aber abschwächen können. Obwohl also eine wichtige Komponente im Klimageschehen, fehlte der Landbiosphäre bis vor kurzem noch ein fester Platz in der Erdsystemmodellierung. Das hat sich nun geändert: Sowohl die Dynamik der Vegetation wie auch die Dynamik der Atmosphäre und des Ozeans werden in Erdsystemmodellen berücksichtigt. Ebenso sorgen bessere Fernerkundungsmethoden und -geräte wie auch die Zusammenstellung riesiger Datenbanken für Pflanzeneigenschaften für viele neue Erkenntnisse über die terrestrische Biosphäre.

Hier schließt das TERRABITES-Forschungsnetzwerk die bisher bestehende Lücke: Auf europäischer Ebene bündelt es disziplinübergreifend das bisherige Wissen aus Klimaforschung, -modellierung, Ökologie und Erdbeobachtung und ermöglicht es so, bessere Modellsimulationen über die Konsequenzen des menschlichen Handelns für Klima und Biosphäre zu erstellen.

TERRABITES entstand ursprünglich aus dem GINKGO-Netzwerk, das zwar ähnliche Ziele wie TERRABITES verfolgte, aber durch seine vorwiegend deutsche Beteiligung entscheidende Themen personell nicht abdecken konnte. Zusammen mit Partnern aus 19 Ländern wurde daher mit dem von der EU-finanzierten TERRABITES-Projekt eine europäische Lösung geschaffen.


Weitere Informationen unter www.terrabites.net und bei

Dr. Christian Reick
Max-Planck-Institut für Meteorologie
Tel.: 040 41173 117
E-Mail: christian.reick@zmaw.de

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news354196

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution740


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2010