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MELDUNG/051: Erste einheitliche Sedimentkarten für das deutsche Ostseegebiet veröffentlicht (BSH)


Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie - 29. September 2012

BSH und IOW veröffentlichen erste einheitliche Sedimentkarten für das deutsche Ostseegebiet



Hamburg, 29.09.2012 Erstmalig in Deutschland hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) Sediment- und Reliefkarten für das gesamte deutsche Ostseegebiet veröffentlicht. Die Karten enthalten Detailinformationen über die Beschaffenheit und Gestalt des Meeresbodens. Das BSH unterstützt mit diesen Karten die maritime Raumordnung der Ostsee, die Seevermessung im Küstenmeer und in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), Aktivitäten zur wirtschaftlichen Nutzung des Meeresbodens wie etwa der Errichtung von Windparks oder der Verlegung von Kabeln und Pipelines, die weitere Verbesserung der Sicherheit der Seeschifffahrt, Monitoring- und Forschungsaktivitäten, aber auch Maßnahmen des Umwelt- und Küstenschutzes. Die Informationen in den Sedimentkarten tragen dazu bei, Nutzungskonflikte in der Ostsee zu entschärfen.

Gemeinsam mit dem IOW hat das BSH zwischen 1994 und 2010 für die Sedimentkarten rund 17.000 Bodenproben des Ostseebodens auf einer Fläche von rund 15.540 km² ausgewertet. Die Sediment- und Reliefkarten geben Auskunft über die Beschaffenheit des Sediments, also über die Verteilung von Sand, Schlick, eiszeitlichen Ablagerungen und Steinvorkommen auf der Meeresbodenoberfläche, und stellen eine wichtige Planungsgrundlage für die Nutzung der Ostsee. Sie enthalten Informationen für die Lokalisierung der unterschiedlichen Lebensräume auf dem Meeresboden. Zusätzlich zu Seekarten geben die dreidimensionalen Karten einen Eindruck der Tiefenverhältnisse in der Ostsee und damit auch möglicher bodennaher Strömungsmuster. Langfristig sollen diese Karten in elektronische Seekarten (ECDIS) integriert werden.
Ferner sind diese Karten hilfreich bei Fragen der klimatischen Veränderungen und ihrer Auswirkungen auf die Prozesse am Meeresboden.

Für das BSH entnahm das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff DENEB die Bodenproben, für das IOW waren die Forschungsschiffe A. v. Humboldt und Professor Albrecht Penck im Einsatz.
Die Sedimentkarten sind über die Vertriebspartner des BSH zu erwerben. Das BSH zeigt die Sedimentkarten erstmals anlässlich der 4. Hamburger Klimawoche vom 28.09.2012 bis zum 30.09.2012 auf dem Gemeinschaftsstand von DWD (Deutscher Wetterdienst) und BSH im Unileverhaus in der HafenCity Hamburg.

Das IOW ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft, die sich der interdisziplinären Meeresforschung in Küsten- und Randmeeren widmet. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Erforschung des Ökosystems der Ostsee.

Das BSH ist Partner für Seeschifffahrt, Umweltschutz und Meeresnutzung, der Seeschifffahrt und maritime Wirtschaft unterstützt, Sicherheit und Umweltschutz stärkt, nachhaltige Meeresnutzung fördert, Kontinuität von Messungen gewährleistet und über den Zustand von Nord- und Ostsee kompetent Auskunft gibt.
Das BSH mit Dienstsitz in Hamburg und Rostock ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

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Quelle:
Pressemitteilung, 30.09.2012
Abt. Presse / Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
Bernhard-Nocht-Straße 78, 20359 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 31 90-1010, Fax: +49 (0)40 31 90-5000
Internet: www.bsh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2012