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MASSNAHMEN/247: Gelbbauchunkenprojekt auf der Zielgeraden (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - 20. Juli 2017

Gelbbauchunkenprojekt auf der Zielgeraden

Über 6.000 Amphibiengewässer wurden bereits in fünf Bundesländern angelegt


Rösrath/Hannover - Im Rahmen des NABU-Projektes 'Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland' wurden in über 130 Projektgebieten weit über 6.000 Amphibiengewässer angelegt. Zahlreiche Flächen wurden entbuscht und offen gehalten, Winterquartiere wurden geschaffen. Einige Flächen werden nun dauerhaft beweidet. Als Trittsteine angelegte Tümpel sollen die Gelbbauchunkenhabitate nun miteinander verbinden.

NABU-Projektleiter, Thomas Kutter, freut sich über die umgesetzten Maßnahmen und die Erfolge "Durch die kontinuierliche Bestandserfassungen der Tiere kann der Erfolg der Artenschutzmaßnahmen belegt werden. Doch das Projekt kann nur gemeinsam mit unseren Projektpartnern gelingen. Als wichtige Partner sind dabei die abbauende Industrie mit ihren Dachverbänden VERO und ISTE, Einzelbetriebe, die Niedersächsischen Landesforsten, die Naturschutzverwaltung, Gemeinden, Naturschutzverbände und Ortsgruppen zu nennen."

Die Gelbbauchunke ist gerade in Deutschland eine besonders schützenswerte Art. Bei uns befindet sich ein bedeutender Teil ihrer Weltpopulation, ebenso wie ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Doch das Überleben des kleinen Froschlurchs ist gefährdet: Die Gelbbauchunke ist auf der Roten Liste Deutschlands als "stark gefährdet" und in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sogar als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Denn der natürliche Lebensraum des kleinen Froschlurchs ist in Deutschland weitgehend zerstört. Frei mäandrierende Fließgewässer mit Überflutungsflächen finden sich kaum noch.

Ein Großteil der Projektgebiete befindet sich in aktiven oder stillgelegten Abbaustätten. Dort findet die Gelbbauchunke einen Lebensraum mit der für sie notwendigen Dynamik vor. Doch die einzelnen Vorkommen der Gelbbauchunke sind oft zu klein um überleben zu können und zu weit voneinander entfernt um den genetischen Austausch aufrecht zu erhalten. An dieser Stelle setzt das Bundesprojekt zur 'Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland' an.

Bereits am 10. Juni 2017 trafen sich die beteiligten Projektpartner aus den acht Projektregionen aus fünf Bundesländern in der Biologischen Station Rhein-Berg in Rösrath (NRW), um die Schlussphase des im Februar 2018 endenden Vorhabens einzuläuten. Für jedes Gebiet wird ein Arbeitsplan zu erstellt und mit den Fachbehörden und Landnutzern abgestimmt. So soll die Nachhaltigkeit der Maßnahmen gesichert werden. Unterstützt wurden die Projektpartner dabei vom Projektträger DLR, der im Auftrag des Bundesamt für Naturschutz (BfN) das Vorhaben betreut sowie dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) aus Nordrhein-Westfalen.

Hintergrund

Das Projekt "Stärkung und Vernetzung von Gelbbauchunken-Vorkommen in Deutschland" ist ein Förderprojekt des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), welches im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt (BPBV) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert wird. Ferner unterstützen finanziell das Land Nordrhein-Westfalen mit Mitteln des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MKULNV), der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) und die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) mit Mitteln des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) dieses Projekt. Projektträger des bundesweiten Projektes ist der NABU Niedersachsen.


Weitere Informationen zum NABU-Projekt Gelbbauchunke
Projektträger des bundesweiten Projektes ist der NABU Niedersachsen.
Im Netz unter www.NABU-niedersachsen.de/gelbbauchunke

Im Netz auch unter:
www.projekt-gelbbauchunke.de und
http://www.biologischevielfalt.de/bp_pj_gelbbauchunke.html

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 118/17, 20.07.2017
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Landesverband Niedersachsen e.V.
Alleestr. 36, 30167 Hannover
Tel.: 0511/911 05-27, Fax: 0511/911 05-40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2017

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