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WALD/682: Bäume für die Ewigkeit (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 28. Mai 2014

Projekt: Lebensader Oberrhein - Naturvielfalt von nass bis trocken

Bäume für die Ewigkeit
NABU kauft Baumriesen in Gommersheim



200 majestätisch große Eichen und weitere Baumarten sind nun in den Besitz des NABU Rheinland-Pfalz übergegangen. Im Rahmen des Projektes "Lebensader Oberrhein - Naturvielfalt von nass bis trocken" konnte der NABU die Bäume kaufen und so als Oasen für eine bedrohte Tier- und Pflanzenwelt sichern.

Foto: © NABU

NABU-Landesvorsitzender Siegfried Schuch (l.) überreicht Gommersheims Bürgermeister Lothar Anton (r.) einen Scheck für den Kauf der Methusalembäume
Foto: © NABU

"Viele Bäume erreichen im Wirtschaftswald nur ein Alter von 120-150 Jahren und werden dann gefällt, um das Holz zu verwerten", so NABU-Landesvorsitzender Siegfried Schuch. Dabei sind gerade alte Bäume ein wichtiger Lebensraum für viele Tierarten. Mittel- und Kleinspecht, Eichen-Heldbock und Hirschkäfer sind nur einige Arten, die auf alte Eichen angewiesen sind. Auch absterbende Bäume oder tote Baumriesen bieten angepassten Insektenarten und seltene Pilzen einen Lebensraum.

Von unten den Stamm hinauf in den Wipfel fotografiert - Foto: © NABU

Gesicherte Eiche
Foto: © NABU

Im Gemeindewald Gommersheim, der sich auf einem Schwemmfächer zweier Bäche befindet, konnte sich ein naturnaher Wald erhalten. Er wird durch die Gemeinde bewirtschaftet, die auch auf Erlöse aus dem Holzverkauf angewiesen ist. "Dank der Förderung durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit entsprechender Finanzierung durch Bund und Land, ist es uns erstmals in Rheinland-Pfalz gelungen durch den Kauf von Altbäumen, diese aus der Bewirtschaftung zu nehmen und deren langfristigen Erhalt zu ermöglichen", so Schuch. Insgesamt 200.000,- Euro hat der NABU investiert. Jeder der Bäume wurde im Wald per GPS vermessen und mit einer Nummer versehen. Für die Verkehrssicherung und den Schutz der Einzelbäume hat sich weiterhin die Gemeinde verpflichtet.

Ein Hirschkäfer auf einer Hand - Foto: © NABU

Lebt von Eichen - Der Hirschkäfer
Foto: © NABU

Ein Käfer auf verwittertem Holz - Foto: © Nanz

Der Eichenheldbock braucht alte Eichen
Foto: © Nanz

Der NABU investiert somit in die Biologische Vielfalt am Oberrhein und hofft auf weitere Nachahmer. Kommunen könnten durch freiwilligen Nutzungsverzicht über die bestehenden Anforderungen hinaus oder durch den Verkauf von Bäumen an Firmen und Privatleute einen neuen Ansatz zur Sicherung von alten Baumriesen verfolgen.


Weitere Informationen

www.lebensader-oberrhein.de

Projektbüro
Lebensader Oberrhein
NABU-Naturschutzzentrum Rheinauen
An den Rheinwiesen 5, 55411 Bingen
Tel. 06721-14367
kontakt@NABU-Rheinauen.de
www.NABU-Rheinauen.de

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Quelle:
NABU Rheinland-Pfalz, 28.05.2014
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Telefon: 06133/507 988, Fax: 06133/507 989
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Mai 2014