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STANDPUNKT/422: Fracking - Vorsorgeprinzip statt unrealistischer Hoffnungen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 31. Mai 2013

Fracking: Vorsorgeprinzip statt unrealistischer Hoffnungen



Berlin, 31.05.2013 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die heute veröffentlichte Stellungnahme des Sachverständigenrates für Umweltfragen, die energiepolitische Hoffnungen in das Schiefergas kritisch analysiert und eine Risikobewertung der Schiefergasgewinnung einfordert.

"Angesichts der Heilserwartungen, die zum Teil in die Gewinnung von Schiefergas gesetzt werden, ist die Stellungnahme des Umweltrates erfreulich sachlich und stellt die Diskussion vom Kopf auf die Füße" betont Erhard Ott, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands. "Wir teilen die Auffassung des Umweltrates, dass Fracking energiepolitisch nicht notwendig ist und wegen gravierender Wissenslücken nicht zugelassen werden sollten. Schon die Erkundung von Schiefergasvorkommen ist für das Grundwasser und für Wasserschutzgebiete mit erheblichen Risiken verbunden."

Sollte das Ergebnis der Untersuchungen zur Akzeptanz von Fracking führen, werde er die Bundesregierung auffordern, die Sicherheit des Lebensmittels Nr. 1 nicht zu gefährden, so Ott weiter. Eine obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfung und eine angemessene Bürgerbeteiligung in einem transparenten Genehmigungsverfahren müssten dann im Bundesbergrecht geregelt werden. "In Einzugsgebieten von Wasserschutzzonen und von Wassergewinnungsanlagen müssen Erkundung und Förderung von unkonventionellem Erdgas gänzlich verboten werden. Mit unserem Trinkwasser darf niemand experimentieren", fordert der Gewerkschafter. Solange nicht alle offenen Fragen geklärt sind und eine vollständige Risikobewertung vorgenommen wird, dürfe das Verfahren nicht zur Anwendung kommen.

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Quelle:
Presseinformation vom 31.05.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2013