Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → MEINUNGEN


STELLUNGNAHME/409: Freie Fahrt für dreckige Diesel (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 2. Oktober 2017

BUND-Kommentar zur
Entscheidung der Landesregierung, gegen das Stuttgarter Fahrverbotsurteil Sprungrevision einzulegen

Freie Fahrt für dreckige Diesel geht vor Gesundheitsschutz


Als Armutszeugnis der Landesregierung bezeichnet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Baden-Württemberg die heutige Entscheidung, das Fahrverbotsurteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart nicht zu akzeptieren und Sprungrevision zum Bundesverwaltungsgericht einzulegen. "Eine freie Fahrt für dreckige Diesel ist der Landesregierung mehr wert als ein effektiver Gesundheitsschutz. Die Sprungrevision verzögert wirksame Maßnahmen zur Luftreinhaltung um mindestens ein weiteres Jahr. Dieses unwürdige Spiel-auf-Zeit auf dem Rücken der in ihrer Gesundheit bedrohten Bevölkerung fortzuführen ist eine Bankrotterklärung für die grün geführte Landesregierung", erklärt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des BUND. Die Landesregierung agiere mehr und mehr als politische Dependance der Autolobby und verkenne ihren eigentlichen Auftrag. "Ihr gesetzlicher Handlungsauftrag lautet seit über sieben Jahren, schnellstmöglich für bessere Luft zu sorgen und nicht, Fahrverbote zu verhindern und für Versäumnisse der Autoindustrie geradezustehen. Die vage Hoffnung darauf, dass Software-Nachrüstungen irgendwann einmal die Luft in Stuttgart sauberer machen, wird sich nicht erfüllen", so Pilarsky-Grosch.

*

Quelle:
Presseinformation, 02.10.2017
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Oktober 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang