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ATOM/265: Halbwertzeit - fortwährender Protest ... (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Pressemitteilung vom 28.05.2020

AKW Lingen 2 / AKW Grohnde:
Endgültige Stilllegung statt Wiederinbetriebnahme


(Bonn, Lingen,) Anlässlich der drohenden Wiederinbetriebnahme nach der Revision (Überprüfung) des umstrittenen Atomkraftwerkes (AKW) Lingen 2 im Emsland (Niedersachsen) fordert der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) statt der Inbetriebnahme die endgültige Stilllegung des mehr als 30 Jahre alten Reaktors. Am Freitag (29. Mai 2020) protestieren Mitgliedsinitiativen des BBU in Lingen-Darme mit einer Mahnwache. Adressaten des Protestes sind der zuständige niedersächsische Umweltminister Oaf Lies, Bundesumweltministerin Svenja Schulze sowie die örtliche und regionale Politik. Die Aktion beginnt um 13 Uhr und findet am Kreisverkehr in Linge-Darme (Schüttorfer Straße / Rheiner Straße) statt. Der Kreisverkehr ist nur etwa 4 Kilometer vom AKW Lingen entfernt (Luftlinie).

Der Elternverein Restrisiko Emsland und das Bündnis AgiEL (AtomkraftgegnerInnen im Emsland) fordern, dass das Atomkraftwerk in Lingen und alle anderen Atomkraftwerke sofort abgeschaltet werden. Die Forderung der Umweltgruppen, die beide im BBU organisiert sind, betrifft in gleichem Maße auch die Urananreicherungsanlage Urenco in Gronau und die Brennelementproduktion des französischen Unternehmens Framatome in Lingen. "Beide Uranfabriken produzieren Nuklearbrennstoff für Atomkraftwerke im In- und Ausland. Für beide gibt es bisher keine Stilllegungspläne. Es ist richtig und wichtig, dass in Lingen gleichzeitig gegen Atomkraftwerke und Uranfabriken demonstriert wird", so Udo Buchholz vom BBU-Vorstand.

Der BBU unterstützt seit Jahrzehnten den Widerstand gegen das AKW Lingen 2. Im Herbst 1980 war der BBU Mitveranstalter einer Großdemonstration gegen die damaligen Pläne zum Bau des AKW. Das AKW Lingen 2. In den mehr als 30 Betriebsjahren des AKW ereigneten sich dort rund 160 meldepflichtige Ereignisse ("Störfälle", Stand 31.3.2020 [1]).

Über 350 Initiativen, Verbände und Parteigliederungen aus der Bundesrepublik, aus Belgien und aus den Niederlanden fordern mit der "Lingen-Resolution" die sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik in Lingen und des AKW Lingen 2 [2].

Auch für das zweite in Niedersachsen noch laufende AKW (AKW Grohnde) fordert der BBU die sofortige Stilllegung. Das AKW Grohnde ging nach der diesjährigen Revision am 23. Mai 2020 wieder in Betrieb. "Nur die Stilllegung der Reaktoren schützt vor Störfällen und der weiteren Atommüllproduktion", betont BBU-Vorstandsmitglied Buchholz.


Anmerkungen:
[1] https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/stoerfallmeldestelle/ereignisse/akw/akw.html
[2] https://bbu-online.de/AK%20Energie/Aktuelles%20AK%20Energie/Lingen-Resolution%202020.pdf

Weitere Hintergrundinformationen:
https://atomstadt-lingen.de/aktuelles
https://www.bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202016/13.01.16.pdf
http://www.grohnde-kampagne.de/sicher/regionalkonferenz/index.html

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Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Telefon: 0228/21 40 32, Fax: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2020

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