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WALD/365: Hambacher Forst - und weiter zur Rettung von Klima und Wald ... (Kampagne "Ende Gelände")


Kampagne "Ende Gelände" - Pressemitteilungen vom 6. Oktober 2018

Ende Gelände feiert Erfolg im Hambacher Wald ++ Besetzung und Protest für sofortigen Kohleausstieg geht weiter



Foto: Ende Gelände, CC BY-NC 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Klimagerechtigkeit Jetzt! Neues Transparent im wiederbesetzten Hambacher Forst
Foto: Ende Gelände, CC BY-NC 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/


6. Oktober 2018, 18.50 Uhr:

Kerpen-Buir, 6.10.2018. Mehr als 10.000 Menschen sind heute in den Hambacher Forst geströmt, um ihren Protest für sofortigen Kohleausstieg an den Ort zu tragen, der zum Symbol für die Klimabewegung geworden ist. Ende-Gelände-Aktive unterstützten eine weitere Besetzung und brachten Hängematten und Material für Baumhäuser in den Wald. Während der Aktion standen ein Bagger und Förderbänder im Tagebau Hambach still.

"Wir feiern heute gemeinsam, dass zivilgesellschaftlicher Protest konkret etwas verändern kann. Wir haben großen Respekt vor den Menschen, die seit vielen Jahren die Besetzung des Hambacher Forsts gehalten haben und allen, die mitgeholfen haben, dass der Hambi bleibt. Jetzt müssen wir weiter kämpfen, um den sofortigen Kohleausstieg durchzusetzen", sagt Karolina Drzewo, Sprecherin von Ende Gelände.

Bei Sonnenuntergang hat Ende Gelände die Aktion beendet. Viele Menschen werden aber im Wald bleiben und die entstandenen Strukturen weiter ausbauen. Ende Gelände plant unterdessen bereits die nächste Aktion, um weitere Zerstörung durch RWE zu stoppen.

"Unser Protest heute ist der Anfang vom Ende für den Kohle-Konzern RWE. Am letzten Oktober-Wochenende werden wir mit tausenden Menschen wiederkommen und die Braunkohle-Infrastruktur rund um den Tagebau Hambach blockieren. Wir müssen die Kohle im Boden lassen, denn wir müssen nicht nur den Wald retten, sondern auch das Klima weltweit," so Karolina Drzewo.

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Foto: Ende Gelände, CC BY-NC 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Rote Linie gegen Waldrodung und Kohleabbau - Aktivist/innen "hängen" am Hambacher Forst
Foto: Ende Gelände, CC BY-NC 2.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/


6. Oktober 2018, 15.39 Uhr:

Ende Gelände mit Tausenden im Wald ++ Rote Linie gegen Kohleabbau ++ Raum für weitere Besetzung

Tausende Menschen sind der Einladung von Ende Gelände gefolgt und strömten von der angemeldeten Kundgebung bei Buir aus in den Hambacher Forst. Viele von ihnen hängen in roten Hängematten an den Bäumen und ziehen so eine symbolische Rote Linie gegen den Kohleabbau. Ende Gelände freut sich über neue Baumhäuser und andere Besetzungs-Strukturen, die heute entstehen.

"Wir hängen am Hambacher Forst", sagt eine Aktivistin in einer roten Hängematte. "Aber es geht uns nicht nur um einen schützenswerten Wald, wir kämpfen für globale Klimagerechtigkeit. Wenn wir nicht sofort aus der Kohle aussteigen, zerstören wir weiterhin die Lebensgrundlagen von Menschen weltweit."

Die Ende-Gelände-Aktion findet nur zwei Tage vor der Veröffentlichung des neuen Bericht des Weltklimarates statt. In dem Bericht machen Expert*innen deutlich, dass schnelle und entschlossene Maßnahmen notwendig sind, um die Erderwärmung auf unter 2 Grad, möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.

"Wenn wir die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels verhindern wollen, müssen wir aus der Kohle und aus allen fossilen Energien aussteigen - sofort", sagt Karolina Drzewo von Ende Gelände. "Dafür braucht es einen grundlegenden Wandel hin zu einer Wirtschaft, die nicht auf endlosem Wachstum und Naturzerstörung basiert. Eine solche gesellschaftliche Transformation wird von den Regierung nicht eingeleitet, darum werden wir selbst aktiv."

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6. Oktober 2018, 11.51 Uhr:

Ende Gelände zieht Richtung Hambacher Forst ++ Mit Roter Linie gegen Kohleabbau

Kerpen-Buir, 6.10.2018. Soeben sind mehrere hundert Ende-Gelände-Aktivist*innen von Manheim aus Richtung Hambacher Forst aufgebrochen. In einer Aktion zivilen Ungehorsams werden sie im Wald mit Hängematten eine Rote Linie gegen den Kohleabbau ziehen.

"Dass der Hambacher Forst erhalten bleibt, ist ein wichtiger Etappensieg für unsere Bewegung. Nun geht es darum, den sofortigen Kohleausstieg durchzusetzen. Das ist unerlässlich, um die Klimakrise aufzuhalten", sagt Karolina Drzewo, Pressesprecherin von Ende Gelände.

Zur Zeit wird ein bunt-bemaltes Baumhaus zur Kundgebung in Buir gefahren. Das Baumhaus wurde als Zeichen der Solidarität von der Gruppe "Pödelwitz bleibt" gebaut. Pödelwitz ist ein von Abbaggerung bedrohtes Dorf im Leipziger Braunkohlerevier.

"In Deutschland sind immer noch mehrere tausend Menschen von Umsiedlung bedroht", sagt Karoline Drzewo, "Das ist ein Skandal! Kein weiteres Dorf darf für den Kohleabbau weichen, weder im Rheinland noch in den anderen Revieren."

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Quelle:
Kampagne "Ende Gelände - Kohlebagger stoppen, Klima schützen!"
E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Internet: https://www.ende-gelaende.org/de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Oktober 2018

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