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UNO/012: Weltwasserwoche bereitet sich auf UN-Klimakonferenz in Kopenhagen vor (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 26.08.2009

Weltwasserwoche bereitet sich auf UN-Klimakonferenz in Kopenhagen vor


Vom 16.-22. August fand in Stockholm die Weltwasserwoche statt, bei der mehr als 2.000 ExpertInnen unter anderem über den Zugang zu Trinkwasser und sanitärer Versorgung sowie über grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gewässermanagement debattierten. Weitere Schwerpunkte waren die Auswirkungen des Klimawandels, die Rolle von Wasser bei der Produktion von Gütern und Dienstleistungen, etwa im Zusammenhang mit der Nahrungsmittel- und Energieversorgung und der Wasserfußabdruck.

Sauberes Trinkwasser ist für mehr als eine Milliarde Menschen noch immer keine Selbstverständlichkeit. Mehr als fünf Millionen Menschen, meist Kinder, sterben jedes Jahr an den Folgen einer schlechten Wasserversorgung.

Der Global Nature Fund (GNF) und der WWF nutzten das Forum, um die internationale Wasserkonvention der Vereinten Nationen zu bewerben, für deren Inkrafttreten noch 17 Unterschriften fehlen. "Die Europäische Union müsse hier mit gutem Beispiel vorangehen", kritisierte Fritz Barth von der European Water Partnership. Es sei inakzeptabel, dass innerhalb von 12 Jahren nur sechs von 27 EU Mitgliedsstaaten die Konvention unterzeichnet hätten. Das Übereinkommen dient als Rahmen für die Bewirtschaftung grenzüberschreitender Süßwasservorkommen wie Flüsse, Seen und Wasserreservoirs. Die Konvention würde einen effizienten Rahmen für das Management und den Schutz von grenzüberschreitenden Flüssen schaffen. Die Vereinten Nationen zählen weltweit 263 Flüsse und Seen sowie zahlreiche Grundwasserleiter mit zwei oder mehr Anrainerstaaten. Bisher ist lediglich die Nutzung von etwa 40 Prozent dieser internationalen Gewässer in länderübergreifender Form geregelt.

ExpertInnen setzten sich während der Weltwasserwoche dafür ein, dass Wasser ein Schlüsselthema in der bevorstehenden UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember dieses Jahres sein wird. Denn ein starkes und faires globales Klimaabkommen sei entscheidend für die Sicherheit und Verfügbarkeit der Wasserressourcen. In der Abschlusserklärung der Weltwasserwochen "The Stockholm Message from World Water Week to COP 15" fassten die Delegierten ihre Forderungen für Kopenhagen zusammen: Die Delegierten drängen darin auf eine höhere Finanzierung für den Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Ressourcen inklusive Wasser als Teil der Bemühungen um die Anpassung an den Klimawandel. Die Integration von Wasser, Land und Forstmanagement sei ein "Schlüssel zu effektiver Anpassung". Im Vorfeld von Kopenhagen sollen auf allen Ebenen institutionelle Kooperationen und Verhandlungen zwischen Wasser-, Entwicklungs- und Klimaexpertinnen verstärkt werden.

Seit 1991 findet die Weltwasserwoche findet seit 1991 jährlich in der schwedischen Hauptstadt statt. VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen treffen sich, um gemeinsam globale Lösungsansätze im Wassersektor zu erarbeiten. Obwohl dort keine völkerrechtlich verbindlichen Abkommen oder Verträge abgeschlossen werden, gilt die Weltwasserwoche inzwischen als bedeutendes internationales Forum. [bv]

Weltwasserwoche
http://www.worldwaterweek.org

Abschlusserklärung The Stockholm Message
http://www.worldwaterweek.org/documents/WWW_PDF/Stockholm_Statement_090821.pdf

Pressemitteilung GNF
http://www.globalnature.org/docs/02_vorlage.asp?id=13811&domid=1011&sp=
D&addlastid=&m1=11088&m2=11092&m3=13811&newsid=1453&
newsrefid=13811&row=0&newsrefaddcoid=&nafrom=&nato=


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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 29/09, 27.08.2009
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 26.08.2009
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2009