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DEUTSCH - KARTOFFEL/013: Hessische "Spitzbuwen" in Speck (SB)


Spitzbuwen in Speck


Der Begriff "Spitzbube" stammt aus der Zeit des 30jährigen Krieges (1618 bis 1648) und war lange ein weit größeres Schimpfwort als heute, wo man damit eher humorvoll einen schlitzohrigen Jungen meint. Spitzbuben erfüllten damals an der Seite von Soldaten die Funktion des Reiterjungen. Die nur schlecht und unregelmäßig entlohnten Soldaten sicherten ihren Bedarf an Nahrungsmitteln durch ausgiebiges Plündern und Rauben, wobei die Spitzbuben als Helfer bei der Suche nach Beute und ihrem Abtransport fungierten. Ob das hessische Gericht "Spitzbuwen" von der ursprünglicheren Bedeutung dieses Begriffs als Langfinger rührt, da diese Kartoffelklöße tatsächlich wie lange Finger aussehen, ist allerdings nicht geklärt.



ZUTATEN (für 4-5 Personen)

600 g rohe Kartoffeln,_festkochende
300 g Pellkartoffeln
80 g Kartoffelmehl
150 g durchwachsener Räucherspeck
50 g Margarine
2 Eigelb
2 Zwiebeln
1 Teel. Salz
1 Msp. geriebene Muskatnuß
2 l Wasser
ggf. etwas Mehl

Die Pellkartoffeln von ihrer Schale befreien und fein reiben. Die rohen Kartoffeln ebenfalls zu einem feinen Mus reiben und mit Hilfe eines Leinentuchs die Flüssigkeit herauspressen. Beide Kartoffelmassen vermischen, Kartoffelmehl, Eigelb, Salz und Muskatnuß hinzufügen und alles gut durchkneten. Gegebenenfalls noch etwas Mehl hinzufügen, bis die Masse die richtige Konsistenz zum Formen hat. Dann den Teig zu fingerlangen und -dicken Klößen formen und diese in leicht köchelndem Salzwasser 15-20 Minuten garen.

Derweil den Speck in hauchdünne Scheiben und die Zwiebeln in Streifen schneiden. Beides in der Pfanne in Margarine kräftig anbraten und über die Spitzbuwen geben. Dazu reicht man einen frischen Blattsalat mit Zitronendressing.

12. März 2010