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ERSTAUFLAGE/715: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2719 (SB)


Verena Themsen

Enterkommando GOS'TUSSAN

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2719



Trotz größter Geheimhaltung ist es den Onryonen gelungen, Vothantar Zhy zu finden und unter Kontrolle zu bekommen. Seither gibt es keine Strukturschleusen mehr im Kristallschirm. Das Arkon-System ist isoliert - ein 42 Lichtjahre durchmessendes Gefängnis unter der Kontrolle des Gegners. 33 Schiffe der Onryonen riegeln die Station ab, darunter auch das Schiff des Atopischen Richters Chuv. Tormanac da Hozarius, der arkonidische Vizeimperator, hat fast die gesamte Robotflotte vor den Schirm geschickt, und so lange sie nicht zurückkehren kann, sind die Planeten der Willkür des Atopen ausgeliefert. Also will Bostich, der sich innerhalb des Schirms befindet, die Station zurückerobern. Doch das Überrangsignal, das ihn dazu befähigen soll, die Station wieder einzunehmen, wird nicht mehr anerkannt. Der von Bostich geflogene Angriff auf die Station scheitert ebenfalls, denn der blitzschnell aufgebaute Paratronschirm der Station vereitelt jedes weitere Vordringen. Statt dessen wird die GOS'TUSSAN selbst zum Ziel. Die CHUVANC, das Schiff des Atopischen Richters, bringt eine Waffe zum Einsatz, die selbst durch den Paratronschirm hindurch Bostichs Schiff durch Unterbrechung der schiffsinternen Kommunikation kampfunfähig macht. Dem Schiff gelingt zwar zunächst die Flucht, es wird aber wenig später aufgespürt.

Die Onryonen dringen in Begleitung des Jajs, der die Arkonidin Thala da Jorriskaugen similiert hat, unbemerkt in die GOS'TUSSAN ein und schicken Sonden los, um den Aufenthaltsort Bostichs zu ermitteln. Sie wollen den Imperator auf jeden Fall lebend gefangennehmen und vor das Atopische Tribunal stellen. Die GOS'TUSSAN ist schwer beschädigt. Der Einsatz der Blendwaffe hat zu chaotischen Zuständen geführt, denn durch Fehlfunktionen der Maschinen, ausfallende Antigravschächte und Überschlagsblitze ist es zu vielen Verletzten und auch Toten gekommen. Positronische Roboter drehen durch und greifen die Arkoniden an.

Bostich, der mit Tekener die Zentrale verlassen hat, schießt eine der onryonischen Sonden ab. Doch dieser Abschuß wird registriert und der Anführer des onryonischen Enterkommandos läßt den Abschußort mit noch größerer Sondendichte überwachen. Bostich zieht sich mit Tekener in eine geheime Ausweichzentrale zurück. Auf dem Weg dorthin begegnet ihnen jedoch ein Roboter, dessen Positronik durch den Einsatz der onryonischen Blendwaffe durcheinandergeraten ist und den Tekener reflexartig abschießt, als er auf sie feuern will. Doch genau dieser Beschuß wird wieder von den Onryonen registriert, die ihnen so auf die Spur kommen.

Bostich ist von der Zielstrebigkeit der Onryonen fasziniert. Auch daß sie unnötiges Blutvergießen vermeiden, findet seine Anerkennung. Daß sie nicht mehr tun als notwendig, aber das mit Überzeugung, macht in nachdenklich, ob sie nicht vielleicht doch Recht haben könnten.

In der geheimen Ausweichzentrale nimmt Bostich über seinen Anzugfunk Kontakt zur Kommandantin in der Zentrale auf. Doch auch diese Funksignale werden von den Onryonen angemessen. Tekener, der derweil mit Hilfe der Positronik die nähere Umgebung überwacht, sieht rechtzeitig, wie die Gegner zielstrebig auf die Ausweichzentrale zusteuern. Bostich und Tekener bleibt nichts anderes übrig, als weiter zu fliehen. Sie wollen das Schiff aufgeben und über einen Transmitter verlassen. Doch als die beiden im Transmitterraum ankommen, werden sie von Katsugo-Kampfrobotern empfangen, deren Positroniken verwirrt sind. Sie erkennen Bostich nicht an und die folgende Schießerei macht die Onryonen abermals aufmerksam. Doch Tekener gelingt es, vor ihrer Flucht Mikrobomben auszulegen. Als die Onryonen den Raum betreten, werden sie von explodierenden Robotern empfangen, die sie zurückwerfen, wobei einige getötet werden.

Nun kommt der Jaj zum Einsatz, der wie eine verletzte Arkonidin aussieht. Die angebliche Thala da Jorriskaugen rennt in den verwüsteten Raum und schreit um Hilfe. Sie will erreichen, daß Bostich auf sie aufmerksam wird. Der reagiert tatsächlich und nimmt sich trotz Tekeners Warnung der verletzten Frau an. Sie fliehen gemeinsam. Doch nach kurzer Zeit, nachdem Bostich über seinen Anzugfunk die Identität der Frau überprüft und festgestellt hat, daß sie nicht zu seiner Besatzung gehört, dreht er sich um und erschießt sie kurzerhand. Der Anführer des onryonischen Enterkommandos ahnt, daß das Ziel der beiden Flüchtenden ein weiterer Transmitterraum ist. Und tatsächlich werden sie dort von Onryonen empfangen. Im Schutz ihrer HÜ-Schirme liefern sie sich ein Gefecht, bei dem sie jedoch immer mehr in Bedrängnis geraten.

Sie hoffen auf Verstärkung, und um Zeit zu gewinnen, führt Tekener aus der Deckung heraus mit den Angreifern einen Disput um die Rechtmäßigkeit ihres Vorgehens, der abermals daran scheitert, daß die beiden Parteien eine unterschiedliche Auffassung von Gerechtigkeit haben. Bostich und Rhodan für etwas vor Gericht zu stellen, zu was sie zwar angeblich in der Lage sind, was sie aber noch gar nicht begangen haben, entspricht nicht dem Gerechtigkeitsverständnis Tekeners. Das Angebot der Onryonen, die Terraner zu leiten, lehnt er strikt ab und bekräftigt, daß die Menschheit es vorziehe, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Was aber, wenn aus diesen Fehlern eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes entsteht, wird ihm entgegengehalten.

Bostich sieht die Ausweglosigkeit seiner Lage ein und ist schon fast bereit, sich zu stellen. Doch Tekener hält ihn davon ab. Mit einem Täuschungsmanöver brechen beide aus ihrer Deckung aus und versuchen über einen Antigravschacht zu fliehen, dessen onryonischer Bewacher von einer von Tekeners Mikrobomben getötet wird. Da der Leiter des onryonischen Einsatzkommandos den Auftrag hat, Bostich lebend gefangen zu nehmen und Tekener aber entbehrlich ist, feuern die Onryonen vor allem auf Tekener, der Bostich Deckung gibt. Doch Tekener bückt sich kurz, um einen Strahler aufzuheben. Dabei schießen die Strahlersalven über ihn hinweg und treffen Bostich, dessen Schutzschirm zusammenbricht. Der Imperator wird tödlich getroffen und stirbt in Tekeners Armen mit den Worten: "Ich sehe das Felsentor offen. Ob es ins Jenseits führt? Oder nach Kolchis?"

Als sich die Onryonen nähern, flieht Tekener. Während er noch damit hadert, daß er beim wohl wichtigsten Auftrag seines Lebens versagt hat, steigt der Gedanke in ihm hoch, daß die letzten Worte, die der sterbende Imperator von sich gab, gar nicht zu ihm passen, denn Bostich schien nie religiös gewesen zu sein. Was hatten diese Worte also zu bedeuten? Waren sie eine Botschaft an ihn, was er zu tun hätte, wenn Bostich wider Erwarten doch gefangen genommen wird?

Den Begriff Kolchis verbindet Tekener mit seinem eigenen Schiff ARGO, das in einer Schleusenkammer der GOS'TUSSAN steht. Er kommt unbehelligt dort an, wird dann aber von Onryonen aufgehalten und angeschossen. Sie wollen wissen, wo Bostich ist. Er glaubt schon, daß sie ihn nun umbringen werden, doch darin sehen sie keine Notwendigkeit. Als sie erfahren, daß Bostich tot ist, lassen sie Tekener zurück, werden dann aber beim Verlassen der Schleusenkammer von Katsugo-Robotern niedergeschossen. Hinter den Katsugos taucht nun plötzlich Bostich auf. Nun weiß Tekener, was er schon längere Zeit geahnt hatte. Der Bostich, der im Transmitterraum gestorben war, war gar nicht der Imperator. Das, womit es Tekener seit seiner Ankunft auf der GOS'TUSSAN zu tun hatte, war eine Weiterentwicklung des Vario 1000. Ein bio-positronischer Roboter, dessen biologische Substanz aus der von Bostich erzeugt und zu einer Kopie seiner selbst komponiert worden ist. Sie ist von Bostich erst zu unterscheiden, wenn man sie aufschneidet. Bostich hat Tekener ein Doubel bewachen lassen, um zu sehen, ob der Vario so gut ist, daß selbst Tekener sich täuschen läßt. Das nimmt Tekener ihm nicht übel. Ihm war bereits aufgefallen, daß Bostich ungewöhnlich lange in sich hineingelauscht hatte, was ihm merkwürdig vorgekommen war, denn von Atlan kannte er, daß dessen Austausch mit seinem Extrasinn nicht so auffällig war. Bostich trägt eine Messinghaube, mit deren Hilfe er die Katsugos und seine Doubels, von denen nun etliche auf dem Schiff herumlaufen, unter Kontrolle hat.

Bostich und Tekener können mit der ARGO von Bord der GOS'TUSSAN fliehen. Der Imperator befiehlt der Kommandantin seines Flaggschiffs zu kapitulieren. Da er im Arkonsystem nirgendwo mehr sicher ist, gehen er und Tekener das Wagnis ein, im Schattenmodus durch den Tunnel, durch den die CHUVANC durch den Kristallschirm hindurch ins Arkon-System eingedrungen ist, wieder hinauszufliegen. Unbehelligt fliegen sie bis zum Sol-System, wo Ronald Tekener Perry Rhodan wichtige Neuigkeiten überbringen wird.

*

Auf dem Planeten Naat versucht der Atopische Richter Chuv, dem arkonidischen Vizeimperator Tormanac da Hozarius bei einem persönlichen Gespräch deutlich zu machen, an wie vielen Kreuzungspunkten der Geschichte die Arkoniden Irrwege eingeschlagen haben. Das Atopische Tribunal will diese Fehlungen wieder richten, doch Tormanac gibt sich wenig einsichtig. Er behauptet, die Arkoniden seien mit ihrer Welt ganz zufrieden und sie bräuchten niemanden, der ihre Dinge wieder ins Lot bringt, um ihre Welt zu heilen. Als Chuv ihn dann aber fragt, wie es dann komme, daß viele Arkoniden sich in Messingträume flüchten, trifft er einen wunden Punkt. Auch die Naats seien nicht glücklich, behauptet er. Erst wenn man den Zustand, der durch die Atopische Ordo vorgegeben ist, erreicht hätte, kann man Glück erfahren. Tormanacs hartnäckiger Weigerung, die Ordo anzuerkennen, begegnet der Richter mit der Frage, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren könne, immer mehr Leben zu risikieren, wo doch offensichtlich ist, daß die Flottenverbände der Onryonen den Arkoniden heillos überlegen sind.

Tormanac muß einsehen, daß Chuv nun sämtliche Einwohner des Systems als Geiseln und die völlige Kontrolle darüber hat, was in das System hineinkommt und was es verläßt. Auch die Schiffe vor dem Kristallschirm können sich irgendwohin absetzen, da sie sonst von den Lineraraumtorpedos der Onryonen abgeschossen werden und nur die wenigsten Schiffe ein Transitionstriebwerk haben.

Chuv behauptet, daß das arkonidische Volk sich mit Sicherheit für eine Kapitulation entscheiden würde, wenn diese sich vielversprechender für sie entwickeln würde als der Widerstand. Dann aber eröffnet er Tormanac, daß das Arkon-System den Naats übergeben wird und die Arkoniden ein Jahr Zeit hätten, das System zu verlassen. Wenn sie es nicht freiwillig tun, würde dem Recht mit Gewalt zur Geltung verholfen. Daß die Schwarmintelligenz der Taas vor den Naats das System besiedelt hatten, interessiert den Atopischen Richter nicht. Für die Belange der Atopischen Ordo seien die Taas irrelevant. Auch daß das System seit 15 Jahrtausenden die Heimat der Arkoniden ist, interessiert den Atopen nicht. Er willigt allerdings ein, den Evakuierungszeitraum auf 5 Jahre zu erweitern.

Zu guter Letzt bietet er dem schwerkranken Vizeimperator einen Zellaktivator an, wenn er ihm Bostich ausliefert. Eine große Versuchung, da Tormanac da Hozarius sehr unter der unheilbaren Krankheit leidet, die der vergebliche Versuch, seinen Extrasinn zu aktivieren, verursacht hat. Ein Zellaktivator könnte ihn vor einem elenden Dahinsiechen und Sterben bewahren. Er würde das Leben gewinnen, aber wäre das so viel wert wie das, was er verlieren würde?

30. September 2013