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ERSTAUFLAGE/857: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2863 (SB)


Michael Marcus Thurner

Die Finale Stadt: Unten

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2863


Atlan nähert sich dem Ende seiner Reise. Er befindet sich in den Jenzeitigen Landen auf einer Insel der Hiesigkeit und will einem Atopen gegenübertreten, um so viel wie möglich über ihn zu erfahren und ihn dazu zu bringen, die Milchstraße in Ruhe zu lassen.

Mit dem Raumzeitexpander, jenem von Matan Addaru installiertem Fernverkehrssystem, mit dem nur der Atopische Richter und seine Bälge reisen können, machen sich Atlan, der Schleier, einen Balg des Richters, bei sich trägt, Lua Virtanen und Vogel Ziellos vom Haus Addaru aus auf den Weg zum Atopischen Hof. Das Innere des Expanders ähnelt der n-dimensionalen Laterale, jenem System, das beim Rücktransport von Luna aus dem Neuroversum zum Einsatz gekommen ist.

Atlan hat das Gefühl, daß sich beim regulären Ausgang nichts Gutes für sie befindet. Lua gelingt es, den Expander zu manipulieren, so daß sie früher aussteigen können. Doch dieser Ausgang mündet in eine Kloake, in der die drei von gefährlichen Fischen angegriffen werden. Zu allem Überfluß wird auch die Funktion ihrer Schutzanzüge beeinträchtigt, so daß der Anzug von Vogel Ziellos Sauerstoff verliert und der junge Genifer fast erstickt. Sie geraten in ein Schleppnetz der Caräer und werden an Bord eines Schiffes gezogen, deren Eignerin Vaadhäl sich wenig erfreut über den Fang zeigt. Daß sie den Fremden erklären muß, daß sie sich im Unten der Finalen Stadt befinden, was eigentlich jeder weiß, macht diese verdächtig. Atlans Ansehen bei den Caräern steigt erst, als er Vaadhäl den Fundort eines Cornobaffs verrät, eines extrem wertvollen Fisches, dessen in kleine Würfel geschnittenes Fleisch dem Konsumenten eine Woge Glück und Zufriedenheit beschert und ein Gefühl der Sättigung vermittelt, das wochenlang anhält. Zum Dank darf Atlan in die Lebensblase Tallpana mitkommen, ein riesiges Habitat, in dem die Caräer leben.

Tallpana wird fast ausschließlich von Caräern bewohnt. Da dort Bedingungen herrschen, die sich störend auf höhere Technologie auswirkt, verwenden die Caräer vorwiegend primitive Hilfsmittel wie Dampfmaschinen.

Atlans Ankunft in der Finalen Stadt ist an höherer Stelle nicht unbemerkt geblieben. Der Konglomerierte Bacctou verfolgt ihn, um ihn in einen Lateral-Pferch zu sperren. An seinen Begleitern ist er nicht interessiert. Sie sollen in einer Ausstülpung der eingesetzten Laterale bis zum Ende ihrer Existenz bleiben. Doch die drei entgehen der Falle und schleichen sich aus dem System, das für sie vorbereitet war. So ist der Versuch des Konglomerierten Bacctous, eines Vitalenergiespeicher-Trägers habhaft zu werden, zunächst gescheitert.

Vaadhäl will von Atlan wissen, wie er und seine Begleiter überhaupt in die Niedersee des Unten gelangt sind. Sie hat den Verdacht, er käme vielleicht von Oben. Die Bewohner des Unten sind auf die von Oben nicht gut zu sprechen, verdächtigen sie sie doch, all ihren Unrat durch die nur einseitig durchlässigen Membranen, die die vier Facetten der Finalen Stadt (Unten, Oben, Hof und Turm) von einander trennen, ins Unten abzuleiten und dafür verantwortlich zu sein, daß die Wesen im Unten in der Kloake leben müssen.

Atlan erfährt, daß die Finale Stadt von einem Magistrat regiert wird, dem der Fauth Glossberc vorsteht. Atlan würde ihn am liebsten aufsuchen, doch der Fauth wird sich auf keinen Fall im Unten aufhalten. Wenn überhaupt, ist er im Oben zu finden, jenem Ort, den die Caräer für das Paradies halten - ein Land voller Reichtümer. Sie nehmen es dem Fauthen Glossberc übel, daß er sich nicht um das Unten kümmert.

Der Konglomerierte Bacctou bedient sich eines Helfers, um an Atlan heranzukommen: Das Sediment Hoffnung, ein Bruderteil des Bacctou, ist in der Lage, ein Wesen aus Atlans Erinnerungen zu formen.

Der Caräische Fischer Malawikk, den Atlan mit gestohlenen Cornobaff-Stückchen besticht, erklärt sich bereit, Atlan und die Geniferen zum Hoffnungsträger zu bringen, der daran arbeitet, die Membran zu durchdringen, um nach Oben zu gelangen. Dort will er angeblich an diejenigen, die dort leben, appellieren, ihren Dreck nicht einfach nach Unten zu schicken. Nachdem er Atlans Nerven mit der kryptischen Bemerkung "in den Landen auf Armlänge" strapaziert hat, erklärt Malawikk, daß es in der Finalen Stadt verschiedene Wahrnehmungen gibt. Mit den 'Landen auf Armlänge' ist die greifbare und mit den Sinnen wahrnehmbare unmittelbare Umgebung gemeint, die den Naturgesetzen unterworfen ist. Während die 'Landen des Hörensagens' jenseits der eigenen Wahrnehmung liegen. Dort herrschen andere Wirklichkeiten und es gibt keine sinnvolle Verbindung zu ihnen, keinen kausalen Zusammenhang, bestenfalls subjektives Empfinden, aber manchmal wird man sich ihrer doch bewusst, und es gibt sicherlich Personen, die diese Traumländer bereist haben. Eines ist jedoch sicher: Die Lande des Hörensagens sind von Thez denkbar und damit undenkbar.

Und es gibt die Entzogenen oder Versunkenen Lande, deren Realität unbestimmt ist. Die Naturgesetze reichen dort nicht hin. Die Caräer wissen lediglich, daß es sie geben muß, aber sie gelten selbst für Thez als undenkbar und sind der Quellspiegel der dys-chronen Scherungen.

Da der Fauth Glossberg für Atlan unerreichbar ist, will er sein Glück beim Hoffnungsträger versuchen. Vielleicht kann der die Membran durchdringen, damit Atlan und seine Begleiter sich auf die Suche nach dem Atopischen Hof machen können.

Der Hoffnungsträger ist ein Kind, der Sohn der Caräerin Glanztein. Er ist der Hoffnungsträger, weil er auf natürlichem Weg geboren worden ist und im endlosen Kreislauf der Reinkarnation, der alle Bewohner der Insel der Hiesigkeit unterworfen sind, eine Ausnahme bildet.

Glanztein will wissen, warum Atlan unbedingt ins Oben will, und so beschließt er, ihr die ganze Wahrheit zu sagen. Er erzählt in wenigen Worten, wie ihn und seine Begleiter das Schicksal der Milchstraße bis hierher geführt hat. Glanztein versteht zwar nur die Hälfte, glaubt ihm aber und bringt ihn schließlich mit ihrem Sohn Pashnard zusammen.

Malawikk hält Atlan für einen geschickten Schwindler. Idealismus ist nicht seine Sache. Er paßt sich lieber den Begebenheiten an und hält Widerstand für eine häßliche Sache und aussichtslose Angelegenheit. Deshalb haßt er auch den Hoffnungsträger und hat Atlan nur begleitet, um an Pashnard heranzukommen und ihn umzubringen.

Pashnard gefällt, was Atlan seiner Mutter erzählt hat. Deshalb will er ihm auch helfen und ihn zu einer Membran bringen, die das Unten mit dem Oben verbindet. Er und seine Unterstützer haben schon seit langem versucht, eine Umpolung zwischen den beiden Facetten herbeizuführen. Er hofft, daß Atlan, der Wissen aus dem Außen besitzt, ihm dabei helfen kann.

Der Angriff Malawikks auf den Hoffnungsträger kann von Vogel Ziellos, Lua und Atlan vereitelt werden. Glanztein bringt den Attentäter um. Das Bestreben Pashnards, Glanzteins und ihrer Helfer ist es, ins Oben zu gelangen, um die Bevölkerung über die furchtbaren Verhältnisse im Unten aufzuklären und sie davon abzuhalten, ihren Unrat im Unten abzuladen. Die Caräer klären den Schlamm so gut es geht und sorgen dafür, daß das Wasser trinkbar wird. Sie suchen nach wiederverwertbaren Materialien und kochen die Metalle in Hochöfen aus, verbacken Schlamm zu Lehm und Ziegeln und düngen ihre Felder damit.

Atlan wird zu der Membran geführt. Es handelt sich um ein 200 Meter durchmessendes, halbstoffliches Feld, das die Caräer bislang vergeblich versucht haben, zu durchdringen. Lua versucht es mit den tt-Progenitoren ihrer Haarsträne. Zunächst scheitert sie, aber beim dritten Versuch klappt es dann.

Doch der Konglomerierte Bacctou setzt das Sediment Hoffnung auf ihn an. Atlan, Vogel und Lua kommen nicht im Oben an, als sie die Membran durchdringen, sondern im Kristallpalast auf Arkon I. Und zwar in einer Zeit, in der Atlan vier Jahre alt ist. Er steht seinem Vater Mascudar da Gonozal gegenüber, der ermordet wurde, als Atlan fünf war. Das Sediment Hoffnung gewinnt in der Gestalt Mascudars immer mehr Selbständigkeit, bis es schließlich davon überzeugt ist, tatsächlich Mascudar da Gonozal zu sein.

Atlan ist sich bewußt, daß dies nicht die Realität sein kann, zumal das Sediment Hoffnung dies sogar zugibt. Dennoch ist er anfällig für die Versprechungen, die ihm gemacht werden. Dies sei keineswegs eine Illusion, in der er sich befinde, sondern eine noch im Werden befindliche Insel der Hiesigkeit, die komplett aus Atlans Erinnerungen geschaffen werden könnte. In ihr könnte er ein Leben führen, wie er es sich vorstellt.

Allerdings müßte er dann von seiner Mission Abstand nehmen. Mascudar hält auch nicht damit hinterm Berg, daß er dem Konglomerierten Bacctou und damit dem Bacctourat entstammt - einer simulativen Kultur, die in einer lebensfeindlichen Phase des Universums die Erinnerung an das Leben hochgehalten hat.

Atlan hätte sich beinahe dazu überreden lassen, dieses Leben gegen das reale einzutauschen. Doch als ihm Mascudar offenbart, daß alle störenden Elemente, womit Vogel und Lua gemeint sind, aus der neuen Insel der Hiesigkeit entfernt werden müssen, kommt Atlan endlich zur Besinnung. Er erschießt seinen angeblichen Vater und die gesamte Kunstwelt vergeht. Das Sediment Hoffnung zerfällt zu Staub, der in Atlans Körper eindringt und sich im Bereich des Zellaktivators ablagert.

Atlan, Lua und Vogel landen nun wieder am Ausgangspunkt ihrer Reise und starten mit dem nächsten Schwall Müll einen neuen Versuch, die Membran zu durchdringen.

Der Konglomerierte Bacctou gibt jedoch nicht so schnell auf. Da das Sediment Hoffnung versagt hat, muß nun ein anderes her - das Sediment Frost. Aber er muß vorsichtig sein. Der Magistrat der Finalen Stadt darf nichts von seinen Machenschaften erfahren.

22. Juli 2016


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