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ERSTAUFLAGE/897: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2903 (SB)


Kai Hirdt

Der Bund der Schutzgeister

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2903


Da die Thoogondu wider Erwarten trotz der großen Distanz zwischen den beiden Galaxien nicht nur viele Details der Milchstraße kennen, sondern auch etliches über die RAS TSCHUBAI und ihre Besatzung, liegt es auf der Hand, daß sich ein Spion des Goldenen Reiches an Bord befindet. Perry Rhodan setzt alles daran, diesen Informanten der Thoogondu zu finden. Farye Sepheroa ist unterdessen mit der BJO BREISKOLL unterwegs, um ihre von den Thoogondu gefangen genommenen Freunde Gucky, Vogel, Lua und Ben Jello zu befreien.

An Bord der RAS TSCHUBAI hat der erste Pilot Andris Kantweinen Probleme mit seinem Adoptivkind Täller, dem wegen des Untergangs seiner Heimatwelt verwaisten Mandaamen. Er wird aufgrund seiner Größe und seines Aussehens von den Mitgliedern der Besatzung nicht für ein zehnjähriges Kind gehalten und hat Schwierigkeiten, sich in der Erwachsenenwelt zurechtzufinden. Täller fühlt sich einsam und sehnt sich nach einer natürlichen Umgebung. Er will keinen Kunststoff mehr sehen, sondern Steine, Glas und Holz, etwas, das so aussieht wie in seiner Heimat.

Der sozialpsychologische Dienst der RAS TSCHUBAI taucht in Gestalt eines Posbi bei Kantweinen auf, weil eine Beschwerde der Abteilung Xenopsychologie eingegangen ist, Kantweinen würde sich nicht um eine fachkundige Betreuung des Mandaamen kümmern. Obwohl Kantweinen am liebsten selbst schon den Sozialdienst um Hilfe gebeten hätte, ärgert er sich darüber, von einem Unbekannten denunziert worden zu sein.

Attina Hopkinson, die Vogel Ziellos und Ben Jello des Mordes beschuldigt hat, wird einem SEMT-Verhör unterzogen. Major Klavs Herm Luetyens, der Leiter der inneren Sicherheit, läßt sich mit ihr zusammen an eine SEMT (Simultane Emotio und Mnemo Transfer)-Haube anschließen. Er erlebt auf diese Weise die Erinnerung der Zeugin mit. Die Daten des SEMT-Verhörs werden jedoch von einem Unbekannten gestohlen. Dieser gehört den Schutzgeistern an, die der Meinung sind, daß von der RAS TSCHUBAI das Grauen ausgeht. Der von zwei Besatzungsmitgliedern begangene Mord an einem ihrer Gastgeber ist für sie der Beweis dafür.

Die Schutzgeister sind der Überzeugung, daß Kommandant Cascard Holonder und Herm Luetyens im Jahre 1544 NGZ mit der RAS TSCHUBAI in Gurradgebiet eingedrungen sind und drei bemannte Wachschiffe vernichtet haben, um ihre Waffen zu testen. Danach hätten sie dafür gesorgt, daß der Vorfall vertuscht wird.

Es gibt nur wenige Besatzungsmitglieder, mit denen Täller Freundschaft geschlossen hat. Zu ihnen zählt die Kosmolinguistin Uma Lee, die ein besonderes Holzkästchen besitzt, das Tällers Interesse weckt, da zwischen diesem Holzkästchen und Uma Lee ein eigenartiger Austausch stattfindet - ein seltsames Einverständnis, als stimmten der Mensch und der Gegenstand eine unhörbare Melodie an. Weil er sich in Ogygia, dem Landschaftspark der RAS TSCHUBAI, besonders wohlfühlt, verbringt er dort heimlich eine Nacht und belauscht unabsichtlich ein Gespräch zwischen Lee und einem Mann, den er nicht kennt. Da er eine ausgesprochen gute Nase hat, kann er an ihm aber ein weiteres Holzkästchen riechen.

Uma Lee und der Fremde reden darüber, verhindern zu müssen, daß von der RAS TSCHUBAI jemals wieder "das Grauen" ausgeht. Sie wollen mit Perry Rhodan sprechen, weil sie sicher sind, daß der Terraner gegen das Grauen vorgehen wird. Schon oft habe er versucht, Kontakt zu Perry Rhodan aufzunehmen, erzählt der Fremde, wurde aber immer von ihm ferngehalten. Er schreibt dies der Holonder/Luetyens-Verschwörung zu. Täller begreift nicht alles, was er hört, nur daß der Bund der Schutzgeister aus sieben Personen besteht, daß Diebstähle endlich aufgefallen sind und daß Cascard Holonder in eine Falle gelockt werden soll. Für das Gelingen seines Plans ist der Mann sogar bereit, zu sterben. Sein Tod würde der Beweis dafür sein, daß man ihn hat verschwinden lassen. Doch Uma Lee würde dieses Verbrechen aufklären.

Täller alarmiert Kantweinen, der Perry Rhodan unterrichtet. Dieser informiert Cascard Holonder und Major Klavs Herm Luetyens, die beide gerade davon in Kenntnis gesetzt worden sind, daß eine große Menge Sprengstoff gestohlen worden ist. Man will den potentiellen Attentätern eine Falle stellen. Täller soll ein Phantombild von dem Mann erstellen, den er bei Uma Lee gesehen hat. Doch da zu den Schutzgeistern jemand gehört, der in der Lage ist, Datenspuren zu verwischen und sich sogar in die Zugangsprotokolle der Zentralkugel einzuhacken, wird der Anschlag früher ausgeführt als geplant. In Holonders Privatkabine, die neben der Zentrale liegt, explodiert eine Bombe. Holonder, Luetyens, Kantweinen und einige Sicherheitsleute werden verletzt.

Ein Mann wird verhaftet, auf den Indizien hinweisen. Doch diese wurden ebenfalls gefälscht, um von dem wahren Täter abzulenken. Täller will den Mann entlasten, weil er bei ihm keinen Holzkästchen-Geruch feststellen kann. Dafür riecht ein anderes Besatzungsmitglied namens Amauran Aist danach. Doch Kantweinen nimmt Tällers Beobachtung nicht ernst und vermutet, sein Adoptivkind möchte nicht, daß der Fall abgeschlossen wird und es darin keine Rolle mehr spielt. Kantweinen will Perry Rhodan damit nicht behelligen. Erst als Täller beweist, wie gut er riechen kann, nimmt Kantweinen ihn ernst und verständigt Perry Rhodan. Dieser ist nicht leicht zu überzeugen, bewilligt dann aber eine Durchsuchung von Aists Quartier. Dort findet Täller tatsächlich ein Holzkästchen. Rhodan läßt es zu Sichu Dorksteiger bringen, damit sie es untersucht. Amauran Aist gibt zu, ein Schutzgeist zu sein und ist zu einem Verhör unter der SEMT-Haube bereit - aber nur, wenn Perry Rhodan es durchführt.

Perry Rhodan teilt nun Aists Erinnerungen an ein Ereignis, das sieben Jahre zurückliegt. Holonder war da gerade Kommandant der RAS TSCHUBAI geworden und das Schiff in den Magellanschen Wolken unterwegs, um Testflüge durchzuführen. Perry Rhodan wird Zeuge, wie Holonder mit den protestierenden Gurrads umspringt und ihre bemannten Schiffe dem Aagenfelt-Blitz aussetzt. Als sie dann manövrierunfähig in die Sonnen abdriften, rät Luetyens ihm, die Besatzungen lieber nicht zu retten, damit sie sich nicht beschweren können. Aist konnte nach diesem Erlebnis keine Nacht mehr ruhig schlafen. Eines Tages meldete sich ein gewisser Barong bei ihm und initiierte den Bund der Schutzgeister, der heimlich über das Schiff wachen soll, um weitere Gräueltaten zu verhindern. All die Jahre hindurch gab es für ihn nichts zu tun, bis vor einigen Tagen der von Vogel und Ben Jello verübte Mord geschah. Aist hat nun den Auftrag bekommen, Perry Rhodan zu informieren oder, wenn das nicht gelingen sollte, die Schiffsführung auszuschalten. Da seine Gesprächsanfragen gar nicht an Perry Rhodan weitergeleitet wurden, hatte er sich für letzteres entschieden.

Weder die Logdateien noch die Aussagen von Besatzungsmitgliedern, die damals mit an Bord waren, können die von Aist erinnerte Tat bestätigen. Es liegt also auf der Hand, daß Aists Erinnerungen manipuliert worden sind. Perry Rhodan stellt ein Ermittlungsteam aus Agenten zusammen, die zu jung sind, als daß sie mit dem damaligen Vorfall zu tun haben konnten. Zu ihnen gehört auch die Informationsverwalterin Pola Ingrien. Sie stellt fest, daß die Logdateien erst kürzlich auf eine Weise manipuliert worden sind, daß es so aussehen soll, als sei dies schon vor sieben Jahren geschehen. Pola Ingrien verdächtigt ihre Kollegin Chiara Logau, dahinter zu stecken. Man dringt in deren Quartier ein und stellt fest, daß auch sie ein Holzkästchen besitzt. Sie gehört also auch zum Bund der Schutzgeister. Als Perry Rhodan in das Kästchen hineingreifen will, widerstrebt es ihm. Auch Sichu Dorksteiger hat bei dem Kästchen, das sie untersuchen soll, dieses Phänomen festgestellt.

Täller hilft dabei, den Kreis der Verdächtigen einzuschränken. Er riecht, daß außer Myrrdin Hawk auch der Hyperenergietechniker Yerrem Karatas im Besitz eines Kästchens ist. Dieser plant, einen der großen Zyklotraf-Energiespeicher zu vernichten, was eine Kettenreaktion in Gang setzen könnte, die das ganze Schiff in Mitleidenschaft ziehen würde. Er jagt mit einer Transportkapsel durch das Röhrensystem und beschleunigt die Kapsel im Vakuum, um sie als Geschoß in den Ringspeicher zu jagen, wofür er an einer bestimmten Stelle der Röhre Sprengstoff deponiert hat, um dort ein Loch zu schaffen, durch das er die Kugel hindurchsteuern kann.

Als Kantweinen, Holonder und Luetyens die Gefahr erkennen, rasen sie in die Zentrale und verbieten Täller mitzukommen. Der fühlt sich nun so elend und allein, wie schon lange nicht mehr seit der Zerstörung von Mandaam. Zwei Tage hat er nicht unter der Einsamkeit gelitten. Doch nun muß er erkennen, daß man mit dem lästigen Außerirdischen nur deshalb spricht, weil er eine gute Nase hat.

Yerrem Karatas ist kein Selbstmörder, er hat in der Transportkapsel einen Kokontransmitter installiert, dessen Gegenstück in seinem Quartier steht. Bevor die Kapsel im Zyklotraf-Energiespeicher explodiert, will er sich in Sicherheit bringen.

Um den anderen zu beweisen, daß sie nicht auf ihn verzichten können, dringt Täller auf eigene Faust in Karatas' Kabine ein und entdeckt dort den Transmitter und eine Bombe, deren Zeitzünder tickt. Kehrt Karatas wie geplant per Transmitter in die Kabine zurück, wird er sie entschärfen. Sollte er allerdings scheitern, wird sie explodieren, um alle Spuren zu verwischen. Da die Schiffsführung rechtzeitig Sicherungsmaßnahmen einleiten konnte und Karatas bei seinem Sabotageakt ums Leben kommt, kann er nicht mehr rechtzeitig in seiner Kabine auftauchen, um die Bombe zu entschärfen. Täller kommt aber aus Karatas' Quartier nicht mehr heraus. Auch nicht mit dem Transmitter, weil der nicht auf Bereitschaft steht. Er würde ins Nichts abgestrahlt werden. Auch herbeieilende Sicherheitsleute schaffen es nicht, die Tür zu öffnen und ziehen sich wieder zurück. Kantweinen, der ganz verrückt vor Sorge um sein Kind ist, probiert es allein, obwohl er bei der Explosion sterben wird. Es gelingt ihm tatsächlich, ein Loch in die Kabinentür zu schießen. Inzwischen hat Täller die Idee, die Bombe in den Transmitter zu legen. Kantweinen gelingt es in letzter Sekunde, in die Unterkunft einzudringen und Täller dabei zu helfen, die schwere Bombe in den Transmitter zu schieben. Sie wird ins Nichts abgestrahlt und kann keinen Schaden mehr anrichten.

Die BJO BREISKOLL meldet sich zurück. Farye Sepheroa funkt, es seien alle an Bord, was Perry Rhodan zu der Annahme verleitet, die Befreiungsaktion im Scuul sei geglückt. Es dauert jedoch noch ein wenig, bis das Schiff bei der RAS TSCHUBAI ist.

Kurz darauf meldet sich Puoshoor, der Ghuogondu des Goldenen Reiches. Er teilt mit, der Gondu wolle Perry Rhodan auf Taqondh, einer der zehn Paladischen Welten des Gondulats, empfangen. Das Treffen dulde keinen Aufschub. Die RAS TSCHUBAI kann also nicht auf länger auf die Ankunft der BJO BREISKOLL warten und muß sofort aufbrechen, um keinen diplomatischen Affront zu riskieren.

3. Mai 2017


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