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ERSTAUFLAGE/909: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2915 (SB)


Verena Themsen

In Arkons Schatten

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2915


20. Juli 1551 NGZ - Sternhaufen M13, ehemaliges Arkonsystem

Selbst nachdem das Atopische Tribunal aus der Milchstraße abgezogen ist, haben die Arkoniden wegen ihrer Vertreibung aus dem Arkonsystem im Gegensatz zu den anderen Völkern der Milchstraße nicht wieder zur Normalität zurückgefunden. Imperator Bostich ist untergetaucht und das Bewußtsein von Bostichs Stellvertreter Tormanac da Hozarius, ist, nachdem sein Körper einer Krankheit erlegen ist, in die Messingwelt eingegangen. Auch viele andere Adlige haben sich nach dem verlustreichen Kampf gegen das Atopische Tribunal in die Messingwelt geflüchtet. Es gibt kein arkonidisches Imperium mehr und auch nicht mehr dessen Geheimdienst.

Die Kralasenin Kiroan steht ohne rechte Aufgabe da. Viele der ehemaligen Agenten verdingen sich wie sie als Söldner bei den Kristallbaronien Girmomar und Tschirmayn, die unabhängig geblieben sind, während sich andere Völker im Grenzbereich der LFG oder dem Neuen Tamanium der Tefroder angeschlossen haben. Die Kristallbaronien haben nach schweren, internen Kämpfen fast den ganzen Sternhaufen M13 unter sich aufgeteilt. Es ist zu einer gesellschaftlichen Umgestaltung gekommen. Die alten Adelsfamilien haben an Einfluß verloren. Zwar gibt es noch keine Spaltung zwischen Adel und Volk, aber von der Mittel- und Unterschicht geht eine Aufbruchsstimmung aus.

Girmomar wird von Erbbaron Yergeo da Gnotor und Wahlbaron Segos Isirea regiert. Yergeo da Gnotor tritt nur in Begleitung eines sechsarmigen Kampfroboters auf, den er Ovasa genannt hat. Ovasa hat einen Bioplasmazusatz, ist 'weiblich' und stellt einen Ersatz für den verloren gegangenen Extrasinn dar.

Der Terraner Joscan Sintloui ist Botschafter der LFG auf Girmomar und wird zusammen mit seiner Sekretärin Patrizia Trevis zur Einweihung der Kristallbrücke eingeladen, einem riesigen Bauwerk, das die Trichterbauten der beiden Barone miteinander verbindet. Der Botschafter ist sicher, daß bei diesem Ereignis nicht nur eine Brücke eingeweiht werden soll. Sonst wären nicht alle wichtigen Vertreter der Kristallbaronien sowie der imperialen Vakanz eingeladen worden. Sogar einer der Messingträumer des ewigen Imperiums wird kommen. Er geht davon aus, daß die Kristallbarone sich zu einer Allianz zusammenschließen wollen, die weitergeht, als die unausgesprochenen Nichtangriffs- und Nichteinmischungspakte der arkonidischen Szene.

Während der Feierlichkeiten werden die Barone darüber informiert, daß seit zwölf Tagen in Shernoss, der Hauptstadt des Planeten, ein Spross der Gemeni heranwächst. Kylldin, die siebenjährige, hirngeschädigte Großnichte eines Mehandor-Patriarchen, dessen Sippe auf Girmomar in einem aus vier alten Walzenraumern bestehenden Wohngeviert lebt, hat ihn gefunden. Das Kind war bei einem Unfall dabei, der ihre Eltern das Leben kostete. Es selbst hat nur knapp überlebt. Ihr Gehirn hat so starke Schäden davongetragen, daß es nicht mehr vollständig rekonstruiert werden konnte. Die Mehandor hatten den Fund verheimlichen wollen, doch das unaufhaltsame Wachstum des Sprosses bringt das Wohngeviert in Gefahr, so daß es verlegt werden muß.

Joscan Sintloui warnt da Gnotor vor dem Spross, denn tags zuvor hat der SPROSS YETO, der im Solsystem erschienen ist, 200.000 gutgläubige Bürger der Liga entführt, ohne daß jemand etwas dagegen tun konnte.

Yergeo da Gnotor nimmt diese Informationen zur Kenntnis, liebäugelt aber trotzdem damit, sich gegebenenfalls für einen Zellaktivator zu bewerben.

Kiroan versucht am 23. Juli den Spross zu analysieren - mit wenig Erfolg. Geräte mit höherdimensionalen Arbeitsprinzipien fallen wegen des Hyperenergie-Irritationsfeldes aus, wenn man sie in die Nähe des Sprosses bringt, und Meßwerte aus der Ferne bleiben sinnlos. Schwächere Geräte liefern nur widersprüchliche Daten. Da die Gefahr durch den Spross zu groß ist, wird beschlossen, ihn zu vernichten. Am 26. Juli wird unterhalb des Raumschiffs, über dem ein Paratronschirm errichtet worden ist, eine Vektorbombe gezündet, die das Hyperenergie-Irritationsfeld durch rein mechanische Wirkung überwinden soll. Doch dieser Versuch erweist sich als schwerer Fehler. Es kommt zu einer unerwarteten Wechselwirkung mit dem Paratronschirm, die zu schweren Zerstörungen in der Stadt führt, wohingegen der Spross unbeschädigt bleibt und weiter wächst. Die ganze umliegende Gegend wird abgeriegelt und die Bevölkerung darüber in Kenntnis gesetzt, daß sie keinen freien Zugang zum Spross haben wird.

Vom SPROSS YETO aus dem Solsystem weiß man, daß die Versetzung des Raumschiffes auf Psikräften beruht. Um dem zu begegnen, könnte man sich an die Baalól mit ihren Fähigkeiten der Psi-Reflexion wenden. Doch einmal davon abgesehen, daß die Baalól nicht rechtzeitig vor Ort sein können, wird vermutet, daß sie sich in erster Linie dem eigenen Wohlergehen verantwortlich fühlen. Das könnte dazu führen, daß sie versuchen, ihre eigentliche Aufgabe mit der Gewinnung eines Zellaktivators zu koppeln.

Besser wären die von der arkonidischen Siedlungswelt Iprasa stammenden Feuerfrauen, die mit Hilfe der Dagor-Technik erstaunliche Psi-Kräfte entwickeln können. Als der Zarlt von Zalit den Kontakt zu ihnen aufnimmt, stellt er fest, daß sie auf etwas zu warten scheinen, über das sie nicht sprechen wollen.

Am 30. Juli wendet sich Bhal Kharnaim über alle verfügbaren Sendesysteme, deren Übertragungen plötzlich abbrechen, an das Volk der Kristall-Baronien und verkündet, er käme in Frieden und im Auftrag GESHODS und würde eine Schutzzone über der verwaisten Mächtigkeitsballung errichten. Er bietet den Bewohnern der Kristallbaronien und auch denen, die aus anderen Sternenreichen kommen werden, Zellduschen an, die ihr Leben um 62 Jahre verlängern würden.

Am nächsten Tag dringen Kiroan und andere Elitesoldaten mit gezückten Waffen in den Spross ein. Doch dieser Einsatz gestaltet sich für Kiroan als die frustierendste Mission ihrer bisherigen Karriere. Egal, wie tief sie und ihr Team vordringen - niemand stellt sich ihnen entgegen. Und alle Gänge scheinen ins Nichts zu führen. Die Wissenschaftler, die versuchen, irgendwelche Erkenntnisse zu erringen, müssen einsehen, daß ihre Meßgeräte hier nicht funktionieren.

Plötzlich hört man die Stimme Bhal Kharnaims, die Kiroan und ihren Leuten vorwirft, nicht als Gäste gekommen zu sein, sondern wie Einbrecher und Räuber. Mit ihren gezückten Waffen wären sie bereit gewesen, Gewalt gegen das Schiff anzuwenden. Diese Feindseligkeit würden die Gemeni nicht begreifen. Falls sie nicht freiwillig gehen würden, würde das Schiff sie verkapseln.

Wahlbaron Segos Isirea, in dessen Auftrag Kiroan gehandelt hat, ordnet den Rückzug an. Doch Del Terben, einer ihrer Soldaten, ist verschollen. Er hatte sie auf das Phänomen aufmerksam gemacht, daß die Gänge im Spross sich in andere Richtungen krümmen, sobald man sie entlangläuft, so daß man nie irgendwo ankommt. Die beiden hatten ihre Kollegen ein Stück weit vorlaufen lassen und waren zurückgeblieben. Kiroan hatte es gerade noch geschafft, zu ihren Leuten aufzuschließen, bevor die Raumkrümmung sie abgeschnitten hätte. Del Terben hatte es aber nicht mehr geschafft. Kiroan ist gezwungen, den Spross ohne ihn zu verlassen.

Der Spross fliegt zu einer Bucht, die fünf Kilometer weit von der Stadt entfernt liegt. Dort verharrt er nur wenige Meter von der wogenden Oberfläche des Meeres entfernt. In respektvollem Abstand umschwebt ihn ein gestaffelter Schwarm von Sicherheitsgleitern, die dafür sorgen, daß sich dem Schiff niemand nähern kann, ohne von Traktorstrahlen abgefangen zu werden. Nur die loyalsten und psychisch stabilsten Leute aus den Reihen der Sicherheitskräfte wurden dafür eingesetzt.

Dennoch kann dies nicht verhindern, daß der Bhal sich über einen 20 Mikrometer dünnen Neurocapillus, der durch den Meeresboden vom Spross zum Palast führt, in das gesicherte, interne Informationsnetz des Palasts einklinkt, um mit da Gnotor zu sprechen. Bhal Kharnaim bezeichnet ihn als den bedächtigeren der Barone. Er will wissen, warum da Gnotor den Versuch behindert, den Bewohnern seines Herrschaftsbereichs Lebenserleichterung zu bringen. Da Gnotor drückt angesichts der Ereignisse um den Spross YETO auf Terra sein Mißtrauen aus und will wissen, welchen Gewinn die Gemeni aus ihrer Aktion ziehen.

"Der Gewinn, Freundschaft gesät zu haben", bekommt er zur Antwort. Da Gnotor verweist auf die Entführung der 200.000 Lebewesen, die von YETO angelockt worden sind. Er sei nicht bereit, den Bürgern den Zutritt zum Spross zu gestatten, damit dann Hunderttausende Arkoniden und Mitglieder befreundeter Völker entführt werden. Bhal Kharnaim, der versucht, Mißverständnisse auszuräumen, behauptet, nichts vom Wirken des Sprosses YETO gewußt zu und deshalb das Eindringen von Kiroans Trupp als feindselig betrachtet zu haben. Nun könne er es besser verstehen. Doch er gibt zu bedenken: "Warum glaubst du, daß ein hier gewachsener Spross, der Spross KYLLDIN, etwas gemein hat mit einem auf Terra gewachsenen Spross?"

Da Gnotor wendet ein: "Du gibst vor, eine Menge über mein Volk zu wissen, und weißt dennoch nicht, was auf Terra passiert ist", worauf der Gemen antwortet: "Ich weiß alles, was von Relevanz für mich ist. Was auf Terra geschehen ist, ist irrelevant."

Der Gemen verdeutlicht da Gnotor, wie sehr die Arkoniden von der Superintelligenz ES gegenüber den Terranern benachteiligt worden sind. Er lädt ihn persönlich ein, an Bord zu kommen. Er kann allein kommen, oder in Begleitung - so lange sie respektvoll und zu Frieden bereit ist. Es würde ihn freuen, wenn die Hüterin Kylldin und ihre Großmutter Quendressa ihn begleiten würden. Ovasa rät ihm, das Angebot anzunehmen und begleitet ihn zusammen mit Kylldin und Quendressa auf den Spross KYLLDIN.

21. Juli 2017


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