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ERSTAUFLAGE/912: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2918 (SB)


Oliver Fröhlich

Die Psi-Verheißung

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2918


Eastside der Milchstraße, Herrschaftsgebiet des Neuen Tamaniums, Gosenarsystem, Krynn, 16. Juli 1551 NGZ

Nachdem auf Krynn ein Spross der Gemeni gewachsen ist, hat Vetris-Molaud die Evakuierung des Planeten befohlen, die nun in vollem Gange ist. Landwirte lassen ihre Ernten auf den Äckern verfaulen, die einen unerträglichen Gestank verbreiten, Familien verlieren ihre Heimat, Kinder weinen vor Angst, weil Roboter sie in die Beiboote treiben. Reginald Bulls und Toio Zindhers Tarnexistenz als Lorn-Rootar und Sanja Boghul ist gefährdet, wenn sie gezwungen werden, eines der Boote zu besteigen. Deshalb verbergen sie sich im Hanen-Kloster. Über die Breviatur ist kein Entkommen möglich, deshalb käme nur eine Flucht über den Spross in Frage, wenn Reginald Bull, seine Familie und Icho Tolot Krynn verlassen wollen.

Der Bhal Ainberid kündigt die Öffnung des Sprosses SHINAE an. Alle Interessierten, die sich als würdig erwiesen, dürften einen Psi-Implantator nutzen und erhielten dadurch Parafähigkeiten. Die Tefroder verweigern aber den Zugang zum Spross, womit auch die Chance für Bull und seine Familie schwindet, zu entkommen.

Ein Kontakt mit dem Spross wird auf andere Art hergestellt. Die "Spionaugen" der alten Jülziish Mudru, die sich als Wächterin des Hanen-Klosters versteht, haben einen Gemen entdeckt, der durch den Wald direkt auf die Klosteranlage zukommt. Es ist anzunehmen, daß er Shinae sucht, nach der schließlich das Schiff benannt worden ist. Reginald Bull und Toio Zindher gehen ihm entgegen. Der Gemen nennt sich Sildrindh, er sei ein Pikodh, ein Erkunder neuer Welten für die Sprosse. Er möchte Shinae auf den Spross einladen. Reginald Bull lehnt das strikt ab, aber Toio möchte zumindest wissen, worum es dabei überhaupt geht. Die Gemeni wollen mit Shinae, der Obhüterin des Sprosses, sprechen. Ihre Eltern dürfen auch dabei sein, wenn sie ihre Tochter nicht allein gehen lassen wollen. Sie bekommen zwölf Stunden Bedenkzeit, sich zu entscheiden. Da die Tefroder sehr feindselig reagieren, würde ihnen nicht mehr Zeit bleiben, denn man wisse nicht, wie sich die Lage entwickeln wird. Auch Toio Zindher ist mißtrauisch. Sie kann die Vitalaura Sildrindhs nicht lesen, nimmt bei ihm eher einen Vitalschatten wahr, der über je einen "Ast" mit dem Spross und einer höheren Dimension verbunden ist.

Als in der darauffolgenden Nacht Reginald Bull aus einem Alptraum aufwacht, in dem seine Tochter von Gemeni gepeinigt wurde und danach mörderische Parafähigkeiten besaß und bösartig geworden war, ist Shinae verschwunden. Sie muß in den Wald gelaufen sein. Toio kann ihrer Vitalaura folgen. Das Kind liegt in der Nähe einer Herde wilder Grocas und schläft. Diese wildschweinartigen Tiere sind äußerst gefährlich. Icho Tolot vertreibt sie mit viel Radau. Doch selbst durch diesen Lärm wacht Shinae nicht auf. In der Mulde, in der sie liegt, gibt es allerdings keinerlei Groca-Spuren, so als hätte etwas die Tiere abgehalten, näher zu kommen. Neben dem Kind, das sorgsam mit Laub zugedeckt worden ist, befindet sich ein Gegenstand, bei dessen Anblick sich Reginald Bull an eine Schneekugel erinnert fühlt, in der eine erstaunlich fein gearbeitete Landschaft zu sehen ist. An der Kugel lehnt eine Art Pfeife. Als Shinae erwacht, erzählt sie, sie sei im Traum von der Stimme eines Zauberers gerufen worden. Die beiden Gegenstände - eine Vanudhe und eine Thedhele - seien ihr im Traum von großen kurzbeinigen Lebewesen mit langen Hälsen und Greifrüsseln geschenkt worden. Solche Lebewesen sind in der Kugel auch zu sehen.

Am nächsten Tag kommt Sildrindh vor Ende der vereinbarten Bedenkzeit. Bull macht ihm Vorwürfe, seine Tochter in den Wald gelockt zu haben. Der Gemen gibt freimütig zu, die beiden seltsamen Gegenstände im Wald zurückgelassen zu haben. Sie haben Shinae angelockt. Es ginge ihm dabei aber nicht um eine Beeinflussung Shinaes, sondern darum, Informationen zu übermitteln. Shinae hat den Wunsch, den Spross zu besuchen. Reginald Bull stellt die Bedingung, daß nicht nur er und Toio dabei sein werden, sondern auch Icho Tolot. Der Gemen ist einverstanden.

Im Wald befindet sich eine Art Transmitter, über den die vier in den Spross gelangen können. Er ist über Nacht aufgetaucht und sieht aus wie gefurchter Waldboden. Doch plötzlich tauchen drei tefrodische Kugelraumer auf und landen am Waldrand. Hunderte Soldaten schwärmen aus und durchkämmen den Wald. Sildrindh und seine Gäste werden von dem Transmitter erfaßt und landen im Spross, wo sie von Bhal Ainberid, dem Kommandanten des Sprosses, freundlich begrüßt werden. Der Bhal ist hoch erfreut, die Obhüterin endlich persönlich kennenzulernen. Es ist kalt und die Besucher erhalten Gespinste, die sie sich umlegen können.

Wie Bhal Ainberid erklärt, (seine Stimme ist die des Zauberers in Shinaes Traum) steht dem Obhüter ein besonderes Privileg zu. Shinae darf als erste den Psi-Implantator benutzen.

Zuvor meldet sich allerdings ein Tefroder namens Falinor-Trest. Er teilt mit, daß Vetris-Molaud 500 Personen den Zutritt zum Spross gewähren wird, da er seinem Volk die Segnungen von Paragaben nicht vorenthalten wolle. Toio glaubt ihm kein Wort. Sie vermutet, es gehe ihm eher darum, sein Mutantenkorps zu erweitern.

Als die Familie an dem fünf Meter hohen und dreieinhalb Meter durchmessenden ei-förmigen Psi-Implantator ankommen, ist Shinae sofort fasziniert davon und will unbedingt hineingehen. Auch auf Toio scheint das Gerät eine magische Anziehungskraft auszuüben. Ohne sich mit Reginald abzusprechen, geht sie mit Shinae darauf zu. Sie ist sich sicher, daß der Implantator das richtige für ihre Tochter ist. Reginald ist ganz anderer Ansicht. Er fürchtet, daß die beiden beeinflußt werden. Solange er nicht wisse, wie das Gerät funktioniert, wie lange seine Tochter darin bleiben müsse und welche Paragaben sie erhalten wird, sei er nicht bereit, Shinae zu erlauben, sich dem Implantator anzuvertrauen. Doch bevor eine Entscheidung in dieser Sache getroffen werden kann, wird der Bhal darüber informiert, daß die Tefroder angreifen. Vetris-Molaud hat keine an Psigaben interessierten Tefroder geschickt, sondern Soldaten und getarnte Kampfroboter, die sofort mit Projektilwaffen zum Angriff übergehen. Sie fügen dem Spross zahlreiche Wunden zu. Nach der Weisung "Wer die Wunde schlägt, muß sie heilen" zermalmt der Spross etliche Angreifer zwischen seinen Wänden und absorbiert sie.

Bhal gestattet Reginald Bull, den Spross mit seiner Familie zu verlassen. Reginald will auf gar keinen Fall den Tefrodern in die Hände fallen. Doch der Transmitter, mit dem sie fliehen wollen, wird von den tefrodischen Soldaten geraubt. Warum der Spross dies nicht verhindert, versteht Bully nicht. Ihm wird erklärt, der Spross sei kein Mörder, er strafe nur die, die ihm eine Wunde zufügen. Und der Raub des Transmitters sei keine Wunde.

Das eigentliche Ziel der tefrodischen Soldaten, den Psi-Implantator zu rauben, wird nicht erreicht. Ihre technischen Geräte funktionieren im Innern des Sprosses nicht. Sie müssen sich zurückziehen. Unglücklicherweise laufen Reginald und Toio auf dem Weg zu einem Ausgang aus dem Spross den tefrodischen Soldaten in die Arme. Icho Tolot gelingt es gerade noch, Shinae und den Gemen Sildrindh, der sie geführt hat, unter sein Deflektorfeld zu ziehen, das die Gemeni für ihn freigeschaltet hatten.

Bully gibt Icho Tolot zu verstehen, nicht einzugreifen. Reginald und Toio werden zum Verhör gebracht. Der Tefroder Falinor-Trest, der den Kontakt zu den Gemeni hergestellt hatte, will von Lorn-Rootar und Sanja Boghul wissen, warum der Spross den Namen ihrer Tochter trägt und wo Shinae jetzt ist. Außerdem läge ein toter Haluter neben ihrem Haus. Die beiden sollen ihm erklären, was das zu bedeuten hat.

Bei einer Gesichtsscannung wird Toio Zindhers wahre Identität aufgedeckt. Reginald Bull bleibt allerdings unerkannt. Sie werden in die VOHRATA zu Vetris-Molaud gebracht und von ihm weiter vernommen. Der Tamaron erscheint in Begleitung des Anti Elessid und des Posbis Ganud. Seltsamerweise erkennt auch Vetris-Molaud Reginald Bull nicht. Bully mimt den braven, tamaniumtreuen Tefroder, der ganz erstaunt ist, daß seine Gefährtin eine so interessante Vergangenheit hat. Beide spielen dem tefrodischen Herrscher die verzweifelten Eltern vor, die befürchten, der verrückte Haluter hätte ihr Kind gefressen.

Vetris-Molaud will wissen, wie es seiner lange vermißten Mutantin ergangen ist. Toio gibt vor, nach ihrer Verwundung und Gefangennahme nur zum Schein mit den Terranern zusammengearbeitet zu haben, um ihr Vertrauen zu erschleichen und schließlich fliehen zu können. Das habe leider sehr lange gedauert, aber nun sei sie ja da. Der Tamaron bietet ihr die Rückkehr ins Korps der Para-Paladine an. Sie soll Kontakt zum Spross aufnehmen und den Gemeni eine Kooperation oder die Kapitulation vorschlagen. Vetris-Molaud will den Psi-Implantator haben. Falls er ihn nicht bekommt, soll der Spross aus seinem Herrschaftsbereich verschwinden, denn er kann nicht dulden, daß ein fremdes Volk darüber bestimmen soll, welcher seiner Bürger Paragaben bekommt. Es könnten ja allesamt fehlgeleitete Widerständler sein.

Doch von den Gemeni kommt keine Reaktion. Daraufhin droht Vetris-Molaud mit der Vernichtung des Sprosses. Toio schlägt stattdessen die Nutzung des aus dem Spross erbeuteten Transmitters vor, um in das Raumschiff zu gelangen. Doch die tefrodischen Wissenschaftler hatten bislang vergeblich versucht, ihn zu aktivieren. Ihr gelingt es aber. Wahrscheinlich weil sie die Mutter der Obhüterin ist. Sie sieht, daß von dem Transmitter ein dünner Strang Vitalenergie ausgeht und behauptet dem Tamaron gegenüber, daß dieser Faden in den Spross führt. In Wirklichkeit aber ist er mit dem Transmitter im Wald verbunden. Da dieser aber auch schon von den Tefrodern entdeckt und an Bord eines Raumschiffs gebracht worden ist, verläuft die geplante Flucht von Reginald und Toio nicht ganz so wie erwartet. Sie können über diesen Transmitter zwar entkommen, landen aber in der MACANA, einem der am Waldrand gelandeten 100-Meter-Raumer, deren Besatzung zum Glück gerade größtenteils unterwegs ist, um den Wald zu durchsuchen.

Reginald und Toio erklären dem Kommandanten der MACANA, sie seien Wissenschaftler von der VOHRATA, die von Vetris-Molaud beauftragt worden sind, nach einem weiteren strukturgewandelten Haluter zu suchen, der gesichtet worden ist. Man will dieses Haluters habhaft werden, um ihn als Waffe mit dem Transmitter in den Spross zu schicken. Reginald Bull instruiert Icho Tolot, der an einer bestimmten Stelle mit weit aufgerissenem Rachen regungslos verharrt. Shinae hat ihren Identor umgelegt und sitzt als über ein Meter große Felsenseekröte in Tolots Pranke.

An Bord der MACANA ist es ein leichtes für Icho Tolot, die Handvoll verdutzter Tefroder zu überwältigen. Reginald Bull übernimmt das Kommando und kontaktiert einen terranischen Geheimstützpunkt. Dort werden sie am 21. Juli 1551 NGZ vom Explorer MANILA aufgenommen. Doch den Transmitter mit nach Terra zu nehmen, ist zu gefährlich. Er wird zum Forschungsplaneten Ockhams Welt gebracht, wo bereits ein organisches Raumschiff untersucht worden ist.

Shinae fällt es schwer, sich von dem Transmitter zu trennen. Sie streichelt ihn wie einen Teddybären. Er scheint das zu sein, was dem Spross am nächsten kommt und ihr mehr Geborgenheit zu geben als ihre eigenen Eltern.

8. August 2017


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