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ERSTAUFLAGE/955: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2961 (SB)


Leo Lukas

Der Kepler-Komplex

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2961


Solsystem, 4. April 1552 NGZ - Icho Tolot, Reginald Bull, Toio Zindher und Shinea gelangen mit dem Transmitter der von Homer G. Adams gesandten Raumjacht ins Innere von Neo-Ganymed. Die Gegenstation steht im Kastell, der Geheimstation der von Homer G. Adams gegründeten Society of Absent Friends. Diese befindet sich 20 Kilometer unterhalb der Fassung, in die sich die Hauptstadt Galileo City nach Fertigstellung Neo-Ganymeds senken soll. Momentan werden noch Eismeteroiten zu dem künstlichen Jupitermond gelenkt, um den Wasserhaushalt auf den Stand des Originals zu bringen. Diesem permanenten Bombardement hätte die Stadt im Wege gestanden, weshalb sie 200 Kilometer weit angehoben wurde. Homer G. Adams weiß, daß der Techno-Mahdi irgendwo in der Stadt sein Versteck hat, von wo aus er die gewaltige Simulation steuert, die der Menschheit eine Invasion grausamer Aliens vorgaukelt und sie in Angst und Schrecken versetzt. Er weiß aber nicht genau, wo sich dieses Versteck befindet. Die Stadt ist riesig. Allein die Hauptkuppel durchmißt 250 Kilometer und die Bevölkerungszahl beträgt über 12 Millionen. Daneben gibt es noch drei Trabantenstädte.

Reginald Bull will sich trotzdem sofort auf die Suche nach den Drahtziehern dieser Scharade machen, der schon so viele Menschenleben zum Opfer gefallen sind. Über geheime Transmitter gelangt er nach Galileo-City, begleitet von Toio Zindher, Icho Tolot und den zwei Spezialrobotern Shakti und Huckepack.

Mit dem Hinweis auf eine mögliche Heilung der Haluter von der Haluterpest und die Anwesenheit Reginald Bulls im Solsystem, der diesem Ansinnen im Wege stehen könnte, ist Gaumarol da Bostich der wiederholten Einladung von Adam von Aures gefolgt und taucht mit der GOS'TUSSAN II am Rande des Solsystems auf.

Adam von Aures glaubt, mit Hilfe der Biophore, die er eigentlich gestohlen hat, um Rhodan II das Leben zu erhalten, ein Mittel gegen die Haluterpest zu finden. Bei dieser Krankheit fühlen sich die Haluter in der ersten Phase von Innen ausgesaugt, als hätten sie ein Loch in ihrem Selbst - eine Entwicklung, die teilweise mit dem Verlust der Persönlichkeit einhergeht. Dem entsprechen auf der medizinischen Ebene Lücken in der ÜBSEF-Konstante.

In der zweiten Phase der Krankheit flüchten die Erkrankten in die Strukturumwandlung, in der die Störungen weniger lästig zu sein scheinen. Sie werden geradezu süchtig danach, diesen Zustand einzunehmen. Doch in der dritten Phase verändert sich die Strukturumwandlung. Das neuronale Gewebe denaturiert, wodurch das Bedürfnis, eine Drangwäsche durchzuführen, eskaliert. Die erkrankten Haluter gehen nicht nur blindwütig gegen Angehörige anderer Völker vor, sondern auch gegen ihre Artgenossen. Gleichzeitig verlangsamt sich die Signalübertragung im Nervensystem und verebbt schließlich in der vierten und eigentlichen Stasis-Phase. Der Geist des Erkrankten stürzt - wie die Haluter es ausdrücken - in die Unumkehrbarkeit. Alle körperlichen Prozesse kommen zum Stillstand. Der Haluter steht da wie eine Statue und ist nicht mehr ansprechbar. Ob er in dieser Phase tatsächlich tot ist, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.

Gaumarol da Bostich, der sich aufgrund seines mit Halutergenen angereicherten Ersatzarmes selbst schon zu zwei Dritteln zu einem Haluter entwickelt hat, experimentiert auf seinem Schiff mit der Drangwäsche, um eine Linderung der Haluterkrankheit zu erreichen. Adam von Aures gibt vor, daß er für die auf eine Heilung abzielenden Vorhaben Schritte unternehmen müsse, gegen die beispielsweise Reginald Bull garantiert etwas einzuwenden hätte. Auf dieser Ebene ist Bostich ansprechbar. Er reagiert natürlich auf seinen langjährigen Lieblingsfeind Bull. Adam von Aures behauptet, man könne ein Heilmittel nur entwickeln, wenn man Bull ausschalte.

Daß sich Reginald Bull in Begleitung Icho Tolots befindet, des aufgrund seines Zellaktivators ältesten Haluters überhaupt, dessen Gene es zudem auch noch sind, die Bostichs Umwandlung bewirkt haben, verschweigt Adam, der es bestens versteht, andere Leute zu manipulieren und auf seine Seite zu ziehen. Doch Gaumarol da Bostich durchschaut ihn. Er nennt ihn Adaurest. Mit diesem Begriff hat das Atopische Tribunal den dritten Fraktor bezeichnet, der neben Perry Rhodan und Bostich für die Auslösung es Weltenbrandes verantwortlich sein soll. Dennoch erklärt er sich bereit, mit der GOS'TUSSAN II zu Neo-Ganymed zu fliegen, um Reginald Bull dorthin zu locken.

Bostich geht davon aus, daß Perry Rhodan weit weg ist und damit auch die Gefahr, den Weltenbrand auszulösen. Doch da irrt er sich. Rhodan II hält sich schon längst in der Milchstraße auf.

Von Colin Heyday und Tango Burosch beeinflußte Schiffe der Heimatflotte stiften Chaos, so daß sich die GOS'TUSSAN II geschickt zwischen Galileo City und Neo-Ganymed platzieren kann. Dort befindet sich der Doppelkelch-Riesenraumer in strategischer Sicherheit. Die Terraner können ihn nicht massiv attackieren, weil ein solcher Angriff, die vergleichsweise ungeschützt schwebende Stadt gefährden würde.

Icho Tolot durchforstet die positronischen Netzwerke von Galileo City auf Hinweise, wer das gigantische Täuschungsmanöver inszeniert haben könnte und stößt im Zusammenhang mit einem Vorfall, der von Caprice Noopila nur notdürftig vertuscht wurde, auf den Kepler-Komplex.

Colin Heyday, der Zeit seines Lebens für Kepler geschwärmt hat und sich immer wider mit ihm vergleicht, wartet nur darauf, daß Reginald Bull und seine Begleiter ihn aufspüren. Diese dringen bis zur Steuerzentrale der fingierten Alieninvasion vor und wollen Heyday zur Rechenschaft ziehen. Der behauptet großspurig, hehre Ziele zu verfolgen, die ein paar Kolateralschäden wert seien. Während noch debattiert wird, spürt Toio Zindher, daß Gaumarol da Bostich das Gebäude betritt. Der zum Haluter mutierte ehemalige arkonidische Imperator taucht in der Zentrale mit zwei Kampfrobotern und vier Junghalutern im Schlepptau auf und fordert von Bull die Kapitulation.

Toio Zindher spürt in der Vitalaura der Haluter bereits den Keim der Krankheit. Sie vermutet zurecht, daß man Bostich wohl eine Heilmethode in Aussicht gestellt hat. Anders läßt es sich nicht erklären, daß er plötzlich auf den Plan tritt. Doch für welches Vorhaben brauchen die Techno-Mahdisten Bostich? Nur um die Aktivatorträger auszuschalten? Was planen sie außerdem noch, nachdem sie weiterhin die verstörenden Simulationen ablaufen lassen, obwohl nach Tango Buroschs systemweit gesendeter Proklamation die meisten Menschen bereits wissen, daß es eine Inszenierung ist.

Ihr wird plötzlich klar, daß der Schlagabtausch zwischen Bostich, Bull und Icho Tolot dem Zweck der Ablenkung dient. Doch von was soll abgelenkt werden? Die beiden Roboter Shakti und Huckepack schalten sich in den Disput ein und demonstrieren anhand einer Simulation, daß eine gewalttätige Auseinandersetzung in dem Raum zu mindestens einem toten Junghaluter, zwei zerstörten Robotern und mehreren Schwerverletzten führen wird.

Da man, um diese Simulation zu zeigen, einfach ungefragt einen Teil seiner Holo-Monitore mit Beschlag belegt hat, fühlt sich Colin Heyday nicht beachtet genug und läßt seinen Sessel, auf dem er sitzt, bis zur Decke hochschweben. Er schwankt zwischen Frustration und hemmungslosem Größenwahn und droht, er werde eine im ganzen Gebäude wirksame Neuroschockstrahlung auslösen, gegen die nur er gefeit ist. Bostich richtet den Paralysestrahler auf ihn und drückt ab. Womit er nicht gerechnet hat, ist, daß der Mann aus seinem Sessel kippt, zu Boden stürzt und sich das Genick bricht.

Reginald Bull ordnet den Rückzug an, worauf Bostich sofort anfängt zu schießen. Er will Bull auf jeden Fall gefangen nehmen und jagt hinter ihm und seinen Begleitern her. Eine wilde Verfolgungsjagd quer durch das Forschungszentrum ist die Folge, wobei einiges zu Bruch geht. Als der Abstand groß genug ist, verwandelt sich Huckepack blitzschnell in einen Materietransmitter. Er bleibt mit Shakti zurück. Sie decken die Flucht von Bull, Icho Tolot und Toio Zindher und zerstören sich dann selbst. Die Drei kommen unverletzt im Kastell wieder an.

Bei den Kämpfen im Kepler-Komplex sind offenbar Heydays Steueranlagen beschädigt worden, denn alle Xumushan-Simulationen erlöschen. Homer G. Adams berichtet, daß im Solsystem nun Zehntausende fliegende Projektoren ortbar sind. Überall springt die Energieversorgung wieder an. Auch die Kommunikation funktioniert wieder. Die negative Nachricht ist allerdings, daß der Techno-Mahdi dies alles wohl nur inszeniert hat, um im Schatten der Ereignisse die Kontrolle über den Terranova-Schirm zu erlangen, den er vor wenigen Minuten aktiviert hat. Nun kann niemand mehr ins Solsystem einfliegen. Der Zugriff der regulären Regierung auf den Terranova-Schirm ist blockiert.

Adam von Aures und Tango Burosch, der den Schirm nun kontrolliert, sind zufrieden. Sie sind mit der Erbeutung des systemweit wirkenden Schirms einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Nun kann innerhalb des Solsystems eine echte, ungestörte Ruhe einkehren, denn es ist abgeriegelt. Es ist zwar damit zu rechnen, daß die Liga-Verantwortlichen in absehbarer Zeit einen Weg finden werden, den Schirm wieder zu öffnen, doch bis dahin wird es gelungen sein, das Projekt Genesis entscheidend voranzubringen und ES wie auch jede andere Superintelligenz ein für alle mal aus der Mächtigkeitsballung zu verweisen.

Am 6. April 1552 NGZ taucht am Rande des Solsystem die RAS TSCHUBAI auf und der wahre Perry Rhodan findet das Solsystem abgeriegelt.

5. Juni 2018


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