Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/1015: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3021 (SB)


Leo Lukas

Eyshus Geschenk

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3021


Iya im Oijorunsystem (Solsystem), Oktober 2045 NGZ

Nach dem Besuch beim Orakel Eyshu berichtet die Shoijona Todoyhu ihrem vor dem Haus wartenden Beschützer Benuma, daß Eyshu Tibo herzlich empfangen habe wie einen alten Freund und mit ihm in einer ihr unverständlichen Sprache gesprochen habe. Auch sei sie in einer ganz anderen Gestalt aufgetreten. Benuma scheint dies nicht sonderlich zu interessieren. Ihm geht seine persönliche Vergangenheit durch den Kopf, wie er nach dem Tod seiner Mutter schon als kleines Kind durch seine Paragabe zum Hüter bestimmt wurde, zum Verwalter eines Nachlasses, der über viele Generationen weitergereicht wurde. Die Furcht vor den Teaana wurde ihm schon früh eingeimpft. Demnach ist alles Üble, was auf Iya existiert, ursprünglich von ihnen ausgegangen. Ihre Hybris, sich über die Schöpfung erheben zu wollen, hat zu den Unsterntagen geführt, einer Ära der Katastrophen. Nur dem Eingreifen der Cairaner ist zu verdanken, daß Iya und die Ayees damals nicht untergegangen sind. Seiner Meinung nach haben die Ayees deswegen keine Schrift, weil die Erinnerung an die Unsterntage zu belastend wäre. Aus diesem Grund verzichten sie auf andere als mündliche Überlieferungen und geben sich mit den rudimentären akustischen Aufzeichnungen der Klangwalzen zufrieden.

Tibo, alias Perry Rhodan, gibt zu bedenken, daß das Orakelhaus und seine Umgebung eventuell von den Cairanern abgehört werden und bittet Sholotow Affatenga, dies zu überprüfen. Dieser empfängt eine Botschaft von seinen Kollegen, die auf dem Luftschiff SHAYED, das von cairanischen Gleitern eskortiert wird, zurückgeblieben sind. Dort weiß außer Perrys Begleitern und einer Vertrauten Benumas niemand etwas davon, daß Todoyhu vorausgeflogen ist, um das Orakel ungestört zu befragen.

Der Entwicklungshüter Paiahudse Spepher will nun die Shoijona, obwohl sie ihm gesagt hatte, sie müsse die ganze Zeit ungestört meditieren, sprechen. Außer Siad Tan besitzt nur Rubart Tersteegen noch einen SERUN. Mit der Tarnfunktion kann er die Gestalt der Shoijona annehmen und dem Cairaner gegenübertreten. Er macht seine Sache so überzeugend, daß die Abwesenheit der Shoijona nicht auffliegt. Allerdings macht das Luftschiff so gut Fahrt, daß es früher als geplant beim Orakel ankommen wird.

Tibo und Todoyhu kehren zum Orakel zurück, bei dem es sich um NATHANS Tochter YLA handelt, die Rhodan bei seinem ersten Besuch zu verstehen gab, sie sei eine Gefangene. Nun erklärt sie ihm, sie habe Erinnerungslücken. Genau zu der Zeit, als Terra geraubt wurde, war sie Jahrzehnte lang bewußtlos. Als sie wieder aufgewacht sei, habe sie keine Verbindung zu NATHAN mehr gehabt. Bislang wußte sie nichts vom Raub der Erde und ist tief bestürzt. Von Datensintflut und Posizid hat sie auch noch nichts gehört, ihre Auswirkungen jedoch durchaus wahrgenommen. Dafür sei sie nun bewaffnet, verfüge über einen schwachen Hochenergieüberladungsschirm, einen kleinen Thermostrahler, einen Paralysator und einen Pulsor, der Stoßfronten aussenden kann. Perry Rhodan vermutet, daß YLA womöglich absichtlich betäubt wurde, damit sie den Raptus Terrae heil übersteht.

YLA erinnert sich an einen Onryonen namens Maor Tupptunor, der zu einem Entwicklungsteam gehörte, das die Ansicht vertrat, YLA könne sich geistig weiterentwickeln und die Lage versetzt werden, ein qualitativ neuartiges Bewußtseins-Analog mit ÜBSEF-Struktur auszubilden.

Hier auf Iya sei sie nicht immer präsent, sondern nur wenn sie als Eyshu gerufen wird. Meistens ruhe sie in der Armspange, die Todoyhu angelegt hat. Diese besteht zum Teil aus Ynkalkrit, einem Material, das auch in der Hülle der RAS TSCHUBAI vorkommt. Andere Teile von ihr konnten in Zusammenarbeit von Terranern, Siganesen und Onryonen in den Halbraum ausgelagert werden.

Als YLA erwähnt, daß sie gerne ein Kleinod hätte, das sie von ihrem zweiten Vater Eyx Xunath bekommen hatte, fragt Perry, ob dieser das gläserne Haus gebaut und die Bogula-Puppen, die zur Kommunikation mit dem Ratsuchenden dienen, hergestellt habe. YLA weiß es nicht, aber sie ist sicher, daß ihr Zweitvater ihr einen Progressfaktor überlassen hat - ein Aggregat, das ihr zu einer Art Neugeburt verholfen hat. So wurde sie zu einer technischen Evolution befähigt. Dieser Progressfaktor entstammt einer extrem hochentwickelten, aber wohl nicht mehr präsenten Technosphäre.

YLA glaubt, Eyx habe ihr geholfen, das Kleinod über seinen Tod hinaus zu bewahren. Es befindet sich in einem Versteck, an das sich YLA aber nicht mehr erinnern kann. Auch kann sie nicht beschreiben, wie ihr Zweitvater aussieht, aber in der Nähe befände sich ein ihm gewidmetes lebensgroßes Standbild. Perry Rhodan denkt sofort an die beiden Standbilder, die er auf Iya bereits gesehen hat und die einen Thesan darstellten. Da er YLA befreien will, bevor die Cairaner mit dem Luftschiff ankommen, gibt er seinen Leuten in der SHAYED die Anweisung, den Flug irgendwie zu verzögern.

Da die es aber nicht riskieren können, deren Technik zu sabotieren, müssen die Ayees dazu gebracht werden, langsamer zu fliegen. Osmund Solemani inszeniert mit Holoprojektionen eine äußere Gefahr, so daß die SHAYED ausweichen muß und an Geschwindigkeit verliert.

Unterdessen ist Sholotow Affatenga losgeflogen, um die Statue zu suchen. In 100 Kilometern Entfernung wird er fündig und informiert Perry, der zusammen mit Zeminah Paath nachkommt. Die Statue stellt tatsächlich einen Thesan dar. In seinem Kopf fehlt allerdings ein keilförmiger Teil. Bei Zeminah, die von sich behauptet, eines Teils ihres Gedächtnisses beraubt worden zu sein, löst dieser Anblick ein unangenehmes Gefühl aus, aber keine konkrete Erinnerung.

Auch im Sockel dieser Statue befindet sich eine Klangwalze, auf der nicht nur wie bei den anderen Statuen "Euer Gast, euer Wirt" zu hören ist, sondern auch die Worte "Der im Vorschein der Welt das Vergangene wahrt. Nichts geht verloren." Als die Drei noch darüber nachsinnen, wem diese Botschaft bestimmt ist, taucht ein cairanischer Gleiter auf.

Da die Statue und nicht etwa das Orakelhaus unter cairanischer Bewachung steht, wurde durch die Aktivierung der Klangwalze ein stiller Alarm ausgelöst. Die beiden Cairaner, die dem Gleiter entsteigen, führen sich den vermeintlichen Ayees gegenüber so herrisch auf, daß Perry Rhodan und Sholotow Affatenga sie außer Gefecht setzen.

Anschließend sabotiert Tenga von Bord des cairanischen Gleiters aus den Überwachungssatelliten und durchforstet den Informationsspeicher. Er findet Hinweise darauf, daß der Planet Iya und das gesamte Solsystem einer bedeutenden Gesamtmission der Cairaner dienen. Genauere Kenntnis darüber haben aber nur die cairanischen Konsuln. Und so erfährt Perry Rhodan nicht das, was Paiahudse Spepher seiner Gefährtin Stambag Lehumun anvertraut hat. Demnach dienen die Ayees einem geheimen Trajekt, für das auch der Cairanische Friedensbund errichtet wurde. Dieses Trajekt steht in Zusammenhang mit einer Bedrohung für die Existenz der Cairaner, die früher für den Frieden großer intergalaktischer Räume verantwortlich waren. Ein Scheitern ihrer Mission würde dazu führen, daß die Milchstraße im Chaos versinkt und ein Objekt im Inneren der Galaxis, das die Basis des Trajektes darstellt, unerreichbar wird.

Als Tibo, Tenga und Zeminah zum Orakel zurückkehren, berichten sie YLA von der Statue eines Thesan, dem im Kopf ein keilförmiges Stück fehlt. Auf die Frage, ob sie wisse, wer dafür verantwortlich sei, verneint sie, meint aber, sie wisse nur, wie eine solche Wunde schmerzen kann und daß sie sich derartigen Qualen entziehen müsse.

Als Osmund Solemani wieder ein Ablenkungsmanöver inszeniert, können Tibo, Tenga, Zeminah und Todoyhu unbemerkt an Bord der SHAYED gelangen.

Die Shoijona gestattet Paiahudse Spepher, das Orakel Eyshu aufzusuchen. YLA manifestiert sich nun in der Bogula-Puppe. Spepher will wissen, ob Perry Rhodan in die Milchstraße zurückgekehrt ist. YLA beantwortet diese Frage nicht nur mit "Ja", sondern sagt außerdem, daß er sich mit ihm eine Welt teile. In diesem Moment rast ein cairanischer Gleiter in die Glaswand des Orakelhauses. Tibo wirft sich über die Shoijona, um sie zu schützen, während Benuma keinen Finger rührt. Sein geistesabwesender Blick deutet darauf hin, daß er paramental tätig zu sein scheint.

Lossip Tunatadse entsteigt dem Gleiter und eilt mit gezückter Waffe auf das Orakel zu. Doch YLA setzt ihren Pulsor ein, dessen Stoßfronten den Cairaner aufhalten. Plötzlich eröffnet Paiahudse Spepher das Feuer auf seinen Artgenossen, der tödlich getroffen zusammensackt.

Perry Rhodan wird klar, daß die Cairaner fremdgesteuert gehandelt haben. Sie stehen unter Benumas Einfluß. Nachdem die Shoijona Spephers Entschuldigungen empört abgewiesen und ihn weggeschickt hat, bezichtigt er Benuma, hinter dem Anschlag zu stecken. Aus seinen Beobachtungen leitet er ab, daß der parabegabte Ayee und seine Elitetruppe einer Geheimorganisation angehören, die schon seit mehreren Generationen die jeweiligen Shoijonas täuscht und das Orakel in Gefangenschaft hält. Mit der Beeinflussung des Orakels kann diese Organisation die Ernennung der Shoijona bestimmen. Tibo wirft Benuma vor, mit der Beeinflussung der Imaayo die SHAYED zum Absturz gebracht zu haben. Benuma weist diese Anschuldigungen zunächst entrüstet von sich, knickt dann aber ein, als die Shoijona Tibo Glauben schenkt. Er gesteht, daß eine exklusive Gruppierung parabegabter Ayees unter regelmäßiger Anwendung der Fernen Geltung, womit ihre Paragabe gemeint ist, das Orakel schon seit Jahrhunderten im Zaum hält. Diese Paragabe wird vererbt und unter strengsten disziplinären Einschränkungen geschult. Wer nicht gut genug ist, wird mit der Fernen Geltung seiner sämtlichen Erinnerungen an die Ausbildung beraubt.

Benuma beteuert, immer nur den Schutz der Shoijona wie der gesamten Ayees bezweckt zu haben. Da die Fremden, die den verhaßten Teaana so ähnlich sehen, zu einem Zeitpunkt auftauchten, an dem die Shoijona noch jung und unerfahren ist, wollte er sie deren Beeinflussung entziehen. Tibo appelliert an die wütende Shoijona, Benuma noch eine Chance zu geben, wenn er verspricht, von nun an mit offenen Karten zu spielen. Dieser erneuert seinen Treueschwur.

Als Tibo den Wunsch äußert, mit dem Orakel ohne Maske sprechen zu dürfen, mit einer Eyshu, die nicht mehr beeinflußt wird, heben Benuma und seine Leute die mentale Beeinflussung YLAs auf. Die Shoijona hat nun die Befürchtung, das Orakel könne die Ayees im Stich lassen. Doch YLA bekräftigt ihre Absicht, auf Iya zu bleiben und die Shoijona jederzeit zu empfangen.

Als Dank für ihre Befreiung stellt YLA Perry Rhodan das Kleinod ihres Zweitvaters Eyx Xunath in Aussicht. Sie erinnert sich nun wieder, wo es zu finden ist. Im Garten des Orakelhauses ist an einer bestimmten Stelle ein kleines Kästchen vergraben. Es beinhaltet einen faustgroßen Anhänger, der sich öffnet und ein kältekonserviertes Fragment eines Thesanit-Gehirns zu Tage fördert. Dieses Gehirnfragment Eyx Xunaths könnte eventuell wertvolle Informationen über Iya und vielleicht sogar über Terra enthalten. Zeminah Paath macht den Vorschlag, es in ihr Gehirn zu integrieren, was auf der THORA möglich wäre.

Am 31. Oktober 2045 NGZ verabschieden sich Tibo und seine Begleiter von der Shoijona, die es sehr bedauert, daß auch Zeminah Paath sie verlassen will. Tibo bekräftigt, daß kein Terraner Anspruch auf die Welt der Ayees erheben wird.

Paiahudse Spepher, der nach der Aussage YLAs, er und Perry Rhodan würden sich eine Welt teilen, sicher ist, daß sich Rhodan auf Iya aufhält, will nun alles daran setzen, ihn aufzuspüren und zu verhaften.

23. Juli 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang