Es ist ein Skandal, daß verschiedene deutsche Bundesländer Menschen, die in Abschiebehaft genommen wurden, zusammen mit Kriminellen in gewöhnlichen Strafanstalten einsperren! Menschen, die aus berechtigter Angst und Not ihr Heimatland verlassen mußten und nun lediglich verdächtigt werden, nicht termingerecht auszureisen. Auszureisen in ein anderes EU-Land, das sie wahrscheinlich ebenso abzuschieben versucht. Es ist wahrlich ein Skandal!

Doch dagegen wird in Deutschland nun endlich etwas unternommen. Für Menschen in Abschiebehaft sollen jetzt in jedem Bundesland spezielle Einrichtungen gebaut werden, damit die Strafanstalten den Kriminellen vorbehalten bleiben. Da die Zahl der in Abschiebehaft befindlichen Personen stetig wachsen wird, werden diese Einrichtungen auf Zuwachs konstruiert. Es handelt sich um umzäunte Areale mit Wohn-, Funktions- und Arbeitsbaracken. Zum Schutz gegen Übergriffe, etwa durch Neonazi-Gruppen, ist der Zaun elektrisch aufladbar und mit Plattformen für Sicherheitspersonal ausgestattet.

Innerhalb der Einrichtung sollen die Abschiebehäftlinge weitgehend selbständig für Ordnung sorgen. Wer sich in der Zusammenarbeit mit dem Leitungspersonal bewährt, kann unter Umständen sogar mit einer erneuten Überprüfung seines Einbürgerungsantrags rechnen. Verschiedene Arbeitsmöglichkeiten werden angeboten, von einfachen manuellen Tätigkeiten bis hin zur Teilnahme an anspruchsvollen pharmazeutischen Forschungsprojekten.

Anders als bei deutschen Strafanstalten haben sich die Planer um eine gefälligere Gestaltung bemüht. Das wird bereits jedem Neuankömmling klar, der sich durch das breite Tor mit dem halbrunden Schriftzug "Gute Reise" auf das Gelände der neuen Einrichtung begibt. Schließlich sollen die Abgeschobenen von Deutschland keinen falschen Eindruck mit nach Hause nehmen...

10. April 2013