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ENTWICKLUNG/033: Intelligente Car-to-X-Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur (Gerhard Feldbauer)


Wie VW Intelligente Car-to-X-Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur nutzt

Feldversuch simTD beweist seine Praxistauglichkeit

von Gerhard Feldbauer, 20. Juni 2013



Wolfsburg / Frankfurt, 20. Juni 2013 - Eines der wichtigsten deutschen Verkehrssicherheitsprojekte mit dem Titel simTD - "Sichere Intelligente Mobilität - Testfeld Deutschland" - ist, wie der VW-Konzern in einer Pressemitteilung aus Wolfsburg/Frankfurt/Main vom Donnerstag informiert, erfolgreich abgeschlossen worden. Führende deutsche Automobilhersteller sowie Zulieferer, Kommunikationsunternehmen, Forschungs-institute und die öffentliche Hand präsentieren vor zahlreichen Gästen, unter anderem dem hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Florian Rentsch, in Frankfurt/Main die Projektergebnisse. Die im September 2008 gestartete Forschungsinitiative habe die Funktionalität, Alltagstauglichkeit und Wirksamkeit der Car-to-X-Kommunikation im realen Straßenverkehr erprobt und gezeigt: die Technologie ist reif für den Alltagseinsatz. Das Projekt wurde von drei Bundesministerien gefördert und unterstützt.

Auf dem Fahrzeug-Display ist ein Warnsignal und der Hinweis 'Achtung bremsendes Fahrzeug' sichtbar. - © Volkswagen AG

Feldversuch simTD: Intelligente Car-to-X-Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur beweist seine Praxistauglichkeit
© Volkswagen AG


VW sieht in Car-to-X-Kommunikation eine Schlüsseltechnologie

"Volkswagen hat sich das Ziel gesetzt, innovative Fahrerassistenzsysteme für eine sichere und nachhaltige Mobilität zu entwickeln. Aus Sicht der Volkswagen Konzernforschung stellt die Car-to-X-Kommunikation eine Schlüsseltechnologie dar. Das Projekt simTD hat uns die entscheidenden Ergebnisse geliefert, kundenorientierte Dienste durch eine starke Vernetzung der Fahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur zur Serienreife zu entwickeln", kommentierte Prof. Dr. Jürgen Leohold, Leiter der Volkswagen Konzernforschung, die Ergebnisse. "Zukünftig werden Kommunikations- und Vernetzungsdienste im Fahrzeug weiter an Bedeutung gewinnen und dem Fahrer nicht nur mehr Transparenz liefern, sondern auch in puncto Sicherheit große Vorteile bieten", so Leohold weiter.


Basis der bekannte WLAN-Standard

"Der Nachrichtenaustausch zwischen Fahrzeugen und straßenseitigen Kommunikationseinheiten, zum Beispiel an Ampeln, basiert auf dem bekannten WLAN-Standard, der für automotive Anforderungen modifiziert und auch inzwischen standardisiert ist. Bei der Bewertung der Praxistauglichkeit dieser Technologie müssen wir prüfen, ob die Kommunikation immer so zuverlässig erfolgt, dass die Fahrzeuge die notwendigen Informationen korrekt und rechtzeitig erhalten", erläutert der Volkswagen-Forscher und Leiter des simTD-Teilprojektes TP5 Dr. Stefan Gläser. "Deshalb hat Volkswagen, unterstützt durch andere Partner, im Projekt simTD umfangreiche Kommunikationsversuche durchgeführt. Gemessen wurde in der Stadt zwischen abschattenden Häusern, auf Landstraßen, bei dichter Bewaldung, auf Autobahnen und sogar in einem Tunnel. In allen untersuchten Szenarien erfüllte die Car-to-X-Technologie die gestellten Anforderungen."

Beispielsweise untersuchten die Volkswagen-Forscher, wie früh die sich nähernden Fahrzeuge Informationen von einem liegen gebliebenen Fahrzeug erhalten, welches nicht zu sehen ist. In einem der untersuchten Szenarien stand ein Pannenfahrzeug hinter einem bewaldeten Hügel. Die Messungen zeigten: Der Fahrer kann mehrere Sekunden vor dem Hindernis gewarnt werden und damit sicher die Pannenstelle passieren.


Untersuchung von Kreuzungsszenarien

Viele Unfälle ereignen sich auf Kreuzungen. Daher legten die Volkswagen-Forscher ein besonderes Augenmerk auf die Untersuchung von Kreuzungsszenarien, bei denen die Fahrzeuge aufgrund eng stehender Gebäude erst spät sichtbar sind. Auch hier konnte bestätigt werden: Die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen erfolgt in den untersuchten Szenarien so rechtzeitig, dass die Fahrer ausreichend früh gewarnt werden können. Ein sicheres und komfortables Bremsen oder Ausweichen zur Unfallvermeidung ist möglich.

Die Untersuchungen der Volkswagen-Forscher haben klar belegt: Die Car-to-X-Technologie vergrößert deutlich das Wahrnehmungsfeld eines Fahrzeugs und der mit dieser Technologie mögliche "Blick-um-die-Ecke" bringt einen enormen Mehrwert und Sicherheitsgewinn für alle Verkehrsteilnehmer.


Ein Gemeinschaftsprojekt zahlreicher kompetenter Partner

simTD ist ein Gemeinschaftsprojekt führender deutscher Automobilhersteller, Automobilzulieferer, Kommunikationsunternehmen und Forschungsinstitute sowie der öffentlichen Hand. Projektpartner sind: Adam Opel AG, AUDI AG, BMW AG, BMW Forschung und Technik GmbH, Daimler AG, Ford Forschungszentrum Aachen GmbH, Volkswagen AG, Robert Bosch GmbH, Continental, Deutsche Telekom AG, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI), Technische Universität Berlin, Technische Universität München, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Universität Würzburg, Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen, Stadt Frankfurt am Main. Gefördert und unterstützt wird das Projekt durch die Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie (BMWi), Bildung und Forschung (BMBF), Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) sowie durch das Land Hessen, den Verband der Automobilindustrie e.V. und das Car 2 Car Communication Consortium.


120 Fahrzeuge beteiligt

Die simTD Versuchsflotte bestand aus 120 Fahrzeugen sowie drei Motorrädern, die alle mit der gleichen Technik ausgestattet wurden. Insgesamt wurden während des Feldversuchs über 1.650.000 Fahrkilometer in den Fahrzeugen zurückgelegt.

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Quelle:
© 2013 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2013